Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Trump ist ein Vollöko, die Genmanipulation setzt die Crispr-Babys
> ungekannten Risiken aus und die AfD muss durch die Demütigungsschleife.
Bild: Beim Innenministerium weiß man nie, ob es unter „halal“ eine waidmä…
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?
Immer Streit zwischen Jusos und SPD.
Und was wird besser in dieser?
Nahles streitet mit Jusos über Streit zwischen Jusos und SPD.
G20 in Argentinien ist erst mal ohne Merkel gestartet, [1][weil ihr
Flugzeug nicht fliegen wollte.] Hat sie was verpasst?
„Konrad Adenauer“ kann nicht fliegen, dafür kann er auf „Willy Brandt“
nicht landen. GroKo läuft. Merkels Abschluss-Statement begann mit einer
Würdigung des verstorbenen US-Präsidenten George H.W. Bush, und was sie da
über Vertrauen, Freundschaft und Verlässlichkeit sagte, würden Klügere als
Donald Trump als diplomatisches Ohrfeigengewitter lesen. Trump wiederum
verhinderte den Begriff „Multilateralismus“ im Abschlussdokument – und
damit beschreibt der Gipfel auch eine Epochenwende. Statt möglichst
umfassender Vereinbarungen – was man durchaus als Lehre aus den Weltkriegen
verstehen darf – Trump’sche Diktate zwischen Einzelnen. Hat sich jemand den
Begriff „Muttilateralismus“ schon schützen lassen?
Auf der deutschen Islamkonferenz tischt Seehofer außer Schweineblutwurst
auch den bemerkenswerten Satz auf: [2][„Muslime gehören zu Deutschland.“]
Guter Horst?
Bei dem Ministerium weiß man nie, ob es unter „halal“ eine waidmännische
Grußformel oder eine ZDF-Moderatorin versteht. „Der Satz“ zeichnet sich
wesentlich dadurch aus, dass er gegen „Den Satz“ steht: Schäubles und
Wulffs „Der Islam gehört zu Deutschland“ vs. „Teile und herrsche“: Ich…
mir die genehmen Muslime raus. Nebenwiderspruch: Vom „christlich-jüdischen
Deutschland“ ist immer dann die Rede, wenn es gilt, den Islam auszugrenzen.
Das ist sanft antisemitisch.
Der Autohersteller General Motors [3][will 10.000 Angestellte feuern] und
künftig mehr SUVs und Pick-up-Trucks statt Kleinwagen bauen. Ein
zukunftsträchtiger Businessplan?
Präsident Trump empfiehlt, ein Auto zu bauen, „das sich besser verkauft“,
und droht, alle Subventionen zu streichen, auch für die Entwicklung von
Elektromobilität. Guten Appetit und hier ist dein leerer Teller. Er hat
durch Zölle die Rohstoffe Stahl und Aluminium verteuert und den Autoverkauf
durch Handelskriege erschwert. Der Mann ist ein Vollöko.
In China sind Lulu und Nana geboren, [4][die ersten angeblich
genmanipulierten Babys der Welt.] Worauf müssen wir uns in Zukunft gefasst
machen?
Konkret: Dass Lulu und Nana tolle neue Krankheiten bekommen. Denn die
Genabschaltung mag verhindern, dass ihre HIV-infizierten Eltern sie
anstecken. Was das Gen sonst noch konnte, ist allerdings nicht erforscht
und setzt sie ungekannten Risiken aus. Und alle ihre Nachkommen. Abstrakt:
„Was möglich ist, wird auch gemacht“, sagt der verantwortliche
Keimbahnbastler He Jiangkui. Als ein koreanischer Forscher 2005 vorgab,
Menschen geklont zu haben, erwies sich dies als Prahlerei. Doch 2013
lieferten US-Gentechniker das Geständnis, Embryos erfolgreich geklont und
dann abgetötet zu haben. Und auch Jiangkuis Frankensteinerei haben
britische Forscher bereits vorgemacht, ohne dass die Embryos ausgetragen
wurden. Kurz: Wissenschaftler drängeln in die Richtung, ab und zu
verplappert sich ein eitler Solist. Dagegen steht die Hoffnung auf die
Vernunft der Menschheit. Der deutsche Ethikrat-Chef Peter Dabrock fordert
eine weltweite Überwachungsbehörde wie die Internationale
Atomenergieagentur. Gemessen am Verzicht auf Atombombenabwürfe beträgt die
Vernunft der Menschheit derzeit 73 Jahre.
Die AfD-Abgeordnete Harder-Kühnel will Bundestagsvizepräsidentin werden.
[5][Beim ersten Wahlgang fiel sie durch.] Wie stehen ihre Chancen?
Die AfD hatte zunächst ihren Allzweck-Grüßaugust Albrecht Glaser nominiert,
der bereits als Bundespräsidenten-Kandidat durchfiel. Glaser, ein
stillgelegter CDU-Brennstab aus Frankfurt, hatte integrative Kompetenz
nachgewiesen durch Tiraden auf Moslems. („Der Glaser wirft die Scheiben ein
und ruft: Da müssen neue ´rein!“). Nun liefern die Rechtspopulisten eine
unauffällige Juristin nach, die noch ein, zwei mal durch die
Demütigungsschleife muss, dann wird sie’s. Denn nach der Geschäftsordnung
muss jede Fraktion mit einem Vize vertreten sein – das erkämpften die
Grünen 1995.
Und was machen die Borussen?
Der Vorsehung hatte es gefallen, das Heimspiel gegen Freiburg, eine
Comicmesse, eine Pferdeshow, den Weihnachtsmarkt und allgemeinen
Einkaufsrummel auf einen Tag zu legen. Verkehrshinweis riet, das Auto
stehen zu lassen. Vermutlich ab Düsseldorf.
Fragen JWA, SOS
2 Dec 2018
## LINKS
[1] /Angela-Merkel-verpasst-G20-Auftakt/!5554897
[2] /Deutsche-Islamkonferenz/!5551285
[3] /General-Motors-streicht-tausende-Stellen/!5554103
[4] /Genmanipulierte-Neugeborene-in-China/!5550287
[5] /Kommentar-Dilemma-im-Bundestag/!5554898
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
## TAGS
General Motors
CRISPR
Schwerpunkt AfD
Donald Trump
Andrea Nahles
Horst Seehofer
Jusos
Islamkonferenz
G20-Gipfel
Theresa May
AKK
Friedrich Küppersbusch
Kolumne Die Woche
Der 9. November
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Wortklauberei im Verteidigungsministerium, T-Shirts von Donald Trump und
die Unwörter des Jahres. Vor allem aber: Schnee!
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Doch kein Putsch in der Union, US-Präsident Donald Trump gibt Zuckerbrot
ohne Peitsche und Horst Seehofer fantasiert wilde Zahlen.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Neonfarbene Stringtangas in der CDU-Sauna, vermeintlich sichere
Brexit-Wetten, Selbstzünder beim Diesel – und natürlich: Kramp statt Trump.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Über Linksextremismus als Scripted Reality, die NPD als pfiffige Idee von
Hans-Georg Maaßen und die Manufactum-Koalition in Hessen.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Donald Trump sucht einen neuen Justizminister, die SPD eine neue
Ausrichtung und Hans-Georg Maaßen eine neue berufliche Perspektive.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.