| # taz.de -- Kommentar Abbas und Gaza-Eskalation: Schmutziges Spiel | |
| > Während Hamas und Netanjahu planlos eskalieren, betreibt | |
| > Palästinenserpräsident Abbas ein schmutziges Spiel. Der Westen könnte es | |
| > stoppen. | |
| Bild: Gefährliche Eskalation: die Überreste des Hamas-nahen TV-Senders Al-Aks… | |
| Eigentlich sollte die Hamas froh sein. Ihre finanziell ausgeblutete | |
| Regierung hat [1][15 Millionen US-Dollar erhalten, die katarische | |
| Diplomaten in Koffern via Ben-Gurion-Flughafen und von einem israelischem | |
| Sicherheitskonvoi begleitet in den Gazastreifen liefern durften] – das | |
| übertrifft die wildesten Träume der islamistischen Machthaber im | |
| Gazastreifen. Und viele weitere Dollars sollen noch kommen. Wie das Geld | |
| verwendet wird, kontrolliert niemand. Aus Sicht der Hamas wäre es an | |
| Dummheit kaum zu übertreffen, sollte sie diesem Geldregen mit einem neuen | |
| Krieg ein vorzeitiges Ende bereiten. | |
| Dumm gelaufen ist nur, dass die geheime Operation des israelischen | |
| Sonderkommandos aufgeflogen ist, und bei den [2][Kämpfen] anschließend | |
| wieder Palästinenser starben. Die toten Brüder müssen gerächt werden. Das | |
| ist Ehrenkodex der islamistischen Kämpfer, und so steht das Schicksal der | |
| Menschen im Gazastreifen trotz allem erneut auf auf dem Spiel. Dass es bei | |
| dem Raketenangriff auf die israelische Stadt Aschkelon ausgerechnet einen | |
| Palästinenser traf – der einzige Tote bei den Raketenangriffen ist ein | |
| Arbeiter aus Hebron im Westjordanland – erscheint beinah wie eine göttliche | |
| Warnung, ein Wink an die Kommandeure in Gaza, mit den Angriffen aufzuhören. | |
| Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war am Ende kaum noch eine | |
| Alternative geblieben, als den Finanzspritzen aus Katar zuzustimmen, um die | |
| Lage in der israelischen Grenzregion zu Gaza rasch zu beruhigen. Er ist | |
| unter den starken Druck der Bürger dort geraten, die seit Monaten die | |
| Angriffe mit Raketen, Mörsergranaten und Brandsätzen aushalten müssen. Auch | |
| im eigenen Sicherheitskabinett hat Netanjahu mit Gegenwind zu kämpfen. | |
| Ginge es nach Verteidigungsminister Avigdor Lieberman müsste Israels Armee | |
| der Hamas ein für allemal den Garaus machen. Doch was kommt dann? Selbst | |
| Israels Rechte würde nicht gern erneut und auf Dauer Truppen in den | |
| Gazastreifen schicken. | |
| Netanjahu mangelt es ein einer Strategie. Er sitzt das Problem aus und | |
| macht es damit nur noch schlimmer. Solange Palästinenserpräsident Mahmud | |
| Abbas den Gazastreifen finanzierte, war gesichert, dass die Gelder nicht in | |
| die Taschen der Terroristen flossen. Was die Hamas mit dem Geld aus Katar | |
| anstellt, bleibt dagegen allein ihr selbst überlassen. | |
| Überhaupt scheint Abbas der einzige in dem Drama der drei Gegner zu sein, | |
| der ein klares Ziel vor Augen hat: Er will mit dem Aushungern des | |
| Gazastreifens einen Krieg zwischen Israel und der Hamas provozieren, um am | |
| Ende dort selbst wieder die Kontrolle zu übernehmen. Warum kann er das? Das | |
| Budget der Autonomiebehörde finanzieren ausländische, vorwiegend westliche | |
| Regierungen. Da müsste es doch möglich sein, dem schmutzigen Spiel des | |
| Palästinenserpräsidenten einen Riegel vorzuschieben. | |
| 13 Nov 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Susanne Knaul | |
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