# taz.de -- Keine Mehrheit in UN-Vollversammlung: Keine Resolution gegen die Ha… | |
> Erstmals sollte die UN-Vollversammlung eine Hamas-kritische Resolution | |
> verabschieden. Aber das Gremium verhinderte Nikki Haleys Vorhaben. | |
Bild: Ist mit ihrem letzten Vorhaben gescheitert: UN-Botschafterin der USA Nikk… | |
New York afp/dpa | Die USA sind in der UN-Vollversammlung mit einem | |
Resolutionsentwurf gescheitert, mit dem [1][Raketenangriffe der | |
radikalislamischen Hamas gegen Israel] verurteilt werden sollten. Der | |
Resolutionsentwurf erhielt am Donnerstag lediglich die Zustimmung von 87 | |
Staaten und verfehlte damit die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. 58 | |
Staaten stimmten gegen die Resolution, 32 enthielten sich. | |
In dem einseitigen Entwurf wird der Hamas vorgeworfen, „Gewalt zu stiften | |
und damit Zivilisten in Gefahr zu bringen“. Provokationen und | |
Gewalthandlungen müssten eingestellt werden, heißt es. Auch die Brandsätze, | |
die Palästinenser teils mit Flugdrachen und Ballons nach Israel | |
beförderten, werden erwähnt. US-Botschafterin Nikki Haley hatte das Papier | |
als essenziellen Schritt“ hin zu einem Frieden im Nahen Osten bezeichnet | |
und alle UN-Mitgliedsländer aufgefordert, dafür zu stimmen. Resolutionen | |
des Gremiums sind anders als die des Sicherheitsrats allerdings rechtlich | |
nicht bindend. | |
Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Sie | |
hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben. Die Hamas hatte | |
2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen übernommen. | |
Doch die Hamas ist [2][noch nie explizit] in einer Resolution der | |
UN-Vollversammlung verurteilt worden. Die scheidende US-Botschafterin bei | |
den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hatte vor der Abstimmung gesagt, es | |
müsse „ein historischer Fehler“ korrigiert werden. Die UN-Vollversammlung | |
müsse sich „auf die Seite der Wahrheit und der Ausgewogenheit stellen“, | |
damit Frieden im Nahen Osten erreicht werden könne. | |
## Haley hatte anti-israelische Haltung der UN immer kritisiert | |
Vor der Abstimmung über den US-Resolutionsentwurf hatte Kuwait im Namen der | |
arabischen Staaten gefordert, die Hürde für eine Annahme auf eine | |
Zwei-Drittel-Mehrheit hochzuschrauben. Diesem Antrag wurde mit sehr knapper | |
Mehrheit zugestimmt. | |
Die Hamas bezeichnete das dann folgende Scheitern der US-Resolution als | |
„Ohrfeige“ für die Regierung von US-Präsident Donald Trump, die sich im | |
Nahost-Konflikt klar hinter Israel gestellt hat. Israels UN-Botschafter | |
Danny Danon beklagte, die US-Resolution sei durch Verfahrenstricks zum | |
Scheitern gebracht worden. Es habe aber eine „sehr breite Unterstützung“ | |
für eine [3][Verurteilung der Hamas] gegeben. | |
Der Ausgang der Abstimmung ist auch eine Schlappe für Nikki Haley, die | |
ihren Botschafterposten zu Jahresende räumen wird. Sie hatte Diplomaten | |
zufolge die Resolution gegen die Hamas zu einer „sehr persönlichen“ | |
Angelegenheit gemacht. Haley hat den Vereinten Nationen wiederholt eine | |
anti-israelische Einstellung vorgeworfen. | |
7 Dec 2018 | |
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