| # taz.de -- Berliner Kulturinstitutionen gegen Rechts: Die Kunst bleibt frei! | |
| > Am Freitag wird die „Berliner Erklärung der Vielen“ präsentiert. Es ist | |
| > eine Kampagne gegen die rechte Instrumentalisierung von Kultur. | |
| Bild: Mehr als eine symbolische Goodwillaktion: die bundesweite Kampagne „Erk… | |
| Mehr als 90 Berliner Kulturinstitutionen, deren Berliner und bundesweite | |
| Verbände und Organisationen haben [1][die „Berliner Erklärung der Vielen“] | |
| gezeichnet. | |
| Mit ihr soll der Zusammenhalt in Kunst und Kultur als Teil des | |
| zivilgesellschaftlichen Engagements gegen rechtspopulistische sowie | |
| [2][völkisch-nationale] Strömungen artikuliert werden. Mit dieser Erklärung | |
| wollen sie ein gesellschaftspolitisches Signal setzen und in ihrer | |
| alltäglichen Praxis aktiv und nachhaltig für eine Haltung der Toleranz, der | |
| Vielfalt und des Respekts werben und arbeiten. | |
| Gleiche Initiativen haben sich in Düsseldorf mit der „NRW-Erklärung der | |
| Vielen“ und in Hamburg mit der „Hamburger Erklärung der Vielen“ gebildet. | |
| Anlässlich der Veröffentlichung der Erklärung finden am Freitag an allen | |
| Standorten Pressekonferenzen statt. | |
| Die „Erklärung der Vielen“ ist eine bundesweite Kampagne des Vereins Die | |
| Vielen e. V., die am 9. November 2018 startet und sich bundesweit in | |
| Aktionen, Veranstaltungen und Diskussionen artikulieren soll. Ziel ist es, | |
| den Austausch der Kulturinstitutionen und Aktiven in der Kulturlandschaft | |
| zu intensivieren und damit lokale und überregionale, selbst aktive | |
| Netzwerke anzuregen. | |
| ## Für eine gerechte Gesellschaft | |
| Gemeinsam werden sich die Unterzeichnenden und Unterstützer*innen mit | |
| zahlreichen weiteren Initiativen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen | |
| Organisationen gegen Rassismus und andere Formen der Diskriminierung und | |
| für eine gerechte, offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. | |
| In Berlin werden Holger Bergmann vom Verein Die Vielen und Kai Uwe Peter, | |
| Vorstand der Stiftung Brandenburger Tor, die Begrüßung und Moderation der | |
| Pressekonferenz übernehmen, die in den Räumlichkeiten des Max Liebermann | |
| Hauses stattfindet. Annemie Vanackere, Intendantin des HAU (Hebbel am | |
| Ufer), Dietmar Schwarz, Intendant Deutsche Oper Berlin, Kathrin Röggla, | |
| Vizepräsidentin Akademie der Künste, Lilian Engelmann, Geschäftsführerin | |
| neue Gesellschaft für bildende Kunst e. V., Marc Grandmontagne, | |
| Geschäftsführender Vorstand Deutscher Bühnenverein, Olaf Zimmermann, | |
| Geschäftsführer Deutscher Kulturrat, Shermin Langhoff, Intendantin Maxim | |
| Gorki Theater und Berndt Schmidt, Intendant Friedrichstadt-Palast | |
| beteiligen sich mit kurzen Statements. | |
| Mag man die „Erklärung der Vielen“ zunächst als rein symbolische | |
| Goodwillaktion belächeln, so ist trotzdem festzuhalten, dass damit endlich | |
| ein deutliches Zeichen gegen die von rechts angestrebte | |
| Instrumentalisierung und Ideologisierung von Kunst und Kultur gesetzt ist. | |
| Es könnte unbedachte Sprech- und Denkverbote vereinzelter Akteure | |
| erübrigen, aus Furcht, der Rechten zu viel Raum zu geben und vermeintlich | |
| hilflose Bürger diskursiv im Regen stehen zu lassen. | |
| 8 Nov 2018 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.art-in-berlin.de/incbmeld.php?id=4841 | |
| [2] /Grossevents-in-der-rechtsextremen-Szene/!5545051 | |
| ## AUTOREN | |
| Brigitte Werneburg | |
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