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# taz.de -- Medikamentenmissbrauch unter LGBTs: Erst diskriminiert, dann abhän…
> Schwule, Lesben und Bisexuelle sind besonders stark von der Opioid-Krise
> in den USA betroffen. Zurückzuführen ist das auch auf Diskriminierung.
Bild: Bisexuelle Frauen scheinen am stärksten von der missbräuchlichen Einnah…
Eine Studie der New York University School of Medicine hat die Daten von
43.000 Personen ausgewertet, die im Jahr 2015 an der „National Survey on
Drug Use and Health“ teilgenommen hatten.
[1][Die Ergebnisse wurden diese Woche veröffentlicht:] Während 4,5 Prozent
der heterosexuellen US-AmerikanerInnen angaben, innerhalb eines Jahres
starke Schmerz- und Betäubungsmittel auf missbräuchliche Weise eingenommen
zu haben, betrifft dies 8,6 Prozent der Schwulen und Lesben sowie 12
Prozent der Bisexuellen. Bisexuelle Frauen scheinen von allen Gruppen am
stärksten von der missbräuchlichen Einnahme sowie der Abhängigkeit von
diesen Substanzen betroffen zu sein.
Die Zahlen sind nicht überraschend: Zahlreiche Studien haben in der
Vergangenheit bewiesen, dass Drogen- und Medikamentenkonsum unter Lesben,
Schwulen und Bisexuellen deutlich weiter verbreitet sind, als unter
Heterosexuellen.
Dies liegt zum einen an einer großen Verfügbarkeit in bestimmten
subkulturellen Szenen, [2][wird allerdings vor allem auf sogenannten
Minority Stress zurückgeführt:] Gesellschaftlich bedingte Stressbelastung
sowie Stigmatisierungs-, Diskriminierungs- und Gewalterfahrung führen zu
erhöhter Häufigkeit von Depressionen, Angststörungen und Suizidalität sowie
auch zu einem höheren Konsum von Betäubungsmitteln.
## Bewältigung mittels Schmerzmitteln
Viele Angehörige sexueller Minderheiten sind ständig darauf gefasst,
Diskriminierung zu erfahren. Beleidigungen, Stigmatisierung, Hass und
Gewalt. Auch die eigenen Szenen sind nicht frei von Demütigungen und
Herabwürdigungen. Dieser Stress und dieses Stigma müssen von den
Betroffenen bewältigt werden – oftmals geschieht dies offenbar mittels
Schmerzmitteln.
Ein wichtiges Ergebnis der neuen Studie ist, dass dieser Minderheitenstress
offenbar [3][besonders relevant für bisexuelle Frauen] ist, die die
höchsten Angaben zu Schmerzmittelmissbrauch machten. „Da sie weder
vollständig zu ‚heterosexuellen‘, noch zu ‚lesbischen‘ Zirkeln gehöre…
erfahren sie sowohl Homophobie von Heterosexuellen als auch Biphobie von
Lesben“, heißt es dazu in der Studie. [4][Dieses Problem muss endlich
erkannt und ernst genommen werden,] um es zu bekämpfen.
21 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.ajpmonline.org/article/S0749-3797(18)32169-X/fulltext
[2] /Hass-gegen-LGBT-Personen/!5521827
[3] /Darstellung-von-Bisexuellen/!5393421
[4] /Bisexual-Visibility-Day/!5537473
## AUTOREN
Frederik Schindler
## TAGS
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Homophobie
Drogen
Schwerpunkt LGBTQIA
Bisexualität
USA
Medikamente
Gewalt
Adoptionsrecht
Homophobie
Indien
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