# taz.de -- Trump schickt Militär gegen Flüchtende: 5.200 Soldaten an Grenze … | |
> US-Präsident Donald Trump macht seine Drohung wahr und schickt tausende | |
> Soldaten an die Grenze zu Mexiko. Ihr Befehl: Die Grenze zu sichern. | |
Bild: Flüchtende durchschwimmen einen Grenzfluss | |
WASHINGTON/TECúN UMÁN dpa | Zur [1][Abschreckung Tausender Migranten] aus | |
Mittelamerika schicken die USA mehr als 5.200 weitere Soldaten an ihre | |
Grenze zu Mexiko. 800 Soldaten seien am Montag auf dem Weg in diesen | |
Einsatz gewesen, sagte US-General Terrence O'Shaughnessy im Pentagon. Bis | |
zum Ende der Woche würden insgesamt mehr als 5.200 Soldaten an der Grenze | |
stationiert. Diese Kräfte sollten die Grenzschutzbehörde CBP unterstützen | |
und die gut 2.000 Soldaten der Nationalgarde verstärken, die bereits an der | |
Grenze eingesetzt sind. Derzeit marschieren Tausende Migranten [2][von | |
Süden her in Richtung der US-Grenze]. | |
O'Shaughnessy sagte, die Soldaten sollten den CBP-Beamten vor allem | |
logistisch zur Seite stehen, sie seien aber bewaffnet. Unter den Truppen | |
seien Pioniere, die schweres Gerät bei sich hätten, und medizinisches | |
Personal. Auch Helikopter würden an die Südgrenze verlegt. „Unsere Befehle | |
sind sehr klar“, sagte der General. „Wir werden die Grenze sichern.“ | |
CBP-Chef Kevin McAleenan sagte: „Wir müssen auf die Ankunft einer sehr | |
großen Gruppe vorbereitet sein.“ | |
US-Präsident Donald Trump hatte die Migranten aus Mittelamerika zuvor | |
erneut zur Umkehr aufgefordert. „Bitte kehren Sie um“, schrieb er auf | |
Twitter. „Das ist eine Invasion unseres Landes und unser Militär wartet auf | |
Sie!“ Unter die „Karawane“ der Migranten hätten sich „viele | |
Bandenmitglieder und einige sehr schlechte Menschen“ gemischt. Die | |
Migrantengruppe setzte derweil ihren Weg im Süden Mexikos fort. | |
Die Migranten legten am Montag eine rund 60 Kilometer lange Strecke im | |
Süden Mexikos zurück. Vor allem Frauen und Kinder wurden unter anderem in | |
Fahrzeugen des Roten Kreuzes transportiert. Andere Migranten konnten auf | |
Lkw oder Transportern mitfahren. Dem Zug haben sich nach Schätzungen | |
mittlerweile 3.000 bis 5.000 Menschen aus Honduras, Guatemala und El | |
Salvador angeschlossen. | |
## 1.500 Menschen durchschwammen den Grenzfluss | |
Eine Gruppe war am 13. Oktober in der honduranischen Stadt San Pedro Sula | |
losgelaufen – nach und nach schlossen sich weitere Migranten an. Ihr Ziel | |
sind die USA. Die meisten möchten die Grenzstadt Tijuana erreichen, die am | |
Montag noch rund 3.500 Kilometer entfernt war. Es gibt kürzere Strecken an | |
die US-Grenze; diese führen jedoch durch die östlichen Bundesstaaten | |
Veracruz, Tamaulipas und Nuevo León, die wegen Auseinandersetzungen | |
zwischen mexikanischen Drogenkartellen weitaus gefährlicher sind. | |
Trotz der Drohungen Trumps erreichten immer mehr Menschen die Grenze | |
Guatemalas zu Mexiko. Am Wochenende hatten sich erneut Tausende Migranten | |
am Grenzübergang bei Tecún Umán versammelt, es kam zu Zusammenstößen mit | |
der Polizei. Ein 26-Jähriger aus Honduras wurde dabei von einem | |
Gummigeschoss am Kopf tödlich verletzt. Unklar war zunächst, ob er bei | |
einem Einsatz von Polizisten aus Guatemala oder aus Mexiko verletzt wurde. | |
Am Montag durchschwammen rund 1.500 Migranten den Grenzfluss Suchiate. | |
Mexikanische Grenzbehörden setzten sie kurzzeitig fest, ließen die Menschen | |
aber anschließend ziehen. | |
Trump hat den Marsch der Migranten zum Wahlkampfthema gemacht. Möglich | |
scheint, dass er vor den Kongresswahlen am 6. November Maßnahmen ergreift, | |
um bei seiner republikanischen Wählerschaft zu punkten. Die sogenannte | |
Migranten-Karawane dürfte aber nicht vor der Wahl an der US-Grenze | |
ankommen. | |
30 Oct 2018 | |
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