| # taz.de -- Nach Tod Jamal Khashoggis: Erdoğan spricht von „Mordkomplott“ | |
| > Der türkische Präsident nennt Khashoggis Tod einen „barbarischen | |
| > geplanten Mord“. Er fordert einen Prozess gegen die Verantwortlichen in | |
| > der Türkei. | |
| Bild: Bahnbrechend neue Details gab Erdoğan wider Erwarten nicht preis | |
| Istanbul dpa | Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat im Fall | |
| Jamal Khashoggi von einem „barbarischen geplanten Mord“ gesprochen. Die | |
| Türkei habe „starke Beweise in der Hand“, sagte er während einer | |
| Fraktionssitzung seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP am | |
| Dienstag in Ankara. Bahnbrechend neue Details gab Erdoğan allerdings wider | |
| Erwarten nicht preis. Er hatte die mit Spannung erwartete Erklärung am | |
| Sonntag selbst angekündigt und gesagt, er werde „ins Detail“ gehen. | |
| Die Türkei erwarte von Saud-Arabien, alle Verantwortlichen zur Rechenschaft | |
| zu ziehen, sagte Erdoğan. Er forderte zudem, dass mutmaßlich | |
| Verantwortliche für den Tod von Jamal Khashoggi in der Türkei vor Gericht | |
| gestellt werden sollten. [1][Die 18 festgenommenen Saudis müssten in | |
| Istanbul angeklagt werden], sagte er. „So einen Fall einigen Sicherheits- | |
| und Geheimdienstmitgliedern anzulasten, würde weder uns noch die | |
| internationale Gemeinschaft zufriedenstellen.“ | |
| [2][Er zweifele aber nicht an der Aufrichtigkeit von König Salman]. Den | |
| Kronprinzen, der verdächtigt wird, den Mord in Auftrag gegeben zu haben, | |
| erwähnte Erdoğan nicht. Er lieferte zunächst eine minuziöse Darstellung der | |
| Tat aus türkischer Sicht, ab der Minute, in der Khashoggi das Konsulat am | |
| 2. Oktober betrat. Demnach sollen bereits am Tag vor dem Verschwinden des | |
| Mannes mehrere Männer aus Saudi-Arabien angereist sein. | |
| Erdoğan sprach von „drei Teams“. Eines habe vor dem Mord im Belgrader Wald | |
| und im Bezirk Yalova außerhalb Istanbuls „Nachforschungen angestellt“. Am | |
| Tag des Mordes seien sie dann zwischen 9.50 Uhr und 11.00 Uhr Ortszeit | |
| unabhängig voneinander ins Konsulat gekommen, um sich dort zu treffen. | |
| Bislang hatten die türkischen Behörden noch keine Stellungnahme zum | |
| offiziellen Stand der Ermittlungen abgegeben. Seit dem Verschwinden des | |
| Mannes hatten Regierungsmitglieder und Angehörige der Sicherheitskräfte | |
| anonym Informationen an türkische und US-Medien weitergegeben, ohne jedoch | |
| Beweise vorzulegen. Auch woher die Informationen stammten, blieb unklar. | |
| 23 Oct 2018 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Mordfall-Jamal-Khashoggi/!5544561 | |
| [2] /Grausame-Details-im-Fall-Khashoggi/!5540765 | |
| ## TAGS | |
| Jamal Khashoggi | |
| Schwerpunkt Pressefreiheit | |
| Saudi-Arabien | |
| Recep Tayyip Erdoğan | |
| Türkei | |
| Journalist | |
| Jamal Khashoggi | |
| Jamal Khashoggi | |
| Schwerpunkt Türkei | |
| Rüstungsexporte | |
| Saudi-Arabien | |
| Saudi-Arabien | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Mordkomplott Jamal Khashoggi: USA verhängen Einreisesperre | |
| 21 mutmaßlich an dem Mord beteiligte Saudis dürfen künftig nicht mehr in | |
| die USA reisen. Die Einreisesperre soll erst der Anfang sein. | |
| Kommentar Erdoğan zu Khashoggi: Saudischer Kronprinz im Visier | |
| Der türkische Präsident legt sich im Mordfall Khashoggi fest: Er will den | |
| saudischen Kronprinzen stürzen. Dazu braucht er die Hilfe Donald Trumps. | |
| Fall Jamal Khashoggi: Erdoğan spricht von „brutalem Mord“ | |
| Der türkische Präsident hat sich zum mutmaßlichen Mord an Jamal Khashoggi | |
| deutlich geäußert. Den Tätern müsse in der Türkei der Prozess gemacht | |
| werden. | |
| Kommentar Waffen nach Saudi-Arabien: Exportstopp mit Verfallsdatum | |
| Nach dem Khashoggi-Mord will die Große Koalition Waffenexporte nach | |
| Saudi-Arabien einstellen. Doch schon bald könnten sie weitergehen. | |
| FAQ zu Lieferungen nach Saudi-Arabien: Nur noch ein paar Waffen | |
| Die Bundesregierung verkündet, Saudi-Arabien soll keine deutschen Waffen | |
| mehr bekommen. Einige könnten trotzdem noch durchgehen. | |
| Kommentar Saudi-Arabien und Khashoggi: Der falsche Verbündete | |
| Saudi-Arabien ist eine Diktatur, die jeden Widerspruch ausmerzt und nicht | |
| mal vor Mord zurückschreckt. Deshalb ist ein „Weiter so!“ undenkbar. |