| # taz.de -- Waffenexporte aus Deutschland: Rüstungskunden haben Glück | |
| > Die Bundesregierung könnte kontrollieren, ob gelieferte Waffen an Dritte | |
| > weitergegeben werden. Sie nutzt diese Möglichkeit kaum. | |
| Bild: Die Bundesregierung könnte kontrollieren, wo exportierte Waffen landen. … | |
| Eine einzige Kontrolle gab es im Jahr 2018. Im ersten Halbjahr prüften | |
| deutsche Beamte in Südkorea, ob aus Deutschland gelieferte Waffen noch im | |
| Land sind oder an Dritte weitergegeben wurden. Es war ein Termin mit | |
| Seltenheitswert. | |
| Vor drei Jahren hatte die Bundesregierung die Möglichkeit für sogenannte | |
| Endverbleibskontrollen eingeführt, genutzt hat sie die Option bisher aber | |
| nur drei Mal – 2017 in Indien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten | |
| und jetzt eben in Korea. Das geht aus dem neuen [1][Halbjahresbericht zum | |
| Rüstungsexport] hervor, den das Kabinett am Mittwoch absegnete. | |
| Die Bundesregierung genehmigt Rüstungsexporte oft nur, wenn das | |
| Empfängerland verspricht, die Waffen selbst zu behalten und nicht | |
| weiterzuverkaufen. Die Endverbleibskontrollen wurden eingeführt, um diese | |
| Versprechen auch überprüfen zu können. | |
| Derzeit konzentrieren sich die Behörden dabei noch auf Stichproben bei | |
| exportierten Kleinwaffen, also Pistolen und Gewehre. Durchgeführt werden | |
| die Kontrollen durch Mitarbeiter des Bundesausfuhramtes und der jeweiligen | |
| deutschen Botschaft. | |
| Die Opposition kritisiert die niedrige Zahl der Kontrollen. „Die | |
| Bundesregierung kommt ihrer Verantwortung für die Kontrolle des | |
| Endverbleibs der ausgeführten Rüstungsgüter in keiner Weise nach“, sagte | |
| Sevim Dağdelen (Linkspartei). Florian Post (SPD) bezeichnete dagegen die | |
| Kontrollen, „die wir als einziges EU-Land eingeführt haben“, als „wichti… | |
| Weichenstellungen“. | |
| 25 Oct 2018 | |
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| [1] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Aussenwirtschaft/ruestungsex… | |
| ## AUTOREN | |
| Tobias Schulze | |
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