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# taz.de -- Daimler-Boss Zetsche geht: Neuer Chef ohne Bart
> Dieter Zetsche übergibt den Posten als Vorstandschef an den jetzigen
> Entwicklungschef. Er muss Daimler dringend modernisieren.
Bild: Der alte und der neue Chef: Dieter Zetsche und Ola Kallenius auf der Auto…
Berlin taz | Daimler-Chef Dieter Zetsche geht in Rente. Im nächsten Jahr
soll der jetzige Leiter des Forschungs- und Entwicklungsressorts, Ola
Källenius, dem schnauzbärtigen Vorstandschef folgen. Wie der Stuttgarter
Autobauer am Mittwoch mitteilte, wird Zetsche sein Vorstandsmandat und die
Leitung der Pkw-Tochter Mercedes-Benz im Mai 2019 niederlegen. Nach einer
Übergangsperiode von zwei Jahren soll der heute 65-Jährige in den
Aufsichtsrat wechseln.
Betriebsratschef Michael Brecht würdigte den Plan als „kraftvolle und gute
Entscheidungen“. Daimler stelle einerseits den Vorstand jünger auf und gebe
damit neue Impulse. „Mit der Empfehlung zur Wahl von Dieter Zetsche in den
Aufsichtsrat wird andererseits die erfolgreiche und vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit ihm fortgesetzt.“
Zetsche arbeitet seit 1976 bei dem Stuttgarter Autobauer, zunächst im
Forschungsbereich. Danach war er in verschiedenen Bereichen des
Unternehmens tätig, unter anderem Vertriebschef von Mercedes-Benz. Seit
Dezember 1998 ist Zetsche Vorstandsmitglied, 2006 wurde er Vorstandschef
der damaligen DaimlerChrysler AG. Im letzten Jahr seiner Amtszeit holte ihn
der Dieselskandal ein: Im Mai 2018 ordnete Verkehrsminister Andreas Scheuer
(CSU) wegen Daimlers unzulässiger Abgastechnik den Rückruf von 238.000
Mercedes in Deutschland an; europaweit waren 774.000 Fahrzeuge betroffen.
Zwar gab sich Zetsche modisch lässig und modern – er trat gerne ohne
Schlips und Kragen, statt dessen im T-Shirt mit dem Logo „Do epic shit“
auf. Doch „Lass uns geile Dinge machen“ übertrug er eher nicht ins
Alltagsgeschäft.
## Bei der E-Mobilität hinkt Daimler hinterher
In Sachen E-Mobilität etwa hinkt Daimler BMW oder Tesla deutlich hinterher.
Kein Wunder: Noch 2015 glaubte Zetsche, mit Elektroautos sei es wie mit
Windrädern: „Jeder findet die Idee toll, aber keiner will sie vor der
eigenen Haustür haben.“
Der Schwede Ola Källenius übernimmt den Chefsessel also in einer
schwierigen Zeit. Der 49-Jährige wird die Spätfolgen des Dieselskandals
managen und den Konzern durch den Handelsstreit manövrieren müssen.
Laut einer Ende August veröffentlichten Analyse der Unternehmensberatung
Ernst & Young schrumpfte der Gewinn der deutschen Autobauer Volkswagen,
Daimler und BMW im zweiten Quartal um mehr als acht Prozent im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum.
26 Sep 2018
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
## TAGS
Mercedes
Mercedes Benz
Automobilbranche
Managergehälter
Diesel
Autolobby
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