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# taz.de -- Festnahmen in Chemnitz: Bürgerwehr kontrolliert Ausweise
> In Chemnitz hat eine selbsternannte Bürgerwehr Menschen unterschiedlicher
> Nationalitäten bedroht. Dann griff die Polizei durch.
Bild: 14. September: Pro Chemnitz marschiert
Chemnitz dpa | Rund zwei Wochen nach den ausländerfeindlichen Übergriffen
in Chemnitz hat eine selbst ernannte Bürgerwehr in der sächsischen Stadt
sieben Menschen unterschiedlicher Nationalitäten bedroht und beschimpft.
Die 15 mutmaßlichen Mitglieder der „Bürgerwehr“ kreisten die Gruppe am
Freitagabend auf der Schlossteichinsel ein, wie Polizei und
Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten. Dabei seien fremdenfeindliche
Äußerungen gefallen. Ein Iraner sei mit einem Gegenstand verletzt worden.
Der 26-jährige habe eine Platzwunde am Kopf erlitten, sagte eine Sprecherin
der Staatsanwaltschaft in Chemnitz.
Zuvor soll die Gruppe nach einer Kundgebung der rechtspopulistischen
Bewegung Pro Chemnitz die Gäste einer Geburtstagsfeier in dem Park bedroht
und Ausweise von ihnen verlangt haben. Zeugen berichteten, die Männer
hätten sich als „Bürgerwehr“ bezeichnet. Die Jugendlichen und jungen
Erwachsenen ergriffen den Angaben zufolge die Flucht und alarmierten die
Polizei.
Die Beamten nahmen die 15 Männer noch am selben Abend vorläufig fest. Gegen
sechs von ihnen im Alter zwischen 27 und 33 Jahren wurde Haftbefehl
erlassen. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wird ihnen Landfriedensbruch
vorgeworfen. Dies beinhalte auch Körperverletzung. Ein 31-Jähriger sitze in
Haft, weil er unter Bewährung gestanden habe. Gegen die übrigen fünf Männer
soll bereits bis zum Mittwoch im Schnellverfahren am Amtsgericht Chemnitz
verhandelt werden. Neun der mutmaßlichen „Bürgerwehr“-Mitglieder konnten
das Revier wieder verlassen. Gegen sie werde weiter ermittelt, hieß es.
Am Freitagabend hatten in Chemnitz rund [1][3.500 Anhänger der
rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz] unter dem Motto „Wir sind mehr,
wir kommen wieder!“ demonstriert. In der Stadt war Ende August ein
35-jähriger Deutscher mit einem Messer erstochen worden. Tatverdächtig sind
drei Asylbewerber. Nach der Tat war es zu Demonstrationen von
Rechtsgerichteten, Neonazis und Gegnern der Flüchtlingspolitik der
Bundesregierung sowie zu Gegenprotesten gekommen.
16 Sep 2018
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