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# taz.de -- Berlin Marathon: Der Marathon rollt los
> Neben den Läufern werden am Wochenende auch tausende InlineskaterInnen
> durchstarten. Auch der Belgier Bart Swings, der bislang den Rekord hält.
Bild: So sah der Skate-Marathon 2007 aus
Der Name klingt, als habe ihn sich irgendein Werbefuzzi ausgedacht. Bart
Swings, das oszilliert irgendwo zwischen Bart Simpson und einem prügelnden
Superhelden aus dem Marvel-Universum, aber in der Tat hieß Bart Swings
schon immer so. Und wenn nichts sehr Ungewöhnliches passiert, wird der
Belgier an diesem Samstag erneut den [1][Inliner-Marathon] der Männer
gewinnen. Wie in den letzten fünf Jahren. Swings ist der erfolgreichste
Mann, der je den [2][Berlin-Marathon] auf Inlinern gefahren ist, seit 2015
hält er den Streckenrekord von 56:49 Minuten.
Und, nebenbei gewissermaßen, im Winter ist Swings Eisschnellläufer. Bei den
Olympischen Winterspielen 2018 hat der Belgier gerade die Silbermedaille
gewonnen. Weil er sich so gut vermarkten lässt, haben sich Werbefuzzis
Spitznamen ausgedacht, „Swings on Wings“ zum Beispiel oder „The Flash“.
Am Samstag schon starten die Inliner auf leicht veränderter Strecke durch
die Innenstadt, Männer und Frauen getrennt. Der Massenstart sieht anfangs
etwas klobig aus, wenn Tausende von behelmten Wesen gleichzeitig loswackeln
und versuchen, armwedelnd in ihren Rhythmus zu kommen. Mehr als 5.000
FreizeitskaterInnen werden nach Angaben des Veranstalters unterwegs sein,
außerdem die nationalen und internationalen Stars der Zunft. Der Berliner
Inline-Marathon gilt als einer der schnellsten der Welt, Swings hat von
2013 bis 2015 jedes Jahr einen neuen Streckenrekord aufgestellt.
Leicht nach vorn gebeugt, die Arme hinter den Rücken gelegt, die Rollen so
lange wie möglich in Kontakt zum Boden: die Parallelen zum Eisschnelllauf
sind auch für Laien ersichtlich. Der Eisschnelllauf hat in den vergangenen
Jahren zunehmend von Inline-Talenten geschöpft. Im aktuellen Starterfeld
des Marathons ist etwa auch der französische Star Ewen Fernandez in beiden
Disziplinen aktiv. Umgekehrt lief Eisschnellläuferin Claudia Pechstein auch
mal auf Inlinern beim Berlin-Marathon mit. Und schloss auf Platz 19 ab.
## Inline-Skating ist nicht olympisch
Leicht findet die Umstellung aber zumindest der Seriensieger nicht. „Es
sind zwei völlig unterschiedliche Sportarten“, sagte Bart Swings nach
seinem Berlin-Marathon-Sieg 2017. „Eisschnelllauf ist für mich harte
Arbeit. Beim Inline-Skating ist es so, als wäre ich mit Inlinern an den
Füßen geboren worden. Aber beim Eisschnelllauf muss ich mich wirklich
konzentrieren.“ Überhaupt stieg er, glaubt man Swings, vor allem aus einem
Grund aufs Eis: Weil Inline-Skating eben nicht olympisch ist. Den Traum von
einer olympischen Medaille hat er sich Anfang des Jahres erfüllt; ob er je
auf Inlinern bei Olympia stehen wird, hängt von der Gnade des IOC ab.
In Berlin profitieren die Inliner auch von der Popularität der
Läufer-Veranstaltung. Aber etwas stärkere Konkurrenz gegen den Superstar
aufzubauen könnte auch nicht schaden. Einer der Kandidaten auf einen
Überraschungssieg ist der Darmstädter Felix Rijhnen, amtierender
Weltmeister im Inliner-Marathon.
Wer Unvorhersehbarkeit schätzt, sollte eher das Rennen der Frauen schauen.
2017 stellte die Argentinierin Maira Yaqueline Arias mit ihrem
überraschenden Sieg einen Streckenrekord auf. Dieses Jahr kündigt der
Veranstalter einen Dreikampf zwischen Arias und den Vorjahressiegerinnen
Sandrine Tas aus Belgien und Manon Kamminga aus den Niederlanden an. Auf
Berlins Straßen lässt sich vielleicht schon vorher der ein oder andere
Top-Skater sehen. Bart Swings fährt nach eigener Schilderung auch schon mal
auf Inlinern zum Rennen.
14 Sep 2018
## LINKS
[1] https://skating.bmw-berlin-marathon.com/
[2] https://www.bmw-berlin-marathon.com/
## AUTOREN
Alina Schwermer
## TAGS
Marathon
Leichtathletik
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Olympische Winterspiele 2022
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