| # taz.de -- Gastkommentar über Hass im Netz: Die feigen Social-Media-Hetzer | |
| > Wir brauchen eine Klarnamenpflicht für Twitter, Facebook und Co. Die | |
| > anonymen Shitstorms und Hassmails schaden unserer Demokratie. | |
| Bild: Wer schnell mal Hass auskübeln will, sollte sich nicht mehr hinter der A… | |
| Egal, über was ich schreibe – über Freiheit und Demokratie oder meine Liebe | |
| zu Europa –, unter diesen Tweets stehen innerhalb von wenigen Minuten Hass, | |
| Hetze und Beleidigungen. Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was Angela | |
| Merkel, Cem Özdemir, Christian Lindner oder bekannte Journalisten erreicht. | |
| Ich habe früh gelernt, dass Kommunikation von persönlich Verantwortlichen | |
| lebt. Dass auf einem politischen Plakat oder Flyer neben einer Adresse auch | |
| ein Name stehen muss. Und weil ich Menschen mag, die mich klüger machen, | |
| suche ich den Diskurs. Ich verhalte ich mich online dabei nicht anders als | |
| offline, trete mit meinem Namen und Profilbild auf. Viele handhaben das | |
| anders. Ihre Profile beinhalten wirre Zahlen- und Buchstabenkombinationen, | |
| ihre Profilbilder zeigen alles, nur nicht sie selbst. Aber politische | |
| Debatte funktioniert nur mit Gesicht. Ob im Bierzelt oder im Netz. | |
| Wir müssen aufpassen, dass nicht die digitale über die analoge Welt | |
| bestimmt. Wir können nicht die Anonymität hochhalten, wenn Organisationen | |
| gezielt Hass im Netz verbreiten, mit dem Ziel, unsere liberale Gesellschaft | |
| zu zersetzen. | |
| Argumente für die Anonymität im Netz lese ich seit Jahren. Überzeugend | |
| finde ich sie nicht. Wer sein Gesicht nicht zeigen und seinen Namen nicht | |
| nennen mag, dem kann ich nicht trauen und mit dem will ich auch nicht | |
| diskutieren. | |
| Ob der Klarname sichtbar sein soll, muss jeder Nutzer selbst entscheiden | |
| können. Betreiber von Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram | |
| sollten ihn jedoch – gesetzlich vorgeschrieben – kennen müssen. Er sollte | |
| Teil einer Mehr-Faktor-Authentifizierung sein, die neben E-Mail, Name, | |
| Telefonnummer auch etwa ein Foto des Personalausweises voraussetzt. Diese | |
| Daten sind auf richterliche Anordnung schnellstmöglich herauszugeben. | |
| Nur mit klaren nachvollziehbaren Regeln können wir die Digitalisierung zur | |
| Stärkung unserer Demokratie nutzen. Ansonsten tritt das Gegenteil ein. | |
| 18 Sep 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Daniel Mack | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Meta | |
| Twitter / X | |
| Social Media | |
| Datenschutz | |
| Shitstorm | |
| Schwerpunkt Meta | |
| Datenschutz | |
| Twitter / X | |
| Klarnamen | |
| Social Media | |
| Lesestück Interview | |
| Antisemitismus | |
| Hate Speech | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| EuGH zu Beleidigungen auf Facebook: Netzwerk muss Schmähungen suchen | |
| Wenn sich bei Facebook eine rechtswidrige Beleidigung findet, kann das | |
| Netzwerk verpflichtet werden, nach ähnlichen Aussagen zu suchen. Und sie zu | |
| löschen. | |
| Kommentar über Klarnamenpflicht: Das Problem heißt Hass | |
| CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer fordert eine Klarnamenpflicht im | |
| Internet. Das wird Hasskommentare im Netz allerdings nicht verhindern. | |
| Twitter will Like-Button abschaffen: Lasst das sein! | |
| Twitter will angeblich das Herzchen abschaffen. Dabei ist es das einzige | |
| Tool, mit dem man noch Zuneigung und Zustimmung verteilen kann. | |
| Gastkommentar zu Klarnamen im Netz: Lebensgefahr für Regimekritiker | |
| Es mag viele gute Gründe für Klarnamen im Netz geben. Doch Anonymität kann | |
| überlebenswichtig sein – für Menschen, die nicht in Demokratien leben. | |
| Gastkommentar Klarnamenpflich im Netz: Demokratie braucht Anonymität | |
| Anonymität ist eine wichtige Voraussetzung für Demokratie – auch im Netz. | |
| Eine Klarnamenpflicht für soziale Medien wäre falsch und nutzlos. | |
| Fake-News-Kampagnen von Rechts: „Das sind gezielte Angriffe“ | |
| Extremismusforscherin Julia Ebner untersucht, wie Rechtsextreme | |
| Falschinformationen im Netz verbreiten. Ein Gespräch über Chemnitz, Köthen | |
| und #meTwo. | |
| Antisemitische Angriffe gegen Gastronom: Hassmails ohne Ende | |
| Seit Monaten terrorisiert ein Mann aus Sachsen Menschen mit antisemitischen | |
| Mails. Was passiert, wenn man ihm antwortet? | |
| Umgang mit Hatespeech im Netz: Was wenig überrascht | |
| Eine Studie soll Redaktionen Maßnahmen zum Umgang mit Hasskommentaren | |
| aufzeigen. Doch die Umsetzung verlangt einen deutlichen Mehraufwand. |