| # taz.de -- Vor den Zwischenwahlen in den USA: Falscher Hackerangriff verhindert | |
| > Die Demokraten haben einen Hackerangriff auf ihre Wählerdatenbank | |
| > „VoteBuilder“ vereitelt. Dieser stellte sich nun als routinemäßige | |
| > Sicherheitsprüfung heraus. | |
| Bild: Die Demokraten rechnen mit weiteren Bedrohungen vor den Zwischenwahlen im… | |
| Chicago ap | Die US-Demokraten haben nach eigenen Angaben einen versuchten | |
| Hackerangriff auf ihre Datenbank mit Informationen von Millionen Wählern im | |
| ganzen Land vereitelt. Wie am Mittwoch aus Parteikreisen verlautete, wurde | |
| die demokratische Parteiführung am Dienstag über einen anscheinenden | |
| Hackerversuch in Kenntnis gesetzt. Daraufhin habe das Democratic National | |
| Committee die Behörden eingeschaltet. Informationen aus der Datenbank seien | |
| nicht nach draußen gelangt. Welche Drittpartei versucht habe, sich in das | |
| System zu hacken, sei unklar, hieß es. | |
| Der Sicherheitsbeauftragte der Demokratischen Partei, Bob Lord, setzte | |
| demokratische Vertreter aus den verschiedenen US-Staaten am Mittwoch in | |
| Chicago über den Vorfall in Kenntnis. Der Hackerversuch sei ein weiterer | |
| Beleg dafür, dass vor den Zwischenwahlen im November konstant Bedrohungen | |
| auf die Demokraten warteten und sie deshalb sehr wachsam sein müssten, | |
| erklärte er. | |
| Lord kritisierte den republikanischen US-Präsidenten Donald Trump dafür, | |
| nicht genug zu tun, um die amerikanische Demokratie zu schützen. Die | |
| US-Regierung müsse entschiedenere Maßnahmen ergreifen, um die | |
| amerikanischen Wahlsysteme zu sichern. | |
| US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen sagte, die schnelle Reaktion auf | |
| den versuchten Hackerangriff zeige, dass das Sicherheitssystem rund um die | |
| Wahlen funktioniere. „Jeder Angriff auf eine politische Partei oder ein | |
| Wahlkampfteam ist wichtig für uns alle“, sagte sie und betonte, die | |
| Regierung unternehme alles, um beim Schutz des Wahlprozesses zu helfen. Bei | |
| den bevorstehenden Kongresswahlen steht die Mehrheit der Republikaner auf | |
| dem Spiel, möglicherweise könnten die Demokraten die Kontrolle in einer | |
| oder in beiden Kammern übernehmen. | |
| ## Vom FBI kein Kommentar | |
| Das DNC stellt die Datenbank in den Bundesstaaten bereit, damit mit den | |
| Informationen Wähler für demokratische Kandidaten gewonnen werden können. | |
| Das FBI kommentierte die Angaben auf Anfrage nicht. | |
| Die Cybersicherheit der Demokraten ist seit der Präsidentschaftswahl im | |
| Jahr 2016 ein Thema, das die USA umtreibt. Hacker, die später von den | |
| US-Geheimdiensten als Russen identifiziert wurden, verschafften sich damals | |
| Zugriff zu den Servern des DNC und veröffentlichten daraufhin interne | |
| Mitteilungen der Demokraten. | |
| Auch die E-Mail-Konten des Wahlkampfmanagers von Kandidatin Hillary | |
| Clinton, John Podesta, zapften die Hacker an, um während des Wahlkampfs | |
| regelmäßig Inhalte publik zu machen. Clinton verlor die Wahl schließlich | |
| gegen ihren republikanischen Rivalen Trump. | |
| Update, 18:12: Der vermeintlicher Hackerangriff auf die Wähler-Archive der | |
| US-Demokraten hat sich als routinemäßige Sicherheitsüberprüfung | |
| herausgestellt. Der Sicherheitschef der Partei, Bob Lord, übermittelte am | |
| Donnerstag eine entsprechende Mitteilung an die Washington Post. „Gemeinsam | |
| mit den Partnern, die die Seite angezeigt haben, gehen wir davon aus, dass | |
| diese aufgebaut wurde, um einen simulierten Phishing-Test auf VoteBuilder | |
| vorzunehmen“, heißt es in der Mitteilung. VoteBuilder ist die Plattform, | |
| auf der die Demokraten ihre Wählerdaten speichern. | |
| Das DNC sei „sehr erleichtert“, dass es sich nicht um den Angriff einer | |
| fremden Macht gehandelt habe, sagte Lord. Der Vorfall sei aber ein weiterer | |
| Beweis dafür, „dass wir angesichts möglicher Angriffe weiter wachsam sein | |
| müssen“. (dpa/afp) | |
| 23 Aug 2018 | |
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