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# taz.de -- Die Pille für den Mann: Da kommt noch was
> Seit Jahrzehnten tüfteln Forscher an Verhütungsmethoden für den Mann.
> Doch wann kommt sie endlich, die Pille für ihn?
Bild: Wird es sie jemals geben, die Pille für den Mann?
Beginnen wir mit einem Quiz. Welche der folgenden Verhütungsmethoden gibt
es?
a) Schalter in den beiden Samenleitern, mit denen man den Spermienfluss
ein- und ausschalten kann.
b) Eine Tablette, die bewirkt, dass der Mann beim Orgasmus nicht
ejakuliert.
c) Ein Testosteron-Gel, das er täglich auf die Oberarme reibt.
d) Eine Verhütungspille auf Basis der Blätter eines indonesischen Busches.
e) Ein Gel, das in die Samenleiter gespritzt wird und sich auf Wunsch
auflösen lässt.
f) Eine Verhütungsunterhose.
Die richtige Antwort? Alle. Und: Keine.
Varianten a) bis f) sind Verhütungsmittel für Männer, die es möglicherweise
geben könnte. Sie werden in Laboren erforscht, Rhesusaffen gespritzt oder
in klinischen Studien von Freiwilligen getestet. Bei einigen geht es seit
Jahrzehnten schleppend voran, andere stecken in der Grundlagenforschung
fest. Keines von ihnen kann man in einer Apotheke kaufen.
Lange hat Verhütung in Deutschland nach dem Pillenkonsens funktioniert. In
Paarbeziehungen ist die Pille das mit Abstand häufigste Verhütungsmittel,
mehr als die Hälfte der sexuell aktiven Frauen nimmt sie. In den letzten
Jahren aber erzählten immer mehr Frauen in Essays und Büchern,
[1][Twitternachrichten] und [2][YouTube-Videos], warum sie sich von der
Pille verabschiedet haben: Sie halten die Nebenwirkungen auf Körper und
Psyche für unzumutbar. Die Zahl der unter 20-Jährigen, die die Pille
nehmen, sinkt laut der Techniker Krankenkasse deutlich. Frauenärztinnen
fürchten deshalb, es könnte mehr ungewollte Schwangerschaften geben – einer
von vielen Gründen, über Alternativen nachzudenken. Und dabei 50 Prozent
der Bevölkerung nicht weiterhin auszusparen.
Hier die letzten News auf dem Feld männlicher Verhütung: 1885 beschreibt
ein französischer Chirurg eine neue Alternative zur Kastration – er
durchtrennt die beiden Samenleiter eines Mannes. Die Vasektomie. 1912
tauchte ein ehemaliger Zigarettenverkäufer in Berlin einen Glaskolben in
Gummilösung und erfand das nahtlose Kondom. Vorgänger aus vernähtem Gummi
oder Schafsdärmen gab es schon lange vorher. Aber auch mit heutigen
Latexkondomen geht die Verhütung in 15 Prozent der Fälle schief. Das macht
das Kondom zu einem der unsichersten Mittel – was nicht am Produkt, sondern
am Menschen liegt, der es richtig auspacken, abrollen und anwenden muss.
## Ein Wettrennen, bei dem es an Geschwindigkeit fehlt
Wir leben im Jahr 2018. Forscher bauen Nanoroboter aus DNA-Molekülen,
pflanzen Tomaten auf einem Satelliten, der um die Erde kreist. Wie kann es
sein, dass sich an den Möglichkeiten für Männer, zu verhindern, beim Sex
ein Kind zu zeugen, seit mehr als hundert Jahren nichts geändert hat?
Wer versucht, diese Frage zu beantworten, betritt die Welt internationaler
Pharmakonzerne, die mit ihrer Finanzmacht kontrollieren, welche neuen
Medikamente entwickelt werden. Die Welt staatlicher Kontrollinstanzen, die
definieren, wo der Nutzen eines Arzneimittels aufhört und das Risiko
anfängt. Vor allem aber betritt man die Welt von Outsidern, die die
Verhütung revolutionieren wollen: Autodidakten, Spitzenforscher aus dem
globalen Süden, Idealistinnen und Tüftler, die zu Hause nach Feierabend das
eigene Sperma unter ihrem Mikroskop durchleuchten.
Sie haben alle dasselbe Ziel, aber um das Ganze ein Wettrennen zu nennen,
fehlt es an Geschwindigkeit. Eher ist die Frage: Erreicht überhaupt jemand
die Ziellinie?
Ein Stadthaus mitten in Paris, zwei Querstraßen von der Seine. Es ist ein
Morgen für die, die guten Mutes sind. Einer der ersten heißen Tage dieses
Jahres, in der französischen Akademie für Medizin schwingt immer wieder die
Eingangstür zum großen Saal auf. Hier treffen sich heute
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von vier Kontinenten zum
Internationalen Kongress für männliche Verhütung. Sie arbeiten an
Universitäten, bei der Weltgesundheitsorganisation, bei Lobbyorganisationen
und in Forschungslaboren. Sie tüfteln an hodenwärmenden Unterhosen oder der
neuesten Zusammensetzung von Hormongelen.
In diesem Saal wirkt das wie eine historische Mission. Als Marie Curie hier
vor knapp hundert Jahren einen Vortrag über Radioaktivität hielt, gab es
schon alle Verhütungsmethoden, die Männer heute zur Verfügung haben –
Vasektomie, Kondom, Coitus interruptus. In dem Saal scheint sich seitdem
auch nicht viel verändert zu haben, außer das jemand Mikrofone an die
Tische geschraubt hat: aufklappbare Holzpulte, lederbezogene Sessel,
goldene Lorbeerkränze an der Decke.
## Die ewige Angst um die Potenz
Siebzig Leute sind gekommen, viele von ihnen kennen sich seit Langem, sie
umarmen sich, winken einander durch den Raum zu. Obwohl sich einige als
Konkurrenten verstehen könnten, wirkt es, als spielten alle in der gleichen
Mannschaft. Team Male Contraception. Einige aber sind zu Hause geblieben:
der indische Wissenschaftler, dessen Mittel kurz vor der Marktreife steht
und der hier nur als Randbemerkung auf einer Powerpointfolie weggeklickt
wird. Und der Brandenburger Handwerker, der Tausende hinter seiner
Verhütungsidee versammelt hat, aber dessen Namen in Paris kaum jemand
kennt.
Ein Professor mit bauschigem Schnurrbart tritt ans Mikrofon, um im Namen
der Akademie der Medizin den Tag zu eröffnen. „Mit Ihrer aller Wissen
könnte es schon morgen so weit sein!“, ruft er. Das Ungleichgewicht
zwischen Männern und Frauen bei der Verhütung sei skandalös. Die Arbeit
aller hier sei aber auch aus einem anderen Grund wertvoll, es gebe da
nämlich noch ein zweites Problem: „Die männliche Zeugungsfähigkeit nimmt
rasant ab“, sagt er. Viele im Raum arbeiten daran, den männlichen Körper
besser zu verstehen. Die Entwicklung von Verhütungsmethoden für den Mann
könnte auch dazu beitragen, das andere Problem zu lösen: Unfruchtbarkeit.
Applaus.
Es ist kaum zu glauben: Selbst eine Konferenz, in der es darum geht,
Möglichkeiten zu entwickeln, dass Männer keine Kinder zeugen, wird mit der
Sorge um die männliche Potenz eröffnet.
Die Angst, die Zeugungskraft oder die Lust des Mannes könnte Schaden
nehmen, ist die ständige Begleiterin der Entwicklung männlicher
Verhütungsmittel. Schon als die Weltgesundheitsorganisation in den
siebziger Jahren eine Male Task Force gründete, schrieben Experten, es sei
Konsens, dass Verhütungsmittel nicht die männliche Sexualität beinflussen
dürften. Das war zu einer Zeit, als Mediziner gerade verstanden, dass die
Pille bei einigen Frauen dazu führt, dass sie weniger Lust auf Sex haben.
„Veränderungen der Libido“ hieß es auf den Packungsbeilagen, und die Pille
wurde weiterverkauft.
## „Ein ziemliches Spermienmassensterben“
Was wir mit Männlichkeit und Weiblichkeit verbinden, überträgt sich darauf,
wie wir über Biologie sprechen, auch über Eizellen und Samenzellen. Es
beeinflusst, ob wir es für möglich und wünschenswert halten, die einen oder
die anderen zu stoppen.
So beginnt ein typischer Artikel über männliche Verhütung. [3][Dieser hier]
stammt vom Bayerischen Rundfunk, aber so ähnlich wurde es oft beschrieben:
„Auf der einen Seite ist da der Eisprung. Einmal im Monat ist der weibliche
Körper für etwa eine Stunde lang fruchtbar. Nämlich dann, wenn die Eizelle
vom Eierstock in den Eileiter hüpft. Befinden sich in diesem kaum
vorhersagbaren Zeitraum Spermien in der Nähe, kann daraus ein Kind
entstehen. Und auf der anderen Seite sind da die Millionen von Spermien,
die der Mann jeden Tag produziert. Sie sind schnell, beweglich, massenhaft
und sie wollen nur eines – Eizellen befruchten. Betrachtet man das Thema
Verhütung aus dieser biologischen Perspektive, ist es einleuchtend, dass es
leichter ist, den vergleichsweise behäbigen Eisprung zu verhindern, als
viele blitzschnelle Spermien.“
Behäbiger Eisprung, blitzschnelle Spermien. Klingt logisch.
Bis Diana Blithe im Pariser Saal unter die goldenen Lorbeerkränze tritt.
Sie leitet die Entwicklung neuer Verhütungsmittel an einem staatlichen
Forschungsinstitut in den USA, vergibt Forschungsgelder und ist Chefin
eines Netzwerks, das klinische Studien zur Verhütung koordiniert. Wenn sie
über männliche Zeugungsfähigkeit spricht, hat sie diesen coolen,
überlegenen Blick. „Männer produzieren 1.000 Spermien pro Herzschlag.“ Sie
macht eine Pause. „Das ist eine Menge.“
Im Ejakulat, knapp einem Teelöffel Flüssigkeit, sind 60 Millionen bis 800
Millionen Spermien. Aber: Im Eileiter – dem Ort, in dem die Eizelle
befruchtet wird – kommen nur 10 bis 100 von ihnen an. Weniger als eins von
zehn Millionen, die mühevoll aus dem Penis herausgeschleudert wurden. „Ein
ziemliches Spermienmassensterben.“
„It only takes one“, sagt man auf Englisch, um Jugendliche zu mahnen, das
Kondom nur ja nicht zu spät überzustreifen. Ein Spermium genügt. Damit sagt
man auch: Dieser Schwall lässt sich kaum aufhalten. Diana Blithe rechnet
vor: 4 Millionen Spermien reichen nicht aus, um ein Ei zu befruchten.
Spermien sind winzige Zellen. Sie müssen gebildet werden, bewegungsfähig
sein, in die Eizelle eindringen. Es gibt also viele Angriffspunkte, an
denen man sie aufhalten könnte.
Am Ende des Konferenztages, als Diana Blithe zum zweiten Mal aufs Podium
steigt, stellen die Wissenschaftler ihr [4][Manifest] vor. Sie fordern die
Pharmaindustrie auf, in die Verhütungsforschung einzusteigen. „Obwohl neue
männliche Kontrazeptiva die Bedürfnisse von Millionen Männern und ihren
Partnerinnen erfüllen würden, wird die Forschung auf diesem Gebiet nur von
einer geringen Zahl nichtkommerzieller beziehungsweise öffentlicher
Organisationen unterstützt. Die pharmazeutische Industrie konzentriert sich
auf andere Investitionen“. 2018 müsse sich das endlich ändern.
## Die Rechnung der Pharmakonzerne: Kostet viel, bringt wenig
Einige der Anwesenden sagen, der Bereich sei so unterfinanziert, dass es
fast ein Wunder sei, dass es Treffen wie dieses überhaupt gebe. Alle wissen
auch: Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sich so bald etwas ändert.
Pharmakonzerne verdienen gut an der aktuellen Situation. Die Pille ist ein
Milliardengeschäft. Keine einzige der großen Firmen forscht momentan im
Bereich männlicher Verhütung. Die letzte Studie beendete die Firma Schering
2007, als sie vom Bayer-Konzern aufgekauft wurde. Aber selbst ein
ambitionierter Pharmakonzern könnte nicht einfach eine große Summe Geld auf
das richtige Pferd setzen. Denn man weiß nicht, welches das ist. Dutzende
Ansätze befinden sich in der Grundlagenforschung, und nur ein geringer Teil
schafft es überhaupt bis in die klinischen Studien. Für die Firmen ist die
Rechnung also einfach: Kostet viel, bringt wenig.
Ein Grund dafür, warum das Rennen um die erste männliche
Verhütungsalternative von anderen gelaufen wird.
Zum Beispiel von Sujoy Kumar Guha, emeritierter Professor am Indischen
Technikinstitut Kharagpur, ein kleiner, schmaler Mann, 78 Jahre alt. Schon
mehr als die Hälfte seines Lebens wartet er darauf, dass seine Erfindung
Wirklichkeit wird. 1979 veröffentlichte er einen [5][Aufsatz im
Wissenschaftsmagazin Contraception], in dem er seine Idee namens Risug
beschreibt, ein nichthormonelles, reversibles Kunststoffgel für Männer. Die
Idee ist simpel: Alles hat eine elektrische Ladung. Spermien sind negativ
geladen, durch die positive Ladung des Risug-Gels werden sie beschädigt. Es
wird in die Samenleiter gespritzt, mit einem Lösungsmittel kann es bei
Bedarf wieder herausgespült werden.
Guha war, als er den Artikel verfasste, Professor für Ingenieurtechnik und
Biomedizintechnik an zwei der renommiertesten Wissenschaftsinstitutionen
Indiens. Er hatte aber keinen Doktor in Medizin, und der Indische Rat für
medizinische Forschung befand, er könne kein Arzneimittel erlauben, das von
einer medizinisch ungeschulten Einzelperson erfunden wurde.
Also schrieb Guha sich für Medizin ein, mit 41. Er absolvierte sein
Studium, während er weiterhin als Professor unterrichtete.
Als er fertig war, begann die Forschung. Tests an Ratten, Hasen und Affen
gingen schnell voran und waren erfolgreich. Die erste Phase der Versuche an
Menschen wurde 1993 mit siebzehn Freiwilligen abgeschlossen. Es
funktionierte perfekt.
## Wird Guha noch erleben, wie seine Idee auf den Markt kommt?
Doch dann meldete sich jemand bei der nationalen Forschungsaufsicht. Zwei
Bestandteile von Guhas Risug-Formel seien krebserregend. Guha führte an,
dass einzelne Substanzen in der Natur zwar giftig seien, aber in
Kombination harmlos sein könnten. Es dauerte Jahre, bis die Tests
wiederaufgenommen werden konnten.
[6][2002 erklärte der damalige indische Gesundheitsminister, die Einführung
von Risug würde unmittelbar bevorstehen.] Dann schlug wieder jemand im
Kontrollrat Alarm und hatte erneut den Verdacht, Risug könnte giftig sein.
Es gab noch ein anderes Problem: Die indische Regierung setzte strengere
Regeln für Medikamententests durch. 2007 begann Guha die entscheidende
Phase von vorn.
Nun steht er wieder am selben Punkt wie vor 16 Jahren. Vor Kurzem erhielt
die nationale Organisation für Medikamentenkontrolle die Ergebnisse seiner
Studien. Sie entscheidet, ob Risug bereit zur Zulassung ist. 470 Männern
wurde das Kunststoffgel inzwischen gespritzt. Das Ergebnis: sehr gute
Wirkung, so gut wie keine Nebenwirkungen.
Es kann sein, dass Guhas Geschichte kurz vor dem Happy End steht. Oder vor
der nächsten Hürde. „Ich hoffe einfach, dass Doktor Guha noch erlebt, wie
Risug durchkommt“, sagt einer seiner leitenden Mitarbeiter, der seit 1995
die Studien zu Risug begleitet.
Auf die Frage, ob er besorgter sei als noch 2002, antwortet Guha zunächst
nicht. Er läuft voraus über den weiten Campus der Technischen Universität
in Kharagpur. Dann dreht er sich um und sagt: „Hoffentlich habe ich
irgendwas gelernt. Ein wütender Mann bin ich nicht mehr.“
Selbst wenn Risug in Indien irgendwann auf den Markt kommt, müsste das Gel
erneut getestet werden, um auch für die USA oder Europa zugelassen zu
werden. Weil die Anforderungen an das Prüfverfahren andere sind. Eine
Non-Profit-Organisation aus den USA, die Parsemus-Stiftung, kaufte deswegen
2010 die Rechte für den US-Markt und entwickelte Risug unter dem Namen
Vasalgel weiter. Getestet wurde es bisher an Kaninchen und Affen. Ein
Start-up in Virginia arbeitet an einer ähnlichen Technik. Auf seiner
blitzsauberen Website steht nichts davon, dass die ursprüngliche Idee aus
Indien kommt.
## Verhütung nutzt auch der Bevölkerungspolitik
Dabei stammen auf dem Gebiet männlicher Verhütung viele Innovationen eben
nicht aus den USA oder Europa. In den siebziger und achtziger Jahren wurde
in China an einem Medikament auf Basis eines Farbstoffs aus Baumwollsamen
geforscht. Das Land war führend in Vasektomietechniken – die
Weltgesundheitsorganisation initiierte Workshops von chinesischen
Medizinern für westliche Kollegen. In Indonesien arbeitet man an einem
Medikament, gewonnen aus der Pflanze Gendarussa, die einen Stoff enthalten
soll, der die Samen daran hindert, in die Eizelle einzudringen. Männer
eines Stammes in Papua hatten offenbar als Erste von der verhütenden
Wirkung der Blätter berichtet.
Die Regierungen dieser Länder fördern solche Versuche stärker als etwa die
in Europa. Schließlich nutzt Verhütung auch der Bevölkerungspolitik. Und
nicht nur der sexuellen Selbstbestimmung und Familienplanung.
Wissenschaftler schätzen, dass weltweit fast jede zweite Schwangerschaft
ungewollt ist. Wenn nur 10 Prozent der Männer, die sagen, sie würden sich
für ein neues Verhütungsmittel interessieren, es tatsächlich nehmen
könnten, würde etwa in den USA die Zahl der ungewollten Schwangerschaften
um bis zu 5 Prozent sinken. Dazu haben Sozialwissenschaftler in diesem Jahr
eine große [7][Modellrechnung] vorgelegt.
Ein Teil des Problems, dorthin zu kommen, besteht darin, dass ein neues
Verhütungsmittel kein neues Smartphone ist, sondern ein Medikament oder ein
Medizinprodukt. Die Sicherheitsanforderungen sind in den vergangenen
Jahrzehnten immer strenger geworden. Was auch daran liegt, dass wir heute
mehr über den menschlichen Körper wissen. Zum Beispiel, dass auch
psychische Effekte wie Stimmungsschwankungen und Depressionen mit der
Einnahme von Arzneimitteln zusammenhängen können. Viele Experten sagen, die
Pille würde so, wie sie 1960 auf den Markt kam, heute niemals mehr
zugelassen.
Viele neue Medikamente basieren auf Stoffen, die man von anderen
Medikamenten kennt. Auf Hormonen zum Beispiel. Für die Wissenschaftler
heißt das: Es gibt bereits Daten. Und damit weniger Überraschungen. Bei
Materialien wie Risug, die nie zuvor an Menschen angewendet wurden, ist
alles um ein Vielfaches komplizierter.
## Welche Nebenwirkungen zumutbar sind, ist Verhandlungssache
Verstärkt durch den Conterganskandal zum Beispiel, kam das Bewusstsein
dafür auf, dass Sicherheit auch die Sicherheit der Nachkommen bedeutet.
Könnte ein Stoff den Genpool der Samen beschädigen? In einer Studie
nachzuweisen, dass auch die Kinder der Probanden gesund sind, kann
Jahrzehnte dauern.
Es wurden bisher keine Daten darüber veröffentlicht, wie erfolgreich sich
die Wirkung von Risug beim Menschen rückgängig machen lässt. Möglicherweise
wird das Gel zunächst als Vasektomievariante zugelassen und dann parallel
auf seine Reversibilität hin untersucht.
Von Männern, die ihre Vasektomie rückgängig machen wollten, weiß man, dass
die Qualität der Spermien abnimmt, je länger der Eingriff zurückliegt. Wenn
Guha und sein Team also beweisen können, dass Risug sich nach einem Jahr
auflösen lässt und die Männer wieder fruchtbar sind, werden andere
Wissenschaftler vielleicht fragen: Und was ist nach zehn Jahren?
All das macht die Fragebögen für die Probanden länger und die Abläufe
schwieriger.
Hinzu kommt: Weil der Körper so komplex ist, haben die meisten Dinge, die
man an ihm verändert, mehrere Auswirkungen. Ein Medikament ohne
Nebenwirkungen zu erfinden, ist ähnlich, wie ein Mikadostäbchen aus einem
riesigen Haufen herauszuziehen, ohne dass sich ein anderes bewegt. Wenn ein
Mittel über sehr lange Zeit eingenommen wird, wie etwa eine
Verhütungspille, ist es noch wahrscheinlicher, dass unerwünschte Effekte
auftreten.
Wie viele Nebenwirkungen zumutbar sind, ist Verhandlungssache. Dabei wird
zwischen Nutzen und Schaden abgewägt. Ein Krebsmedikament darf auch starke
Nebenwirkungen haben – weil die Alternative möglicherweise der Tod ist.
Verhütungsmittel dagegen sind Medikamente für gesunde Menschen; warum
sollte es ihnen durch die Einname schlechter gehen? Bei Frauen lautet die
Rechnung: Verhütungsmittel verhindern die weitreichenden Folgen einer
ungewollten Schwangerschaft. Weil Männer nicht schwanger werden, gibt es
keinen Grund, sie den Nebenwirkungen der Verhütung auszusetzen, heißt es.
## Verhütet wird das Empfangen, nicht das Geben
Einen Gegenvorschlag zu dieser Argumentation macht eine große [8][Studie zu
einem Hormongel], die gerade in sechs Ländern startet: Das Paar soll als
Einheit betrachtet werden. Die Forscher rechnen Vor- und Nachteile für
beide gegeneinander auf. Konsens ist das noch nicht.
Aber es ist ein Hinweis darauf, dass es bei der Frage, warum das
Verhütungsrennen so unfassbar langsam vorangeht, auch um das Geschlecht
geht. Und damit also um Geschlechterverhältnisse.
Schon in dem Wort „Empfängnisverhütung“ steckt der Beweis, dass wir das
Ganze ziemlich einseitig betrachten. Kontrazeption. Gegen das Empfangen.
Verhütet wird das Empfangen, nicht das Geben. Der Blick geht automatisch
zum Frauenkörper.
So gibt auch der Erfolg der Pille die Spur für die Entwicklung männlicher
Verhütungsmittel vor. Kein Ansatz ist so weit entwickelt wie der
hormonelle. In Befragungen geben Männer an, dass sie am liebsten mit einer
Pille verhüten würden, die sie einmal am Tag nehmen müssen. Wollen sie das
wirklich, oder kennen sie es nur gut und assoziieren es deswegen mit
Sicherheit?
Wissenschaftler arbeiten schon so lange an der „Pille für den Mann“, dass
sie zum stehenden Begriff wurde, obwohl es sie noch nicht gibt. An einer
täglich einzunehmenden Pille kann ein Hersteller mehr Geld verdienen als
mit einem nur selten angewandten Mittel wie etwa Risug, das man einmal
spritzt und dann wieder auflöst. Das könnte Konzerne zum Einsteigen in die
Forschung bewegen.
Nimmt ein Mann Testosteron ein, registriert das Gehirn den erhöhten
Hormonspiegel im Blut. Die Hoden stoppen ihre Testosteronfabrik und
produzieren keine Samen mehr. Die Hormone in den meisten Medikamenten sind
so kombiniert, dass sonst alles im Körper weiter funktioniert wie bisher.
Hormonelle Verhütung für den Mann könnte eine Spritze sein, ein Implantat
oder ein Gel, das man auf die Schultern und Oberarme reibt.
Das Problem ist nämlich: Nimmt ein Mann Testosteron in Pillenform ein, wird
es zu schnell vom Körper aufgenommen. Für eine sichere Verhütung müsste es
mehrmals am Tag geschluckt werden.
## Nicht nur eine Frage des freien Marktes
Im März hat eine Studie zu einem Wirkstoff, der [9][DMAU] heißt, kurz für
Dimethandrolon Undecanoat, Euphorie ausgelöst. Der Trick bei DMAU ist, dass
der Wirkstoff neben der Mischung aus zwei Hormonen eine Fettsäure enthält,
die den Abbau der Hormone verlangsamt und damit ermöglicht, dass er als
tägliche Pille funktioniert. Eine weitere Studie läuft.
Okay, längst Zeit für ein zweites Quiz. Welche der folgenden Behauptungen
trifft zu:
a) Männer gehen nicht zum Arzt.
b) Männer nehmen keine Medikamente.
c) Wenn es Männer wären, die schwanger werden, dann würden sie sich für
Verhütung interessieren.
d) Männer schaffen es nicht einmal, regelmäßig ihre Socken vom Boden
aufzuheben, sie werden es auch nicht schaffen, regelmäßig Verhütungsmittel
zu nehmen.
e) Selbst wenn Männer die Verantwortung für Verhütung übernehmen könnten,
würden Frauen ihnen nicht vertrauen.
Die Lösung: Keine. Aber das haben noch längst nicht alle verstanden.
Miriam Klemm lehnt im Pariser Konferenzsaal an einem der Holzpulte. Sie
gehört schon fast dazu zur kleinen Expertenwelt, obwohl sie eigentlich von
außen auf sie schaut. Als Soziologin untersucht sie Innovationsprozesse, in
den vergangenen Jahren ist sie nach Indien und in die USA gereist, um mit
unzähligen Menschen zu sprechen, die an männlichen Verhütungsmitteln
forschen.
Lange wurden solche Prozesse hauptsächlich von Wirtschaftswissenschaftlern
untersucht und mit Marktmechanismen erklärt: Angebot und Nachfrage. Die
Techniksoziologie versucht, andere Erklärungen hinzuzufügen. „Dass es ein
Produkt nicht gibt, ist kein Beweis dafür, dass es niemand will“, sagt
Miriam Klemm. Und: „Der Fakt, dass Pharmafirmen an Frauen, die verhüten,
gut verdienen und kein Interesse an Innovationen auf diesem Gebiet haben,
ist ein ganz wichtiger Grund, aber es ist nicht der einzige.“ Viele subtile
Prozesse stabilisieren den Status quo.
## Die Freiheit, nicht verantwortlich zu sein
Ende des neunzehnten, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die
Gynäkologie als Disziplin erfunden. Es gab nun Frauenärzte, aber keine
Männerärzte. Erst ist den späten 1970er Jahren kamen Andrologen hinzu, die
sich auf die Fortpflanzungsfunktionen des männlichen Körpers
spezialisierten. Weil sich die gesamte Reproduktionsmedizin lange auf den
Körper der Frau fokussierte, wissen wir mehr über diesen als über den des
Mannes. Mütter schicken ihre Töchter in der Pubertät zum Frauenarzt. Sie
gehen regelmäßig dorthin und werden darüber aufgeklärt, welche
Verhütungsalternativen sie haben. Die Kosten – im Gegensatz zu den Kosten
für Kondome – übernehmen für junge Frauen die Krankenkassen. Deshalb gibt
es Nutzungsdaten.
Die Einführung der Pille bedeutete eine Befreiung für die Frau. Aber auch
den Beginn der Gewohnheit, dass mehrheitlich Frauen die finanziellen und
körperlichen Kosten von Verhütung tragen.
Man kann beides zur Freiheit erklären. Die Freiheit, verhüten zu können.
Und die Freiheit, nicht für die Verhütung verantwortlich sein zu müssen.
„Alle männlichen Verhütungsansätze sind wahnsinnig fragil, weil sie so
wenig Unterstützung haben“, sagt Miriam Klemm. „Da muss niemand aktiv
dagegen arbeiten, es reicht schon, wenn mal wieder eine Schlüsselperson
glaubt, Männer hätten keine Lust darauf.“
In allen [10][Akzeptanzstudien], die es bisher gibt, sagen Männer
mehrheitlich, dass sie sich vorstellen könnten, neue Verhütungsmittel zu
benutzen, wenn sie sicher und reversibel sind. Und eine Mehrheit der Frauen
in Langzeitbeziehungen würde ihrem Partner vertrauen. Sogar bei einer
[11][großen Studie der Weltgesundheitsorganisation] zu einer Hormonspritze,
die 2011 mit Verweis auf starke Nebenwirkungen abgebrochen wurde, gab im
Anschluss die Mehrzahl der Probanden an, sie würde das Mittel trotzdem
nehmen, wenn es verfügbar wäre.
## Gummibärchengroße Schalter für den Spermienfluss – an, aus
Die Frage ist, welche Erzählung sich am Ende durchsetzt: die vom Mann, der
achtlos seine Socken liegen lässt; oder die von dem Mann, dem es eben nicht
egal ist, ob er ein Kind in die Welt setzt. Und das, obwohl er es nicht
selbst austragen muss.
Bei Clemens Bimek haben sich mittlerweile 3.374 Männer von Typ 2 gemeldet.
Wie Sojoy Guha aus Indien ist Clemens Bimek ein kleiner, schmaler Mann. Das
weiß man allerdings nur von Fotos, denn Bimek hat noch nie einen
Journalisten persönlich zum Interview getroffen. „Stellen Sie ihn sich als
einzelgängerischen Erfindertyp vor“, sagt sein Pressesprecher, der es
gewohnt ist, sich für Bimeks Scheu zu entschuldigen. Aber Bimek schreibt
E-Mails, wenn man Glück hat. Oft abends, wenn er von seinem Job als
Systemtechniker nach Hause gekommen ist und die Wikipedia-Seiten darüber
gelesen hat, welche technische Entwicklung an diesem Tag ihren Geburtstag
feiert.
„Dieses Jahr wird spannend“, mailt er an guten Tagen. An schlechten: „Das
gute Gefühl, einen Lösungsansatz für ein globales Problem geliefert zu
haben, wird im gleichen Maß von der Ungewissheit, wie und wann wir die
benötigten finanziellen Mittel generieren können, neutralisiert.“
Es war 1998, und Clemens Bimek, Brandenburger Tischlermeister mit Hang zum
Tüfteln, lebte in Berlin. Eines Abends sah er eine Dokumentation über
Vasektomie und wurde von da an den Gedanken nicht mehr los, wie es wäre,
ein Ventil in den Samenleiter einzubauen. Eine Art Schalter für den
Spermienfluss. Ein. Aus.
## Tausende Männer meldeten sich für Bimeks Studie an
Sein Arbeitsweg führte am Patentamt vorbei, er hielt an und fragte. So was
muss es doch bereits geben? Dann fing er an, herumzuprobieren. Er las und
schlug Begriffe in einem medizinischen Fachlexikon auf CD-ROM nach. Er
setzte sich zu Urologen in die Sprechstunde und mikroskopierte,
beschäftigte sich mit Materialien und männlicher Anatomie. Eine
Medizintechnikfirma baute die von ihm entworfenen Ventile – zwei
gummibärchengroße Plastikstücke mit Schaltern, die sich später durch den
Hodensack ertasten lassen sollen. Nach längerer Suche fand Bimek einen
Urologen, der sich alles genau anschaute und bereit war, sie ihm
einzubauen. Drei Jahre und vier Operationen später ist alles so, wie er es
haben will.
Ein Schweizer Investor finanzierte ihm 2015 eine PR-Kampagne. So sollte –
nach erfolglosem Sichumhören bei Pharmafirmen – das Geld für eine erste
kleine klinische Studie zusammenkommen. 50 Freiwillige wollte Bimek finden,
25 sollten am Ende bei der Untersuchung dabei sein.
Von Albanien bis Simbabwe berichteten Medien über [12][Bimeks Idee].
Tausende Männer meldeten sich für die Studie über sein Produkt an. Auf der
Verhütungskonferenz in Paris wird sein Name nur einmal kurz in der
Kategorie „Andere“ erwähnt. Weil die Samenleiterschalter so unendlich weit
weg davon scheinen, Realität zu werden.
„Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, weil so viele Männer vorerst leer
ausgehen müssen“, schreibt Clemens Bimek. Vielleicht sogar alle. Denn für
die Untersuchung braucht er eine Million Euro. Bei einem ersten
Crowdfundingversuch kamen nur 25 Euro zusammen.
Diana Blithe, die Wissenschaftlerin mit dem überlegenen Blick, sagt auf der
Konferenz in Paris: Jeder, der davon spricht, ein Produkt in wenigen Jahren
auf dem Markt zu haben, lügt. Es muss einfach länger dauern, selbst bei den
Produkten, die am weitesten fortgeschritten sind, wie das Hormongel, das
weltweit getestet wird.
## Verhüten mit der Unterhose
Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die schon fertig sind. Jeden ersten
Samstag im Monat treffen sie sich in der Bretagne zum Basteln. Sie sind
Feministen, sprechen über ihr Bild von Männlichkeit und über
Machtstrukturen. Dabei nähen sie. In eine Frauenunterhose schneiden sie
vorn ein Loch und verstärken es mit Elastikband. Der Penis passt hindurch
und auch die Haut des Hodensacks wird sanft hindurchgezogen. Die Hoden, die
locker in der Haut liegen, rutschen dabei aus dem Hodensack heraus und
zurück an den Körper. Dort werden sie von der Unterhose in der
Leistengegend gehalten.
[13][Schon viele Jahrzehnte weiß man, dass Spermien keine Hitze mögen.] Es
genügt, die Hoden um 2 Grad zu erwärmen, um die Samenproduktion zu
schädigen. 37 Grad am wärmenden Körper sind ihnen schon zu viel.
Ein französischer Forscher hat berechnet, dass man die Unterhose 15 Stunden
am Tag tragen muss, zum Schlafen kann man sie ablegen. Per Spermiogramm
lässt sich kontrollieren, ob alles geklappt hat; das kann der Hausarzt
machen, neuerdings gibt es dafür sogar ein Gerät für Zuhause, die
Testergebnisse erscheinen auf dem Smartphone. Am Ende des Nachmittags in
der Bretagne kann jeder Mann, der möchte, eine selbst gebastelte Unterhose
mit nach Hause nehmen.
Die Techniksoziologin Miriam Klemm hat die Gruppe gerade nach Deutschland
eingeladen. Da gibt es Bedarf.
Luise Strothmann, 32,ist stellvertretende Ressortleiterin der taz am
wochenende und in Elternzeit. Diese Recherche begann als Suche nach dem
perfekten Verhütungsmitttel nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Vor
Kurzem ist ihr drittes Baby auf die Welt gekommen.
Sohini Chattopadhyay, 35,ist freie Journalistin in Kolkata. Seit 2012 hat
sie Sujoy Guha für unterschiedliche Medien begleitet. [14][Ein längeres
Porträt auf Englisch ist auf thewire.in erschienen.]
22 Aug 2018
## LINKS
[1] https://twitter.com/hashtag/mypillstory?lang=de
[2] https://www.google.de/search?ei=DzVzW5TlEIrcwALDmoPwAg&q=pille+abgesetz…
[3] https://www.br.de/radio/bayern2/mann-kann-welche-verhuetungsmethodenfuer-ma…
[4] http://www.ic-mc.info/wp-content/uploads/2018/07/2018-Das_2._Pariser_Manife…
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/43211
[6] https://www.thehindu.com/2002/05/29/stories/2002052903591200.htm
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28887053
[8] https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03452111
[9] https://medicine.uw.edu/news/are-we-getting-closer-male-pill
[10] https://www.parsemus.org/wp-content/uploads/2016/03/Male-Contraception-Att…
[11] http://press.endocrine.org/doi/10.1210/jc.2016-2141
[12] https://www.youtube.com/watch?v=kyxMPxAbXK8
[13] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3275550
[14] https://thewire.in/health/risug-male-contraceptive-icmr
## AUTOREN
Luise Strothmann
Sohini C
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Verhütungsmethoden für Männer: YCT529 verhüte!
Seit Jahrzehnten scheitern Forscher*innen an der Pille für den Mann. Ein
neuer Wirkstoff lässt nun aufhorchen – gelingt mit ihm der Durchbruch?
Gründerinnen von „Better Birth Control“: „Es wurde jahrelang totgeschwie…
Verhütung ist meist Frauensache, auch weil es an Alternativen zur Pille
fehlt. Rita Maglio und Jana Pfenning wollen mit der Kampagne „Better Birth
Control“ helfen.
Medizinerin über männliche Sexualität: „So einfach ist das nicht“
Eine Studie zeigt, dass einige schwule Männer ein Hetero-Leben führen.
Kathleen Herkommer über den Unterschied zwischen sexueller und gelebter
Identität.
Debatte Männer und Verhütung: Der Club der harten Kerle
Auch Verhütung ist eine Frage der Gleichberechtigung. Aber warum tun Männer
sich bei solchen Themen so verdammt schwer?
Neues Kondom, das keines ist: Penis-Hütchen statt Verhütung
Spaß beim Sex für alle verspricht eine Firma und entwickelt einen
Aufkleber, der auf die Eichel kommt. Wofür, steht nicht fest.
Die Pille für den Mann: Arbeitslose Hoden
Die Universität Münster testet ein Verhütungmittel für Männer und findet
keine Probanden. Grund dafür: Es ist eine Spritze.
Verhütung: "Geil und aggressiv"
Für eine medizinische Versuchsreihe hat der Journalist Clint Witchalls die
Pille für den Mann getestet. Er würde sie wieder nehmen - trotz übler
hormoneller Nebenwirkungen.
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