# taz.de -- Die Pille für den Mann: Arbeitslose Hoden | |
> Die Universität Münster testet ein Verhütungmittel für Männer und findet | |
> keine Probanden. Grund dafür: Es ist eine Spritze. | |
Bild: Spritzenhorror: Männer wollen vom Hormonpiekser nichts wissen. | |
Verhütung ist noch immer weitestgehend Frauensache - inklusive aller | |
Nachteile, die zum Beispiel die Pille mit sich bringt: Erhöhtes | |
Brustkrebsrisiko, Übelkeit, Stimmungsschwankungen. | |
Doch an der Univeristät Münster wird gerade im Auftrag der | |
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Verhütungsmittel für Männer getestet, | |
dem sich auch Herren mit "Latexallergie" nicht entziehen können. Es ist | |
eine Hormonspritze, die die männlichen Hoden arbeitslos macht, denn das | |
Gemisch aus Testosteron und Gestagen stoppt die Spermienproduktion. Ein | |
Piekser in den Hintern alle zwei Monate und es ist Ruhe an der | |
Reproduktionsfront. | |
Doch Professor Michael Zitzmann vom Zentrum für Reproduktionsmedizin und | |
Andrologie ("Männerkunde") des Universitätsklinikums Münster hat Probleme, | |
Probanden zu finden – bislang rufen mehrheitlich Frauen an: "Das kann ja | |
auch mal mein Mann übernehmen", dieses Argument hört Zitzmann oft. | |
Doch die Männer zieren sich - wenngleich sie laut Zitzmann keine Angst | |
haben müssen: Sämtliche männliche Funktionen blieben erhalten, Libido und | |
Erektionskraft, Muskelwachstum und Bartwuchs werden nicht beeinflusst. | |
Auch ein "trockener Orgasmus", also ein Orgasmus ohne Erguss sei nicht zu | |
befürchten, da ein Großteil der Samenflüssigkeit dem Samenbläschen und der | |
Prostata entstamme. | |
5 Jun 2009 | |
## AUTOREN | |
Monika Schmidtke | |
## TAGS | |
Verhütung | |
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