# taz.de -- Gruppe E: letzter Spieltag: Glanzlos ins Achtelfinale | |
> Brasilien gewinnt gegen Serbien souverän 2:0. Die Schweiz schafft es | |
> trotz 2:2 gegen Costa Rica weiter ins Achtelfinale. | |
Bild: Neymar aus Brasilien grüßt die Fans nach dem Spiel. Ein Tor hat er nich… | |
Brasilien – Serbien | |
Die Vorraussetzungen: Serbien trifft mit dem unsympathischsten Trainer der | |
diesjährigen WM (Mladen Kristajić nannte Schiedsrichter Felix Brych einen | |
Kriegsverbrecher) auf Brasilien, die immerhin den unsympathischsten Spieler | |
der WM (Neymar, betrügt in fast jedem Spiel mit unsportlichen Schwalben) in | |
ihren Reihen haben. Sportlich geht es für beide Mannschaften um den | |
Achtelfinaleinzug, keine Mannschaft hat aber bisher restlos überzeugen | |
können. [1][Serbien braucht mindestens einen Sieg], Brasilien mindestens | |
ein Unentschieden. | |
Das Ergebnis: 0:2 (0:1) | |
Das Spiel: Beginnt zäh. Es gibt keine richtigen Chancen, kein Tempo, keinen | |
Kampf. Wer also in den ersten 30 Minuten lieber einer blau gestrichenen | |
Wand beim Trocknen zugeschaut hat, hat nichts verpasst. In der 36. Minute | |
gelingt plötzlich das 1:0 für Brasilien: Philippe Coutinho schlägt einen | |
tollen Ball auf Paulinho (beide FC Barcelona), den der Mittelfeldspieler | |
gekonnt über den herausstürmenden Torwart Vladimir Stojković lupft. | |
Ab Mitte der zweiten Halbzeit kommt dann Tempo ins Spiel, weil auch der | |
letzte Serbe begriffen hat, dass man mit einer 0:1 Niederlage die fehlenden | |
Punkte zur Schweiz (und dem damit verbundenen 2. Platz) nicht aufholen | |
kann. Das Spiel wird rassiger und intensiver, Serbien presst auf das Tor | |
von Alisson Becker. In der Folge ist die Abwehr Serbiens vernachlässigt und | |
Brasilien reicht eine Ecke, um mit Thiago Silva (PSG, 68.) das 2:0 zu | |
erziehlen und das Spiel zu entscheiden. Kurz vor Schluss könnte Neymar auf | |
3:0 erhöhen, doch Stojković pariert aus kurzer Distanz weltklasse. | |
Die Szene des Spiels: Alexander Mitrović hat in der 62. Minute die | |
entscheidende Möglichkeit, den 1:1 Ausgleich zu erziehlen und den Serben | |
Hoffnung für den Achtelfinaleinzug zu schenken. Keeper Alisson ist schon | |
geschlagen, doch Mitrović scheitert mit dem Kopf am letzten brasilianischen | |
Verteidiger. Wenn nicht jetzt, wann dann? | |
Die Wette: Eine brasilianische Bar hat angekündigt, dass es für jede Szene, | |
in der Neymar fällt, ein Schnaps pro Kunde aufs Haus geht. Doch aus der | |
intensiven Säuferei wird nichts, Neymar verhält sich nicht kindisch und | |
fällt „nur“ zwei Mal. | |
Der Schiedsrichter: Falls Mladen Kristajić diesen Text lesen sollte und | |
erneut vorhat, die (wieder einmal) enttäuschende Leistung seiner Serben auf | |
den Schiedsrichter zu schieben: Der Schiedsrichter kam dieses Mal aus dem | |
Iran und heißt Alireza Faghani. Den Haag sollte bereits informiert sein. | |
War sonst noch was? Marcelo muss in der ersten Halbzeit verletzt vom Platz | |
und droht nun auszufallen. Für ihn kommt Filipe Luis (Atlético Madrid). | |
Und nun? Man muss schon die Tore schon selbst schießen: Serbien ist nach | |
einer insgesamt dürftigen Vorstellung verdient ausgeschieden, Brasilien | |
glanzlos eine Runde weiter. Im Achtelfinale geht es nun gegen Mexiko. Die | |
Schweiz spielte gegen Costa Rica 2:2 und ist damit ebenfalls weiter. | |
*** | |
Costa Rica – Schweiz | |
Die Vorraussetzungen: Die Schweiz hat vier Punkte auf dem Konto und geht | |
ins Fernduell mit Brasilien um den Gruppensieg, die ebenfalls vier Punkte | |
besitzen. Solange Brasilien nicht verliert, wären die Eidgenossen in jedem | |
Fall sicher weiter. Costa Rica hat die ersten beiden verloren und ist schon | |
sicher ausgeschieden. | |
Das Ergebnis: 2:2 (0:1) | |
Das Spiel: Die erste halbe Stunde dominieren „los Ticos“ das Spiel und | |
besetzen den schweizer Strafraum. Der letzte Zug zum Tor fehlt aber, | |
weshalb es nach 30 Minuten torlos steht. Wie aus dem nichts gelingt der | |
Schweiz dann das 0:1 durch Džemaili. In der Folge kümmert sich die Schweiz | |
um das Verwalten des Ergebnisses und wird nicht offensiv aktiv. Costa Rica | |
zieht an und belohnt sich in der 56. Minute durch Waston mit dem Ausgleich. | |
Das Spiel droht anschließend zu verflachen, doch kurz vor Schluss treffen | |
der Schweizer Drmić (88.) und der Tico Ruíz (90.+3). Ein leistungsgerechtes | |
Unentschieden. | |
Die Szene des Spiels: Bryan Ruíz’ Elfmeter in der Nachspielzeit war | |
eigentlich schon verschossen, doch weil der Ball von der Latte auf den | |
Rücken von Keeper Yann Sommer prallt, findet er seinen Weg letzlich doch | |
ins Tor. Hat Schlitzohr Ruíz bestimmt so geplant. | |
Der Adler: Werden die Schweizer wieder „ihren“ Adler rausholen und gegen | |
Serbien nachtreten? Nachdem Kapitän [2][Lichtsteiner sowie die Torschützen | |
aus dem Serbien Spiel, Shaqiri und Xhaka, mit dieser Handgeste gejubelt | |
haben], wurde ihnen eine Strafe im vierstelligen (Lichtsteiner) bzw. | |
fünfstelligen Bereich (Shaqiri, Xhaka) aufgebrummt. Doch Dzemalli und Drmić | |
jubeln gemäßigt, kein Adler weit und breit. | |
Und nun? Die Schweiz ist weiter als Gruppenzweiter. Costa Rica gelingen die | |
ersten beiden Tore und der erste Punktgewinn in dieser WM. Raus sind sie | |
dennoch. | |
27 Jun 2018 | |
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## AUTOREN | |
Jaris Lanzendörfer | |
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