| # taz.de -- Achtelfinale Schweiz – Schweden: Albanien ist raus. Alter Schwede! | |
| > In einem mauen Spiel setzt sich Schweden knapp durch. Im Gegensatz zur | |
| > Gruppenphase kamen die Schweizer nach dem Rückstand nicht mehr zurück. | |
| Bild: Der Schwede Viktor Claesson (l.) und Ricardo Rodriguez beim Ballett | |
| Die Voraussetzungen: Egal, wie dieses Spiel ausgeht: Es schickt sich an, | |
| emotional zu werden. Weder für die Schweiz, noch für Schweden wäre der | |
| Einzug ins Viertelfinale auch nur ansatzweise normal. Bei der Schweiz ist | |
| es atemberaubende 64 Jahre her, dass sie ein Viertelfinale erreichte, bei | |
| Schweden sind es 24. | |
| Und sonst? Die Schweden beweisen sich dieser Tage einmal mehr als die | |
| internationalen Streber. Sie sind ein echtes Team, das es sogar nach | |
| [1][einer Niederlage in der 95. Minute], die auch als Kroos-Katastrophe von | |
| sich reden macht, noch fertigbringt, [2][3:0 gegen Mexiko zu gewinnen] und | |
| als Gruppenerster ins Achtelfinale einzuziehen. Die Konstanz, die sie | |
| mitbringen, beeindruckt nicht weniger als die Kompaktheit und die nicht | |
| weniger als der Wille zu offensiven Ausreißern, wenn sie sie denn zeigen | |
| müssen. | |
| Das Ergebnis: 1:0 (0:0) | |
| Das Spiel: Die Schweizer wirken zu Beginn der Partie durchaus nervös, die | |
| Schweden haben die besseren Chancen, schließen aber zu überhastet ab und | |
| jagen den Ball so manches Mal beinahe aus dem Stadion hinaus. Die Schweden | |
| stellen, wie man es bereits gesehen hat, so früh zu, dass schon der | |
| Schweizer Torhüter Yann Sommer keine Anspielstation findet. Dann aber | |
| kommen auch die Nati besser ins Spiel, ihre Torchancen mehren sich. | |
| Plötzlich hat der Schweizer Blerim Dzemaili zwei Chancen – nämlich eine auf | |
| jeder Seite. Das Tor, in das er treffen soll, verfehlt er freistehend. | |
| Nur zwei Minuten später tritt der Leipziger Emil Forsberg zum Freistoß für | |
| Schweden an, Dzemaili kommt mit dem Kopf an den Ball, verursacht aber doch | |
| kein Eigentor. Die größte Chance zur Führung für Schweden hat in der 41. | |
| Minute Albin Ekdal vom HSV: Er nimmt den Ball aus sechs Metern volley – und | |
| schießt weit drüber. | |
| Die zweite Halbzeit beginnt, wie die erste aufgehört hat, nur einer, der | |
| ist jetzt klar besser: Emil Forsberg. Der trifft dann auch in der 65. | |
| Minute zur schwedischen Führung. Und es bleibt dabei: Die Schweizer | |
| schaffen es nicht, die schwedischen Tannen zu erklimmen. In der 96. Minute | |
| gibt es noch einen Freistoß für Schweden, der ursprünglich mal als Elfmeter | |
| auf die Welt kam – es bleibt aber beim 1:0. | |
| In einer anderen Welt: Hätten die Deutschen dieses Achtelfinale gespielt. | |
| Und weil viele eben genau damit gerechnet haben, dass das Team um Alt- und | |
| Neubundestrainer Jogi Löw als Gruppenerster in dieses Achtelfinale gegen | |
| den Gruppenzweiten der Gruppe einzieht, aber ihre Karten nicht mehr | |
| loswurden, blieben viele Plätze im Stadion in St. Petersburg leer. | |
| Die Verwechslung: Außerhalb Europas werden Schweden und die Schweiz, Sweden | |
| und Switzerland, la Suède und la Suisse, mitunter verwechselt. Beide Länder | |
| klingen ähnlich, auf beiden Flaggen prangen Kreuze. Im Internet tummeln | |
| sich Erklärvideos, die die Unterschiede zwischen beiden Nationen erläutern, | |
| Köttbullar vs. Raclette, Elche vs. Kühe, usw. | |
| Und nun? Haben es die Schweden einmal mehr geschafft, verteidigend, | |
| ackernd, konternd, ein Spiel zu gewinnen. | |
| 3 Jul 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Hanna Voß | |
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