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# taz.de -- Ringen um Kohle-Aus: „Ausstieg kann viel Geld sparen“
> Ökostrom-Erzeuger Greenpeace Energy rechnet jährlich mit
> Milliarden-Einsparungen durch ein rasches Kohle-Aus. Die Industrie sieht
> das anders.
Bild: Viel Rauch um viel: Kühltürme des Braunkohle-Kraftwerks Niederaußem hi…
BERLIN taz | Rechtzeitig zur ersten Sitzung der „Kohle-Kommission“ am
Dienstag haben sowohl Befürworter als auch Kritiker eines raschen
Kohleausstiegs erneut Druck gemacht. Der Ökostrom-Erzeuger Greenpeace
Energy stellte am Montag eine Studie vor, wonach ein schneller Ausstieg aus
der deutschen Braunkohle noch vor 2030 „jährlich 27,9 Milliarden Euro für
Schäden und Zusatzkosten“ spare.
Die Untersuchung vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)
rechnete dafür mit 3,1 Milliarden Euro an Gesundheitsschäden für die
Menschen in Deutschland durch Feinstaub, Stickoxid und Quecksilber. Vor
allem die Klimaschäden der deutschen Braunkohle schlagen weltweit mit 23,2
Milliarden Euro jährlich zu Buche. Nach FÖS-Angaben ergibt sich diese
Summe, weil das Umweltbundesamt Klimaschäden inzwischen mit 120 Euro pro
Tonne CO2 beziffere. „Wir brauchen einen schnellstmöglichen Ausstieg“,
sagte Janne Andresen von Greenpeace Energy, „das ist auch eine ökonomische
Chance.“
Der Verband der energieintensiven Industrien VIK dagegen betonte die
Verantwortung der Kommission nicht nur für den Erhalt von Jobs, sondern
auch für die sichere Versorgung des Landes mit Strom zu günstigen Preisen.
„Ein nationaler Ausstieg aus der Kohleverstromung führt zu steigenden
Strompreisen“, hieß es. Der Wirtschaftsrat der CDU warnte vor
„klimaideologischen Zahlenspielen auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeit“. Er
attackierte die Bundesnetzagentur, die auch bei schnellerem Kohleausstieg
die Sicherheit der Stromversorgung nicht gefährdet sieht.
Die Grünen wiederum befürchten, dass in dem 28-köpfigen Gremium, das
offiziell für „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ zuständig ist,
die neun Kohlekritiker keine Sperrminorität haben, wenn mit
Zweidrittelmehrheit abgestimmt wird. Aber: Die Kommission gibt nur
Empfehlungen ab, entschieden wird in der Regierung. Und die hat bereits
klargemacht, dass sie einen möglichst breiten Konsens will.
25 Jun 2018
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Braunkohle
Kohleausstieg
Strom
Ökostrom
Greenpeace
Solarenergie
Braunkohle
Braunkohle
fossile Energien
Schwerpunkt Klimawandel
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