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# taz.de -- Kommentar Trump und G7-Diplomatie: Besser gegen ihn
> Wo immer Donald Trump eine Uneinigkeit spürt, nutzt er sie aus. Da hilft
> nur eins: Einigkeit in den Zielen und in der Methode.
Bild: Trumps Prinzip: „Teile und herrsche“
Donald Trump hat geschafft, woran Generationen von russischen und
sowjetischen Politikern gescheitert sind: [1][Er hat beim G7-Gipfel] einen
Keil zwischen die USA und ihre engsten langjährigen Verbündeten getrieben.
Er stellte sich und die USA gegen alle anderen – und gab sich dabei als
Retter nationaler Interessen.
Wer davon überrascht ist, hat die letzten 18 Monate verschlafen. Denn
Trump, der direkt nach Kanada zu seinem Treffen mit dem Chef eines
Schurkenstaats gereist ist, hat dieselbe Methode innenpolitisch schon x-mal
vorgeführt. Er hat Freunde fallen gelassen und demokratiefeindliche
Elemente umworben, lügt, droht und provoziert systematisch und ist dabei
der Einzige, der alle Fäden in der Hand hält. Genau darum geht es jetzt
auch auf der internationalen Bühne. Die üblichen Methoden der Diplomatie
prallen an Trump ab. Für moralische Appelle ist er genauso unempfänglich
wie für Charme oder Strenge.
Trump verfährt nach dem Prinzip „Teile und herrsche“. Wo immer er eine
Uneinigkeit spürt, nutzt er sie aus. Innenpolitisch hat er das ebenso bei
den Demokraten getan wie bei der Republikanischen Partei. Mit dieser
Methode, gepaart mit dem (zufälligen) Boom der US-Wirtschaft, ist er im
Augenblick stärker denn je. Die Steuern sind gesunken, die
Arbeitslosenquote tendiert gegen null, die Löhne steigen leicht. All das
nützt ihm politisch.
An der Heimatfront, wo die US-WählerInnen ihre Entscheidungen fällen, hat
Trump alte republikanische Ziele fallen gelassen: den (gescheiterten) Sturz
der Gesundheitsreform ebenso wie die Haushaltsdisziplin. Stattdessen
konzentriert er sich in diesem Wahljahr, in dem sich die Zukunft des
Kongresses entscheidet, auf Themen, nach denen seine Basis schreit. Er
punktet mit harter Einwanderungspolitik, beim internationalen Handel und
mit der „nationalen Sicherheit“.
Die Welt täte gut daran, zu verstehen, dass gegen Trumps USA nur eines
hilft: Einigkeit in den Zielen und in der Methode.
10 Jun 2018
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[1] /G7-Gipfel-in-Kanada-endet-mit-Eklat/!5511851/
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Donald Trump
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G7
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