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# taz.de -- Demogeld für den AfD-Protest: Billig, billiger, AfD
> Die AfD zahlt nur 50 Euro Anfahrtsgeld für die Demo in Berlin am Sonntag?
> Das ist viel zu wenig, findet unser Demogeld-Experte.
Bild: Schon stressig, so eine Anfahrt zur Demo. Und dafür gibt es nur 50 Euro?
Es ist ein Trauerspiel mit dieser Politik von rechts. Sie ist dazu
verdammt, an ihrer eigenen Widersprüchlichkeit zugrunde zu gehen. Neuestes
Beispiel dieser endlosen Geschichte ist der Versuch der
rheinland-pfälzischen AfD, [1][ihre Anhänger zur herbeigesehnten „Großdemo…
nächsten Sonntag nach Berlin zu motivieren]. Aufgrund der schleppenden
Mobilisierung werden in einem Mitgliederschreiben 50 Euro offeriert, für
jeden, der die anstrengende Reise auf sich nimmt. Also, für die ersten 30
Interessierten – mehr als 1.500 Euro ist der AfD ihre Demo dann doch nicht
wert.
Demogeld: Richtig, wie so viele Konzepte der Rechten handelt es sich auch
hier um eine billige Kopie [2][des linken Originals]. Seit einigen Jahren
fahren die 48 Busse des Antifa e.V. erfolgreich durchs Land, zusätzlich
gezahlt werden übertarifliche Stundenlöhne, und klar, Nacht-, Sonn und
Feiertagszuschläge. Wo immer sich Rechte auf die Straße trauen, sind gut
motivierte Antifas aus der ganzen Republik schon vor Ort.
Das AfD-Angebot ist, man kann es nicht anders sagen, eine Frechheit. Von
der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz nach Berlin sind es mit dem Auto
575 km, also locker sechs Stunden Fahrt. One way! 12 Stunden hin und
zurück, dazu kommt die eigentliche Demo, also vier bis fünf Stunden
sinnloses Herumstehen vor dem Berliner Hauptbahnhof, blockiert von der
Antifa. 50 Euro bei 17 Stunden Arbeit macht einen Stundenlohn von 2,94
Euro.
Abzuziehen ist nun noch die Verpflegung: 12,99 Euro für ein
Zigeunerschnitzel auf der Raststätte auf dem Hinweg, 13,50 Euro für
königsberger Klopse auf dem Rasthof „Fläming Ost“ auf dem Heimweg. Zwei
Warsteiner (alkoholfrei) für 8 Euro. Dazu zweimal 70 Cent Sanifair und
vergessen, die Gutscheine einzulösen. Da bleibt schon vor Abzug der
Spritkosten fast nichts mehr übrig. Kurzum: Es ist ein Minusgeschäft.
Mit ordentlichen Gewerkschaften wäre das nicht passiert, doch da sind wir
wieder beim rechten Problem der eigenen Widersprüchlichkeit. Wer war es
denn, der die deutschen Gewerkschaften gründlich zerschlagen hat? Bis heute
hält sich ganz rechts außen diese Aversion gegen DGB und Co. Wenn am Ende
nicht die angemeldeten 12.000 AfDler in Berlin auflaufen, braucht sich die
Partei nicht wundern.
23 May 2018
## LINKS
[1] https://exif-recherche.org/?p=3701
[2] /Proteste-gegen-Pegida-und-Co/!5020381
## AUTOREN
Erik Peter
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