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# taz.de -- Deutsche Bahn weitet Billigangebote aus: Mit dem ÖPNV kostenlos zu…
> Die Konkurrenz macht's möglich: Die Bahn bietet dauerhaft
> 19,90-Euro-Tickets an und ermöglicht vielerorts die Gratisnutzung des
> Nahverkehrs.
Bild: Nicht nur schnell, sondern künftig in viel mehr Städten auch gratis: di…
BERLIN taz | Die Deutsche Bahn weitet das City-Ticket aus: Ab dem 1. August
gilt es nicht nur für Fernreisen mit Bahncard, sondern ist in allen
Fahrscheinen zum Flexpreis oder Sparpreis für Fahrten von mehr als 100
Kilometern enthalten. Mit dem City-Ticket kommen die Fahrgäste mit Bussen,
Bahnen oder der Tram am Start- und Zielort kostenlos zum Bahnhof oder von
dort nach Hause. Die 126 größten Städte beteiligen sich an der Kooperation
zwischen dem Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn.
Für die Nutzung des Nahverkehrs entrichtet die Bahn einen zweistelligen
Millionenbetrag an die meist kommunalen Träger.
Gleichzeitig wird, ebenfalls zum 1. August, das Preissystem vereinfacht. Es
gibt künftig neben dem Normalpreis für flexible Fahrten nur noch Sparpreise
und den sogenannten Super Sparpreis von 19,90 Euro. Bislang war Letzterer
ein Aktionspreis, der nun in ein Dauerangebot überführt wird.
Bahncardbesitzer erhalten auf dieses Ticket noch einen Rabatt von 25
Prozent.
Mit der Neuerung reagieren sowohl die Bahn als auch der VDV auf eine
veränderte Marktlage. So greift auf der Schiene Flixtrain, ein Ableger des
Fernbusunternehmens Flixbus, die Bahn auf langen Strecken mit Kampfpreisen
an. Bisher fahren die Münchner zwar nur zwei Verbindungen. Doch 2019 will
Flixtrain auch von Berlin nach München fahren. Auch der Nahverkehr hat mit
Uber & Co stärkere Konkurrenz.
Der Fahrgastverband Pro Bahn lobt die Ausweitung des City-Tickets,
kritisiert allerdings auch, dass das Angebot noch nicht flächendeckend in
allen Städten gilt. Auch sei der Gültigkeitsbereich nicht überall
ausreichend, heißt es vom Verband. Denn das City-Ticket gilt nur in den
Kernstädten. In Berlin umfasst diese Zone zum Beispiel nur das Gebiet
innerhalb des S-Bahn-Rings. Wer weiter raus muss, benötigt dafür einen
neuen Fahrschein. Der bahnpolitische Sprecher der Grünen, Matthias Gastel,
fordert eine bessere Vernetzung des Nahverkehrs. „Jetzt steht die Große
Koalition in der Pflicht, endlich ein Konzept für das im Koalitionsvertrag
angekündigte deutschlandweite Ticket für alle Angebote im Nahverkehr
vorzulegen“.
Das Preissystem der Bahn wird übersichtlicher und es gibt dauerhaft sehr
günstige Tickets. „Es bietet sich an, frühzeitig zu buchen“, rät
Bahn-Vorstand Berthold Huber. Denn die Super Sparpreise sind
kontingentiert. Für Züge mit hoher Auslastung gibt es wenige oder gar keine
Fahrscheine für unter 20 Euro. Zeitlich flexible Reisende können, wenn sie
eine Bahncard haben, im besten Fall für 15 Euro einmal quer durch das Land
fahren. Trotz der hohen Kosten befürchtet die Bahn keinen Gewinneinbruch.
Das Gegenteil ist der Fall. Neu gewonnene Kunden sollen den zusätzlichen
Aufwand mehr als ausgleichen. In diesem Jahr erwartet Huber einen neuen
Fahrgastrekord. Die Zahl der Passagiere soll von 145 Millionen auf fast 150
Millionen anwachsen.
29 May 2018
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
## TAGS
Deutsche Bahn
Fernverkehr
Kostenloser Nahverkehr
Öffentlicher Nahverkehr
Flixbus
Deutsche Bahn
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Bus
ÖPNV
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