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# taz.de -- Bundesinnenministerium und Ditib: Zusammenarbeit geht weiter
> Ditib-Imamen war Spitzeltätigkeit für die türkische Regierung vorgeworfen
> worden. Trotzdem will das Ministerium weiter mit dem Verband kooperieren.
Bild: Die Ditib-Zentralmoschee in Köln
Istanbul dpa | Trotz der engen Verbindung zwischen der türkischen Regierung
und Ditib setzt das Bundesinnenministerium auch in Zukunft auf eine
Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Moscheeverband. Zwar würde er Ditib
derzeit nicht als vertrauenswürdigen Partner bezeichnen, sagte der
parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) der Deutschen
Presse-Agentur am Rande der Istanbuler Sicherheitskonferenz. Ziel müsse
aber sein, gemeinsam mit der türkischen Regierung und mit Ditib eine
Plattform zu schaffen, „die es ermöglicht, vertrauensvoll
zusammenzuarbeiten“.
Die Probleme mit einigen Ditib-Imamen – denen Spitzeltätigkeiten für die
türkische Regierung vorgeworfen wurde – seien „keine Barriere, die eine
Kooperation mit Ditib für alle Zeit ausschließt“, sagte Mayer. Auch sein
Ministerium sei aber gefordert, Qualitätsstandards einzufordern. „Wir
müssen wissen, wer bei uns lehrt und predigt.“ Mayer sprach am Montagabend
bei der Istanbuler Sicherheitskonferenz, die unter anderem von der
Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltet wird.
Kritiker sehen in der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion
(Ditib) den verlängerten Arm von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Die
türkische Religionsbehörde Diyanet entsendet für die 960
Ditib-Moscheegemeinden Imame nach Deutschland und bezahlt sie auch. Ditib
hatte dem [1][Kölner Stadtanzeiger] vor wenigen Tagen bestätigt, dass der
frühere Generalsekretär Bekir Alboga bei der Parlamentswahl im Juni für
Erdogans APK kandidiert.
Ermittlungen gegen mehrere Ditib-Geistliche wegen Spitzel-Vorwürfen waren
im Dezember [2][eingestellt] worden. Wie die Bundesanwaltschaft damals
mitteilte, sah sie bei sieben Männern zwar einen hinreichenden Tatverdacht.
Da diese aber Deutschland mit unbekanntem Ziel verlassen hätten, könne
keine Anklage gegen sie erhoben werden.
Die Geistlichen wurden verdächtigt, [3][Informationen über Anhänger der
Gülen-Bewegung] gesammelt und an das türkische Generalkonsulat in Köln
berichtet zu haben. Die Türkei macht den in den USA lebenden Prediger
Fethullah Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich.
8 May 2018
## LINKS
[1] https://www.ksta.de/politik/wahl-in-der-tuerkei-ditib-funktionaer-bekir-alb…
[2] /Spionagevorwuerfe-gegen-Ditib-Imame/!5468541
[3] /Verfolgung-deutscher-Guelen-Anhaenger/!5392553
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