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# taz.de -- Nur ein Viertel ökologisch intakt: Seen saufen ab
> Drei Viertel aller Seen in Deutschland sind in ökologisch schlechtem
> Zustand. Nur 2,3 Prozent der Gewässer werden sehr gut bewertet.
Bild: Ökologisch nicht intakt und auch zum Baden ungeeignet: See in Baden-Wür…
Berlin taz | Nur in jedem vierten See in Deutschland wimmelt das Leben,
drei Viertel aller Seen sind in ökologisch schlechtem Zustand. Das geht aus
einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der
Grünen-Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke hervor. Demnach können nur 2,3
Prozent der Gewässer als sehr gut bewertet werden, die meisten anderen sind
überdüngt. „Fische und Pflanzen, die hier typischerweise vorkommen, finden
in diesen Seen keinen Lebensraum mehr.“
Diese Gewässer litten unter der Vergüllung durch die Landwirtschaft. „Der
hohe Nährstoffgehalt lässt Algen übermäßig wachsen, sie entziehen den Seen
Sauerstoff, diese veröden und verlanden.“ Um die ökologische Qualität zu
bewerten, wird gemessen, wie stark das Wasser etwa mit Quecksilber,
Pflanzenschutzmitteln oder Nährstoffen wie Phosphaten und Nitraten belastet
ist.
Die Umweltschutzorganisation WWF wirft der Politik in Sachen Gewässerschutz
eine „Verschleppungstaktik“ vor. „Es wurde zu lange weggesehen, wenn
Industrie und Landwirtschaft auf Kosten unseres Wassers gewirtschaftet
haben“, so der WWF. „Es ist widersinnig, dass ausgerechnet jetzt die
europäische Wasserrahmenrichtline, die Flüsse, Seen und unser Grundwasser
schützen soll, von der EU-Kommission überprüft wird“.
Es drohten „eine Aufweichung und eine weitere Verschlechterung für unser
Wasser und die Ökosysteme, die davon abhängig sind“. Das Motto sei: Dem
Patienten geht es schlecht, also ändern wir die Definition von Krankheit.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, ihre
Gewässer bis spätestens 2027 in einen guten Zustand zu bringen.
13 Apr 2018
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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Gewässerschutz
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Elbvertiefung
Meer
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