# taz.de -- Nach Innogy-Deal: Bis zu 5.000 Jobs fallen weg | |
> Eon und RWE nennen Details zu ihrer neuen Strategie – und nehmen | |
> Arbeitsplatzverluste gelassen. RWE will auch EnBW-Kraftwerke übernehmen. | |
Bild: Zumindest ihre Jobs sind sicher: RWE-Chef Martin Schmitz und Eon-Chef Joh… | |
Durch die Abwicklung der RWE-Tochter Innogy und den Neuzuschnitt der | |
Geschäftsfelder von Eon und RWE werden bis zu 5000 Arbeitsplätze verloren | |
gehen. Diese Zahl nannte Eon-Chef Johannes Teyssen am Dienstag auf einer | |
Pressekonferenz. Anders als beim drohenden Kohleausstieg, wo | |
Arbeitsplatzverluste stets ein wichtiges Argument sind, blieb Teyssen | |
angesichts dieser Zahl gelassen: „Bei weit mehr als 70.000 Mitarbeitern | |
sind das weniger als sieben Prozent“, sagte er. | |
Die beiden größten deutschen Stromkonzerne hatten zuvor mitgeteilt, dass | |
RWE das Geschäft mit den erneuerbaren Energien von Eon übernehmen werde, | |
während Eon sich auf Energienetze und Kundenlösungen konzentriert. Der | |
erhebliche Umbau der beiden Konzerne ruft unter Branchenkennern bereits | |
Spekulationen hervor. Nachdem RWE und Eon sich so aufstellen wollen, dass | |
ihre Aktivitäten kaum noch in direkter Konkurrenz zueinander stehen, | |
scheint inzwischen selbst der Gedanke einer langfristigen Vollfusion nicht | |
mehr abwegig. | |
Auch die EnBW rückt im Zusammenhang mit diesem Umbau bereits ins Blickfeld: | |
RWE ist offenbar daran interessiert, möglichst viele der konventionellen | |
EnBW-Kraftwerke zu übernehmen. Der baden-württembergische Konzern äußert | |
sich zu möglichen Verkäufen zwar nicht, doch es ist bekannt, dass EnBW | |
seine Zukunft vor allem in den erneuerbaren Energien und in | |
Dienstleistungen sieht. Man strebe „mittel- und langfristig eine | |
CO2-reduzierte beziehungsweise CO2-freie Stromerzeugung“ an, heißt es im | |
Geschäftsbericht. | |
Entsprechend forderte EnBW – wie übrigens auch Eon – im November in einer | |
Erklärung von 51 Unternehmen und Verbänden von der Politik ein | |
„investitionsrelevantes CO2-Preissignal“. RWE unterzeichnete das Papier | |
nicht. Nachdem auch Vattenfall sich von der Kohle bereits abgewandt hat, | |
dürfte RWE unter den vier klassischen deutschen Energiekonzernen bald der | |
einzige sein, der noch auf Kohle setzt. | |
13 Mar 2018 | |
## AUTOREN | |
Bernward Janzing | |
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