# taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Nicht ohne meine Erdnussbutter | |
> Veganes Essen bekommt man nicht in allen Teilen der Welt an jeder Ecke. | |
> Deshalb gilt es, vorbereitet zu sein. Tipps für die vegane | |
> Urlaubsplanung. | |
Bild: Markt in Vietnam. Wer hier einkauft, hat die volle vegane Kontrolle | |
Vor zehn Jahren noch war internationales Reisen für Veganer ein Graus. Doch | |
das ist Vergangenheit. Pflanzliche Ernährung gewinnt zunehmend an | |
Popularität, vegane und vegetarische Restaurants schießen global wie Pilze | |
aus dem Boden, selbst an Orten, wo ich es nie vermutet hätte. | |
Wie in Edinburgh. Schottland ist bekannt für sein Nationalgericht Haggis: | |
Schafsmagen gefüllt mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett und somit das vegane | |
Tschernobyl. Dementsprechend positiv überrascht war ich, Dutzende vegane | |
und vegan-friendly Cafés und Restaurants in der schottischen Hauptstadt | |
vorzufinden. | |
Dennoch: Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung bleibt das Mantra veganer | |
Reisender. Hier meine sieben Top-Tipps. | |
1. Apps. Bevor ich ankomme, recherchiere ich die vegane Lage stets auf dem | |
Smartphone. Mit Apps wie Vanilla Bean oder Happy Cow, einer Datenbank von | |
passenden Restaurants, Cafés und Shops. | |
2. Minibar in Beschlag nehmen. Vor Ankunft erkundige ich mich, ob man dort | |
umsonst Eigenbedarf lagern kann. Sollten Kosten veranschlagt werden, teile | |
ich mit, dass ich den Kühlschrank für Medizin (sprich: Mandelmilch) | |
benötige. Schon Hippokrates sagte „lass die Nahrung deine Medizin sein“, es | |
ist also nicht mal gelogen. | |
3. Alternativen zum Hotel. Verreise ich länger als vier Nächte, miete ich | |
lieber eine Ferienwohnung. Vorteil: In der Küche kann ich selber kochen, | |
und weil ich dafür auf lokalen Märkten einkaufen muss, lerne ich das Leben | |
der Menschen am Reiseort viel direkter kennen. | |
4. Social Media. Via Facebook kontaktiere ich vegane Gruppen am Zielort, um | |
mich über neueste Trends und Restaurants zu informieren. Einfach „vegan in | |
(Stadt)“ in die Suchleiste eintippen. Schöner Nebeneffekt: Man knüpft | |
Kontakte zu Gleichgesinnten vor Ort | |
5. Erdnussbutter einpacken. Die passt zu (fast) allem: Früchten, Salat, | |
Brot, Reis, Selleriestangen, Chips und sogar zu sauren Gurken! | |
6. Vegane Reiseanbieter. Wer lieber Vorbereitungsarbeit sparen und kein | |
Risiko eingehen will, kann aus einem breiten Spektrum von Komplettpaketen | |
wählen: von veganen Abenteuerreisen nach Laos (zum Beispiel bei Veg | |
Voyages) über das Vegan Surf Camp an der französischen Atlantikküste bis | |
hin zu veganen Kreuzfahrten, veganen Yoga-Ashrams und sogar veganen | |
Nudistencamps. | |
7. Toleranz. Bitte auch eine Prise davon einpacken. Die Tierschutzbewegung | |
ist in vielen Teilen der Welt noch recht neu. Man muss Tierquälerei nicht | |
tolerieren, aber tut gut daran, den Menschen im Gastgeberland gegenüber | |
nicht zu rabiat und belehrend aufzutreten, sondern offen. Ein Austausch von | |
Meinungen bringt die Tiere weiter. Ein in Aussicht gestellter Austausch von | |
Devisen für tierfreundliche Alternativen sogar noch mehr. | |
2 Mar 2018 | |
## AUTOREN | |
Ariane Sommer | |
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