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# taz.de -- Opernsänger über die Erkältungszeit: „Ich gehe da offensiv ran…
> Wie bleibt man im Winter fit? Das weiß kaum jemand besser als Günter
> Papendell, Bariton im Ensemble der Komischen Oper Berlin.
Bild: Bariton Papendell (rechts oben) schwört auf Abhärtungstraining gegen au…
taz: Herr Papendell, auch wenn alles um Sie herum hustet und schnieft,
müssen Sie fit bleiben und Ihre Stimme behalten. Wie machen Sie das?
Günter Papendell: In gewisser Weise ist das eine Trainingssache – physisch
und mental. Ich habe zwei Kinder, die ständig Bakterien aus der Schule
anschleppen und das Opernhaus ist ein einziger Bakterienherd. Ich kann ja
aber nicht dauernd mit Desinfektionsspray rumrennen, das ist doch total
unsexy! Viele Kollegen haben Angst, sich anzustecken, und meiden dann
Gesellschaft und gehen auf keine Party mehr. Ich gehe da eher offensiv ran
und denke: Wenn ich krank sein soll, ist’s eben so. Meistens hilft es
schon, wenn man weiß: Okay, die Strecke habe ich jetzt zu gehen, bis dahin
muss ich fit sein – die Psyche spielt da eine große Rolle.
Was hilft, wenn die Stimme Probleme macht?
Wenn ich merke, dass Halsschmerzen kommen, fange ich an, wahnsinnig viel
Tee zu trinken oder warmes Ingwer-Wasser mit Honig. Ich schlafe
ausreichend, inhaliere viel und in der Winterzeit mache ich täglich
Nasenduschen. Wenn ich Zeit habe, gehe ich in die Sauna, und ich mache viel
Sport – also eine Art Abhärtungstraining. Und ich fahre Fahrrad, auch bei
diesen Temperaturen. Aktiv werden ist besser als sich dauernd zu sorgen, wo
man sich überall anstecken könnte.
Oder, abseits der Bühne, gar nicht mehr zu reden?
Ich habe tatsächlich von Sängerpaaren gehört, die das so gemacht haben. Die
haben wochenlang nicht miteinander geredet, weil beide Auftritte hatten. So
was gibt’s bei mir nicht.
Manchmal versagt die Stimme auch vor Aufregung. Was tun Sie bei
Lampenfieber?
Es gibt die unterschiedlichsten Auswirkungen von Lampenfieber. Bei mir ist
es selten so, dass die Stimme versagt, was für meinen Beruf natürlich
förderlich ist. Wenn ich großes Lampenfieber entwickele, dann meistens aus
der Angst heraus, etwas zu vergessen, zum Beispiel meinen Text. Einfach
vorher ein bisschen zu meditieren oder Atemübungen zu machen, löst aber oft
schon die Spannung. Wenn’s wirklich mal schlimm kommt, rufe ich jemanden an
und der macht dann „Fernreiki“, das hilft meistens ganz gut.
Singen Sie denn auch unter der Dusche?
Es gibt Kollegen, die hören nie auf, die müssen immer singen, auch wenn sie
frei haben. Das kann anstrengend sein. Da gehöre ich nicht unbedingt dazu.
Aber wenn ich Bock habe, dann singe ich auch unter der Dusche, wobei ich
dort jetzt selten aussinge. Das würden weder meine Ohren noch die meiner
Nachbarn mögen.
21 Jan 2018
## AUTOREN
Ulrike Stegemann
## TAGS
Komische Oper Berlin
Oper
Superfood
Dokumentarfilm
Der Hausbesuch
Deutsche Oper
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