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# taz.de -- Kommentar PLO und Israel: Drohgebärde der Palästinenser
> Der PLO-Zentralrat will Israel nicht mehr anerkennen. Das ist eine Folge
> der Eskalation durch die USA, Israel und die Hamas.
Bild: Wut auf die israelische Besatzung: Sitzung des Zentralrates der PLO am 14…
Die Entscheidung des PLO-Zentralrats, [1][die Oslo-Vereinbarungen
aufzukündigen], fiel mit überragender Mehrheit. Das Resultat ist nicht
bindend, das macht es leicht für die Stimmberechtigten, radikal zu sein.
Die Palästinenser wollen nicht länger mitmachen an dem Prozess, der sie der
Erfüllung ihres Traums von der Eigenstaatlichkeit keinen Schritt
näherbringt. Der Mangel an Alternativen zwingt sie, es doch zu tun.
Der Zentralrat fordert die PLO auf, die Anerkennung Israels auszusetzen,
bis es „den palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 anerkennt“, die
Annexion Ost-Jerusalems aufhebe und seine Siedlungsaktivitäten stoppe.
Nicht zum ersten Mal wird in den Reihen der PLO die Forderung laut, den
Schlüssel abzugeben an die Besatzer, und Israel die Verwaltung, die
Sicherheit in den Palästinensergebieten und vor allem die Kosten dafür
wieder selbst übernehmen zu lassen. Bislang vermieden es der Exekutivrat
und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, die Drohung umzusetzen und den
großen Schritt zu tun zurück in den Widerstand.
Abbas ist bekannt für sein Pathos und für große Worte, die er nicht
wirklich meint. Doch nun zwingen die Hamas, US-Präsident Donald Trump und
Israel den alternden Palästinenserpräsidenten mit vereinten Kräften immer
stärker in die Enge. Früher oder später wird er doch aufgeben. Seit Jahren
regelt Abbas die Geschäfte in Ramallah, als gäbe es kein Morgen. Die Suche
nach einem möglichen Erben lehnt er ab. Damit treibt er sein Volk ins
sichere Chaos.
Instabilität oder gar Anarchie bei den Palästinensern wäre auch für Israel
schlimm. Abbas hielt sich strikt an seine Verpflichtung zur
Gewaltlosigkeit. Nicht die Hunderte Kilometer langen Trennanlagen zwischen
Israel und dem Westjordanland sind Grund dafür, dass es seit Jahren keinen
großen Sprengstoffanschlag mehr gab, sondern die Sicherheitskooperation, zu
der Abbas seinen Polizeiapparat mit strenger Hand anhält. Trotz innerer
Machtkämpfe werden sich die Palästinenser beizeiten darauf besinnen, dass
der eigentliche Feind die Besatzung ist.
16 Jan 2018
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[1] /Nach-Trumps-Jerusalem-Entscheidung/!5474716
## AUTOREN
Susanne Knaul
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Friedensprozess
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Mahmud Abbas
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