| # taz.de -- Israel reagiert auf Mord an Rabbiner: Siedlungsaußenposten wird le… | |
| > Das israelische Kabinett hat beschlossen, den Siedlungsaußenposten zu | |
| > legalisieren, in dem das Mordopfer wohnte. Die PLO droht mit | |
| > Konsequenzen. | |
| Bild: Israel nimmt den Mord an einem Rabbiner zum Anlass, den Siedlungsaußenpo… | |
| Jerusalem/Ramallah dpa | Israels Regierung hat am Sonntag für die | |
| Legalisierung eines israelischen Siedlungsaußenpostens im nördlichen | |
| Westjordanland gestimmt. Die Entscheidung fiel mehr als drei Wochen nach | |
| einem tödlichen Anschlag auf einen Rabbiner aus dem Außenposten Chavat | |
| Gilad. Dieser soll nun in eine dauerhafte Siedlung umgewandelt werden. Die | |
| Palästinensische Befreiungsorganisation PLO sprach sich unterdessen bei | |
| einer Sitzung am Samstagabend für eine Trennung von Israel auf allen Ebenen | |
| aus. | |
| Im vergangenen Monat hatte die israelische Armee bereits einen | |
| Palästinenser getötet, der bei dem Anschlag auf den sechsfachen Vater | |
| beteiligt gewesen sein soll. Seitdem suchte das Militär nach weiteren | |
| Tatverdächtigen im Umkreis der Palästinenserstadt Dschenin. Am Samstag | |
| wurde ein 19-jähriger Palästinenser nach Angaben des palästinensischen | |
| Gesundheitsministeriums bei einer Razzia tödlich verletzt. | |
| Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu Beginn der | |
| Kabinettssitzung, Israel werde nicht ruhen, bis alle Täter gefasst seien. | |
| Ziel seiner Politik sei außerdem „die Stärkung des Siedlungsunternehmens“. | |
| Israel hat 1967 während des Sechstagekrieges unter anderem das | |
| Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 | |
| israelische Siedler. Die Palästinenser wollen auf dem Gebiet einen | |
| unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt einrichten. | |
| Israel unterscheidet selbst zwischen illegalen Siedlungen und mit | |
| israelischer Genehmigung gebauten. Aus Sicht der internationalen | |
| Gemeinschaft sind alle Siedlungen illegal und stellen ein Hindernis für | |
| eine Friedensregelung mit den Palästinensern dar. | |
| ## Die PLO fordert Vorgehen der UN gegen Siedlungsausbau | |
| Das PLO-Exekutivkomitee wies die palästinensische Regierung bei einem | |
| Treffen am Samstagabend an, Pläne zu einer Loslösung von Israel in den | |
| Bereichen der Politik, Wirtschaft, Verwaltung und auch der | |
| Sicherheitszusammenarbeit auszuarbeiten. Ein solcher Schritt würde de facto | |
| ein Ende der Beziehungen zwischen Israel und der gemäßigten | |
| Palästinenserführung bedeuten. Die Palästinenser hatten ähnliche Drohungen | |
| in der Vergangenheit aber nicht umgesetzt. | |
| Die PLO kündigte auch an, sie wolle den UN-Sicherheitsrat und den | |
| Internationalen Strafgerichtshof dazu aufrufen, gegen den israelischen | |
| Siedlungsausbau sowie die seit mehr als 50 Jahren andauernde Besatzung der | |
| Palästinensergebiete vorzugehen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will | |
| am 20. Februar bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats sprechen. | |
| Bei der Sitzung in Ramallah hatte Abbas den Vorsitz. Die PLO hatte Israel | |
| im Rahmen des 1993 begonnenen Friedensprozesses anerkannt. Eine Anerkennung | |
| Israels als jüdischer Staat, wie Netanjahu dies fordert, hat Abbas jedoch | |
| stets abgelehnt. Etwa 20 Prozent der Bürger Israels sind Palästinenser. | |
| Unmittelbar nach der US-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels im | |
| Dezember wurden palästinensische Forderungen nach einer Abkehr von der | |
| früheren Linie laut. Die mit Israel unterzeichneten Verträge hätten keine | |
| Gültigkeit mehr. | |
| In den Palästinensergebieten war es nach der Anerkennung Jerusalems als | |
| israelische Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump zu Unruhen gekommen. | |
| 4 Feb 2018 | |
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