| # taz.de -- Ein Jahr Rot-Rot-Grün in Berlin: Der fremdelnde Kapitän | |
| > Die Hauptstadt boomt. Doch der Regierende Bürgermeister Michael Müller | |
| > steckt ein Jahr nach der Wahl im Tief. Was läuft da schief? | |
| Bild: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller | |
| Berlin taz | Michael Müller darf als erster. „Wir haben ein spannendes und | |
| erfolgreiches Jahr hinter uns“, freut sich Berlins Regierender | |
| Bürgermeister und macht seiner Stadt ein artiges Kompliment: „Unsere Stadt | |
| ist großartig. Viele wollen hier leben und arbeiten.“ Nach Müller ist | |
| Ramona Pop an der Reihe. Die grüne Wirtschaftssenatorin nutzt die | |
| Gelegenheit, sich für die gute Zusammenarbeit mit der SPD und der | |
| Linkspartei zu bedanken. „Das hat uns über das Jahr getragen“, lobt die | |
| Grüne, die noch während der Koalitionsverhandlungen vehement eine | |
| „Kommunikation auf Augenhöhe“ eingefordert hatte. | |
| Michael Müller weiß zunächst nicht, wie er das verstehen soll. Ist das ein | |
| ernstes, ironisches oder vergiftetes Kompliment? Er entschließt sich zu | |
| einem halbherzigen Lächeln. Eine typische Müllergeste. Der Regierende | |
| Bürgermeister macht manchmal den Eindruck zu fremdeln. Mit seinen | |
| Koalitionspartnern, aber auch mit seiner Geburtsstadt, obwohl er die so | |
| großartig findet. | |
| Rot-Rot-Grün in Berlin feiert sein Einjähriges, und alle haben sich lieb? | |
| Immerhin räumt Michael Müller bei der Bilanzpressekonferenz am 27. November | |
| ein, dass noch nicht alles rund laufe in der Stadt, die das US-Magazin Time | |
| eine „failed city“ genannt hatte. Nach einem „Jahrzehnt des Sparens“ ge… | |
| es eine große Erwartungshaltung bei den Berlinern, sagte Müller. Er meinte | |
| die Mieten, die durch die Decke gehen, Behörden, in denen gar nichts mehr | |
| geht, den maroden Zustand vieler Schulen. „Jeder hat gespürt, dass die | |
| Stadt eigentlich nicht das macht, was sie machen müsste.“ | |
| ## Von Rot-Rot-Grün als Modell spricht niemand mehr | |
| Dass Rot-Rot-Grün das erste Jahr in Berlin überhaupt überstanden hat, mag | |
| für manche eine Überraschung sein. Von einem katastrophalen Start sprach | |
| nicht nur die Opposition. Nach der Entlassung des Kurzzeitstaatssekretärs | |
| Andrej Holm wegen einer Stasi-Tätigkeit als 18-Jähriger hatte sich R2G von | |
| einer Krisensitzung zur nächsten gehangelt. Von Rot-Rot-Grün als Modell auf | |
| Bundesebene sprach bald keiner mehr, am wenigsten Michael Müller, es schien | |
| ihm regelrecht peinlich zu sein. | |
| Doch das ist Geschichte. Vor allem Linke und Grüne freuen sich, dass der | |
| Tanker auf Kurs ist, dass es im Maschinenraum nicht mehr laut knallt. Für | |
| sie läuft es. Kultursenator Klaus Lederer hat sich mit dem neuen | |
| Volksbühnenintendanten Chris Dercon angelegt, Stadtaktivisten und | |
| Salonlinke danken es ihm. Lederers Partei hat viel für die Mieter der | |
| 300.000 landeseigenen Wohnungen getan. Die sechs landeseigenen | |
| Wohnungsbaugesellschaften dürfen die Mieten pro Jahr nur noch um zwei | |
| Prozent erhöhen. In der jüngsten Forsa-Umfrage liegt die Linke bei 18 | |
| Prozent. Zwei Prozent dahinter rangieren die Grünen, die langsam beginnen, | |
| die Wende in der Verkehrspolitik in die Tat umzusetzen. Ganz nebenbei | |
| zeigen sie in Person von Ramona Pop, dass sie nicht nur Unisex-Toiletten, | |
| sondern auch Wirtschaft können. | |
| Und Müller? Was kann Michael Müller? Just an diesen 27. November, an dem | |
| ihm Ramona Pop und später auch noch Klaus Lederer für die Zusammenarbeit | |
| danken, ist seine SPD in einer Umfrage von 21,6 bei den Wahlen 2016 auf 18 | |
| Prozent abgerutscht. Gleichauf mit der Linken liegt sie nun, da ist die | |
| Frage erlaubt, ob die SPD ein Müller-Problem hat. Wofür er überhaupt steht, | |
| der Regierende Bürgermeister der 3,6-Millionen-Metropole. Ob er seine | |
| Stadt, die Jahr für Jahr um 40.000 Menschen wächst, überhaupt versteht? | |
| Am Nachmittag des gleichen Tages kommt Müller in den Festsaal des Roten | |
| Rathauses. Seine Senatskanzlei hat zu einem deutsch-polnischen | |
| Städtepartnerschaftsdialog geladen, einer jener Termine, bei denen man | |
| eigentlich nichts falsch machen kann. Auf einer Podiumsrunde geht es um | |
| „Städte als Innovationsorte der Zukunft“. Der Stadtpräsident von Posen ist | |
| gekommen, der als erstes Stadtoberhaupt von Polen bei einem | |
| „Gleichheitsmarsch“ von Schwulen und Lesben mitlief, der stellvertretende | |
| Stadtpräsident von Warschau und auch Francesca Ferguson, Stadtaktivistin | |
| und Kuratorin des Festivals Make-City, das Bürger und Initiativen dazu | |
| ermuntert, sich aktiv in städtische Belange einzumischen. | |
| Francesca Ferguson hat viel zu sagen in dieser Runde, sie erzählt von der | |
| Finanzkrise und den neuen Bündnissen von unten, die sie hervorgebracht | |
| habe. Sie betont, wie wichtig Freiräume in einer Stadt sind und dass es | |
| mitunter nötig sei, sich diese Räume einfach so zu nehmen. „Eine neue | |
| Bewegung ist entstanden“, freut sich Ferguson, doch Michael Müller freut | |
| sich nicht mit. Immer mehr vergräbt er sich in seinem Talkshowsessel, | |
| während seine Bürgermeisterkollegen Ferguson interessiert zuhören. Das | |
| Publikum im ehrwürdigen Festsaal, darunter viele Diplomaten, beklatscht | |
| Fergusons Rede. Als Müller dann zu Wort kommt, sagt er: „Nicht jede | |
| Bürgerinitiative ist eine Bereicherung.“ Danach herrscht Stille. | |
| Eine kleine Anekdote, mag sein, aber vielleicht auch eine, die etwas sagt | |
| über das Verhältnis zwischen Müller und Berlin. Berlin ist heterogen, ja, | |
| aber es ist auch rebellisch, kleinbürgerlich ist es, aber das mit großer | |
| Schnauze. Und es ist die Stadt der Aktivistinnen und Aktivisten. Ohne sie | |
| wäre in den vergangenen Jahren nicht der Ausverkauf kommunaler | |
| Liegenschaften gestoppt worden, ohne sie hätte es keinen rot-rot-grünen | |
| Koalitionsvertrag gegeben, in dem von gemeinwohlorientierter Stadtpolitik | |
| die Rede ist. Francesca Ferguson und ihr Make-City-Festival sind Teil | |
| dieser Einmischung – und was macht der Regierende? Sagt, dass er nicht jede | |
| Bürgerinitiative gut findet. Symbolischer könnte das Fremdeln zwischen | |
| Politik und Stadtgesellschaft kaum sein. | |
| Vielleicht fragt sich Müller selbst in diesen Tagen, ob das Einjährige von | |
| Rot-Rot-Grün tatsächlich ein Grund zum Feiern ist. Für ihn ganz persönlich. | |
| Für den Politiker, der der Stadt sein Gesicht gibt. Oder geben könnte. So | |
| wie es einst Klaus Wowereit gemacht hat. „Arm, aber sexy“, hatte der gesagt | |
| oder: „Ich bin schwul, und das ist gut so.“ Michael Müller hat keinen | |
| solchen Spruch geprägt, er sagt Sätze wie: „Auf das Jahrzehnt der | |
| Konsolidierung folgt nun das Jahrzehnt der Investitionen.“ Es sind Sätze, | |
| die man als Überschriften auf Arbeitspapieren findet. Kurze, bündige | |
| Formeln, die das Lebensgefühl, den Nerv der Metropole treffen, sind es | |
| nicht. | |
| Aber das sollen sie auch nicht sein. Michael Müller will arbeiten, nicht | |
| glänzen. Er will die Stadt, wie er sagt, „in Ordnung bringen“. Er, der sich | |
| als gelernter Drucker nach oben gekämpft hat, ohne Abitur, erst Stadtrat im | |
| Heimatbezirk Tempelhof wurde, dann SPD-Fraktionsvorsitzender, schließlich | |
| Regierender Bürgermeister. Dass er keinen Glamour versprüht wie Wowereit, | |
| weiß Müller natürlich, aber er will auch gar nicht seinem Vorgänger ähneln, | |
| der um den Erdball jettete, sondern da anfangen, wo es seit Jahren stockt. | |
| Er steuert sein Schiff nicht am Steuer auf der Brücke, in blendend weißer | |
| Uniform mit goldenen Schulterklappen, sondern als Chef im Maschinenraum, | |
| ölverschmiert, mit Schweißfilm auf der Stirn. | |
| ## Die Zeit des Sparens ist beendet | |
| Also wurde alleine für 2017 ein 830 Millionen Euro schweres Schulbau- und | |
| Sanierungsprogramm aufgelegt, der Investitionshaushalt wurde auf über zwei | |
| Milliarden hochgeschraubt, 5.000 neue Beschäftigte im öffentlichen Dienst | |
| sollen eingestellt werden, das Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr | |
| kostet demnächst 27,50 Euro im Monat statt zuvor 36 Euro. Der | |
| Koalitionsvertrag vom Dezember 2016 ist vielleicht der sozial gerechteste, | |
| den die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten gehabt hat. Und der | |
| Haushaltsentwurf, den SPD, Linke und Grüne knapp ein Jahr später | |
| vorstellen, ist eine in Zahlen gehauene Botschaft. Berlin spart nicht mehr, | |
| Berlin meint es ernst mit dem „Jahrzehnt der Investitionen“. | |
| Vielleicht ist Müller die verkannte Figur dieses Umsteuerns. Während andere | |
| Regierungschefs von sozialen Taten profitieren, ihren Amtsbonus ausbauen, | |
| trudeln der Regierende Bürgermeister und seine SPD immer weiter abwärts. | |
| Erschwerend kommt hinzu, dass die SPD seit dem Ende der Ära Wowereit von | |
| einem internen Machtkampf zwischen Müller und Fraktionschef Raed Saleh | |
| erschüttert wird. Ende Oktober haben zwei Vertraute von Saleh über Müllers | |
| „hängende Mundwinkel“ gespottet und dem Regierungschef öffentlich den | |
| Rücktritt nahegelegt. Im November kritisieren im Gegenzug 14 der 38 | |
| Mitglieder der SPD-Fraktion ihren Chef Saleh und beklagen mangelnde | |
| Unterstützung. | |
| Der 40-jährige Saleh hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich selbst | |
| für den besseren Regierungschef hält, und nicht wenige fänden die Idee | |
| charmant. Ein im palästinensischen Westjordanland geborener Politiker, | |
| aufgewachsen im armen Berlin-Spandau, wird Regierender Bürgermeister und | |
| damit der Nachfahre Willy Brandts: Das wäre eine märchenhafte | |
| Aufsteigergeschichte, die Berlin wieder einmal überregionale Schlagzeilen | |
| bescheren würde. So wie Sadiq Khan, der zum ersten muslimischen | |
| Bürgermeister Londons wurde. | |
| Aber was wäre, wenn sich die Erzählung abgenutzt hätte und die Mühen der | |
| Ebene beginnen? Würde Saleh die Stadt auch in Ordnung bringen können? Kann | |
| Saleh auch Maschinenraum? Das glauben selbst in der Berliner SPD die | |
| wenigsten. Als sich Saleh in der Mitgliederbefragung für die Nachfolge | |
| Wowereits beworben hatte, bekam er 18,6 Prozent der Stimmen. Müller dagegen | |
| erkämpfte 59,1 Prozent – und siegte gleich im ersten Wahlgang. | |
| Es herrscht eine gespannte Atmosphäre, als Michael Müller Mitte November | |
| auf dem SPD-Parteitag im Hotel Interconti im alten Westberlin ans | |
| Rednerpult tritt. Werden ihm die Delegierten noch folgen? Hat er die Kraft | |
| zum Kämpfen? Was sie in den folgenden 40 Minuten zu hören bekommen, | |
| überrascht nicht nur die Genossen, sondern auch die versammelte | |
| Hauptstadtpresse. Müller hält die vielleicht beste Rede seiner politischen | |
| Karriere. „Lasst euch von meinem Gesicht und den Mundwinkeln nicht | |
| abschrecken“, ruft er. „Ich sehe immer so aus, wird auch nicht besser!“ D… | |
| Beifall ist stürmisch, soviel Selbstironie sind die 240 Delegierten von | |
| ihrem Landeschef nicht gewöhnt. Raed Saleh ist in diesem Moment an den Rand | |
| gedrängt. Als er später spricht, ist der Beifall höflich, mehr nicht. | |
| Michael Müller, der Kämpfer, auch das gehört zu den Eigenschaften des | |
| 53-Jährigen. | |
| ## Michael Müller kämpft – doch die Offensiver verpufft | |
| Kämpferisch zeigt sich Müller auch, als er am 1. November den Vorsitz im | |
| Bundesrat übernimmt. „Gerade in Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen | |
| ins Nationale zurückziehen wollen, müssen wir für unser Europa der Vielfalt | |
| eintreten“, fordert der frischgebackene Bundesratspräsident und gibt zu | |
| verstehen, dass er über den Berliner Tellerrand hinausschauen will. Weit | |
| mehr Debatten aber löst seine Forderung nach einem „solidarischen | |
| Grundeinkommen“ aus. „Warum finden wir uns damit ab, dass abertausende | |
| Kinder in Berlin in Haushalten aufwachsen, in denen es wenig Hoffnung gibt, | |
| aus der Langzeitarbeitslosigkeit herauszukommen?“ Das fragt Müller in einem | |
| Beitrag im Berliner Tagesspiegel und gibt die Antwort gleich dazu. Jeder, | |
| der auf dem Arbeitsmarkt chancenlos sei, solle ein Grundeinkommen bekommen | |
| und im Gegenzug bei der Parkreinigung oder beim Babysitting für | |
| Alleinerziehende helfen. Solidarisch solle dieses Grundeinkommen sein, | |
| nicht bedingungslos, darauf legt Müller wert. | |
| Doch die Herbstoffensive ist schnell verpufft. Nicht nur die Werte der SPD | |
| befinden sich im Sinkflug, sondern auch die ihres Landesvorsitzenden und | |
| Senatschefs. Mit einem Beliebtheitswert von gerade einmal plus 0,2 Prozent | |
| befindet sich Michael Müller auf Platz sieben auf der Skala der Berliner | |
| Landespolitiker, sein Wert ging um 0,2 nach unten. Unangefochten auf Platz | |
| eins steht dagegen Klaus Lederer, der Kultursentor, den viele für das | |
| geeignetere Gesicht von Rot-Rot-Grün halten. Der 43-jährige, der sich in | |
| Wendezeiten in der Hausbesetzerszene bewegte, gerne Kapuzenpullover und | |
| einen Ohrring trägt und in einer schwulen Beziehung lebt, ist eloquent, | |
| charmant, ein linker Intellektueller, der politisch auch noch Erfolg hat. | |
| Auch das wäre, wie Raed Saleh, eine hübsche Geschichte, mit der Berlin nach | |
| außen punkten könnte. | |
| Im Sommer verzweifeln sogar die Berater im Roten Rathaus. Müller hatte in | |
| seiner Wohnstraße in Tempelhof einen Parkplatzstreit vom Zaun gebrochen. | |
| Weil eine grüne Stadträtin einige Parkplätze zugunsten des Fahrradverkehrs | |
| opferte, schrieb Müller einen Brief an die Anwohner: „Selbstverständlich | |
| kann Unverständnis über diese überzogene Maßnahme auch direkt an das | |
| Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg gerichtet werden“, hieß es darin. Von einer | |
| Posse sprach die Opposition, in der SPD scherzte einer: „Da wird der Bürger | |
| Müller endgültig zum Kleinbürger.“ | |
| ## Gegenwind aus der Opposition | |
| Inzwischen hat sich die Opposition auf Müller eingeschossen. „Es ist ein | |
| Scheitern auf allen Ebenen zu verzeichnen“, bilanziert der | |
| CDU-Fraktionsvorsitzende Florian Graf das erste Jahr des Berliner | |
| Dreierbündnisses. Die FDP freut sich immer noch über den erfolgreichen | |
| Volksentscheid zur Offenhaltung des Flughafens Tegel. Gegen seinen Willen | |
| muss Müller nun beim Bund und in Brandenburg vorstellig werden und einen | |
| möglichen Weiterbetrieb ausloten. Auch deshalb, weil der Senat das Thema | |
| anfangs unterschätzt hat. | |
| Doch der Gegenwind aus der Opposition, das ist etwas anderes als das, was | |
| Stadtaktivisten wie Francesca Ferguson oder die Initiatoren des | |
| Fahrradvolksentscheids fordern, deren Forderungen Rot-Rot-Grün im | |
| Koalitionsvertrag weitgehend übernommen hat. Das ist Parteipolitik, | |
| parlamentarischer Gremienpoker, Ärmelhochkrempeln auf Parteitagen. Das ist | |
| Müllers Welt. „Nicht jeder in der AfD ist ein Nazi“, sagt Müller in seiner | |
| famosen Parteitagsrede, „aber die wollen ein anderes Land, und ich will in | |
| deren Land nicht leben.“ Da streichelt er nicht nur die Seele seiner | |
| Genossen, sondern trifft auch den Nerv im linksgrünen Berlin. Und gegenüber | |
| der CDU und FDP verweist Müller auf die wirtschaftlichen Erfolge, das | |
| Wachstum von 2,7 Prozent, die Reduzierung der Arbeitslosigkeit, die neuen | |
| Jobs. Berlin hat von allen Bundesländern gerade das größte | |
| Wirtschaftswachstum. | |
| ## Hebel umlegen | |
| Tatsächlich ist es so: Die Bilanz von Rot-Rot-Grün ist alles andere als | |
| schlecht, sie kann sich sogar sehen lassen. Schlecht ist die Performance. | |
| Aber vielleicht braucht Berlin keinen Performer mehr, sondern einen | |
| Regierungschef und eine Koalition, die die Ärmel hochkrempelt und ein | |
| Problem nach dem anderen vom Tisch räumt. Michael Müller muss Berlin nicht | |
| verstehen, er muss nicht auf die Brücke und durchs Fernrohr schauen. Es | |
| reicht ja, wenn einer unten im Maschinenraum die richtigen Hebel umlegt. | |
| Und wenn man in Berlin wie in jeder anderen deutschen Stadt wieder | |
| kurzfristige Termine in den Bürgerämtern bekommen sollte, zum Heiraten | |
| nicht geschlagene sechs Monate warten müsste und das Auto in drei Tagen ein | |
| neues Nummernschild hätte, dann, ja dann könnte der Regierende | |
| Bürgermeister Michael Müller auf der Beliebtheitsskala vielleicht ein paar | |
| Treppchen nach oben steigen. | |
| 11 Dec 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
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