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# taz.de -- Wohnungsbau in Berlin: Mehr als Gewerbe und Wissenschaft
> Der rot-rot-grüne Senat macht in Adlershof aus Gewerbegebiet Wohnfläche
> und beschließt den Bau von 570 neuen Wohnungen.
Bild: Bauen, bauen, bauen: Der Senat beschloss am Dienstag 570 neue Wohnungen f…
Adlershof, Synonym für Wissenschaft und Wirtschaft im Südosten der Stadt,
soll stärker als derzeit auch für gutes Wohnen stehen. Auf 2,7 Hektar
bisher für Gewerbe vorgesehenen Flächen – also etwa so viel wie vier
Fußballfelder – sollen 570 Wohnungen entstehen. Baustart für den Plan mit
dem Kürzel XV-55a-1-2 „Johannisthal/Adlershof“ soll Ende 2018, Anfang 2019
sein, die Bauzeit eineinhalb bis zwei Jahre betragen. Diese Planungen hat
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Dienstag nach einem entsprechenden
Beschluss der rot-rot-grünen Landesregierung vorgestellt.
Schon 2004 hatte der damals rot-rote Senat rund 5.000 Wohnungen an dem
Treptower Standort ins Aussicht gestellt. Zwischenzeitlich geriet laut
Lüscher aber die Gewerbenutzung in den Vordergrund, was nun wieder zu
korrigieren war – gerade mit Blick auf die jährlich um mehr als 40.000
Einwohner wachsende Stadt. „Das Ziel ist ein gemischtes Quartier“, sagte
die Stadtentwicklungspolitikerin vor Journalisten.
Wie lässt sich beides verbinden, ohne die Wohnqualität zu schmälern?, stand
darum am Dienstag als Frage im Raum der Senatspressekonferenz. Denn neben
dem Gewerbegebiet sorgt auch die Hermann-Dorner-Allee für ein Umfeld, das
die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung selbst als „schwierige
Lärmsituation“ beschreibt.
Als Lösung stellte Lüscher eine geschlossene Bauweise zur Straße hin vor,
durch die die zu Park und Grün gewandte Rückseite der Wohnhäuser vor Lärm
geschützt sein soll. Viel Glas soll dabei den Eindruck von wuchtiger
Kompaktheit mindern. Keine einzige Wohnung soll zudem nur Straße und
Gewerbegebiet zugewandt sein, jede auch zur grünen Rückseite des Gebäudes
durchreichen.
Zuständig ist die landeseigene Baugesellschaft Howoge, für die wie für alle
Wohnungsunternehmen in Landeshand gilt, dass jede zweite neue Wohnung 20
Jahre lang mietpreisgebunden sein soll, also eine Quadratmetermiete von
nicht mehr als 6,50 Euro haben darf. 120 der 570 Wohnungen sollen
sogenannte Micro-Wohnungen vor allem für Studenten mit 25 bis 50
Quadratmeter Größe sein.
Die geplanten Neubauten sollen – bis auf ein siebengeschossiges Gebäude –
fünf bis sechs Etagen haben. Sie schließen laut Lüscher an bereits
vorhandene 390 Wohnungen an, die dort unter dem Kürzel WAC für „Wohnen am
Campus“ entstanden sind, weitere 1.500 sind dort nach ihren Worten gerade
im Bau. Insgesamt sollen dort einmal 5.200 Wohnungen stehen. Während bei
den jetzt beschlossenen Wohnungen Baubeginn um die Jahreswende 2018/19 sein
soll, soll das für die übrigen zwischen 2018 und 2021 der Fall sein.
Die Senatsbaudirektorin kündigte zudem an, dass die Howoge auch ein neues
Schulzentrum mit einer Gemeinschaftsschule für den wachsenden Wohnstandort
planen und bauen soll, auch eine Kita werde entstehen.
28 Nov 2017
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Wohnungen
Berliner Senat
R2G Berlin
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Gemeingut in BürgerInnenhand
Roboter
Sozialer Wohnungsbau
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