Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Karikatur in der „Süddeutschen Zeitung“: Auf Sansibar leben Me…
> Afrikaner, die als Affen auf einem Felsen dargestellt werden: Eine
> Karikatur auf der Panorama-Seite der „SZ“ stößt ziemlich sauer auf.
Bild: Vom Sklavenhandel geprägt: Stone Town auf Sansibar
Das Geburtshaus von Freddie Mercury in Stone Town auf Sansibar beinhaltet
kein großes Museum über das Schaffen des Künstlers. Das ist schade, die
Enttäuschung darüber ist nachvollziehbar. Die Karikatur, die die
Süddeutsche Zeitung am Freitag gewählt hat, [1][um das Thema zu bebildern],
ist dennoch absolut unzumutbar.
Da sitzen ein paar Affen auf Felsen. Einer von ihnen bewirft zwei Männer
mit einem Stein. Die Männer laufen Arm in Arm und sind in Farbe gehalten.
Sie sind offenbar Weiße. Die Affen im Hintergrund sind schwarz-weiß.
„Schwule sind bis heute hier nicht willkommen“, so der Abschlusssatz des
Textes über Stone Town in der Süddeutschen Zeitung. Nun ist es ja schon
verzichtbar, einen großartigen Künstler wie Mercury darauf zu reduzieren,
dass er schwul war. Die rassistische Komponente der Karikatur wiegt aber
noch schwerer. Sansibarer als Affen darzustellen, ist mehr als nur
geschmacklos. Derartiges Verhalten kennt man aus [2][rechten Foren] und
[3][Fußballstadien] – und auch dort muss es bekämpft werden. Dass ein
solches Bild aber in einer überregionalen Tageszeitung verbreitet wird, ist
kaum zu glauben.
Stone Town war bis ins späte 19. Jahrhundert ein Hauptort des
ostafrikanischen Sklavenhandels. Von hier aus wurden Menschen aus Ostafrika
nach Asien, auf Inseln im Indischen Ozean und nach Brasilien verkauft. Es
ist eine Stadt, die stark von den Ausprägungen der Kolonialzeit gezeichnet
ist.
Die Süddeutsche Zeitung war auch zuvor schon mit problematischen Inhalten
aufgefallen. So veröffentlichte sie 2014 eine Zeichnung, [4][die
Facebook-Gründer Marc Zuckerberg als Datenkrake mit Hakennase darstellt],
die das Internet kontrolliert.
13 Nov 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/nerdityourself/status/930027984244834305
[2] /Rassismus-in-Frankreich/!5033714
[3] /Rassismus-im-groenlaendischen-Fussball/!5433269
[4] /Kolumne-Nullen-und-Einsen/!5047682
## AUTOREN
Belinda Grasnick
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Süddeutsche Zeitung
Karikatur
Tansania
Süddeutsche Zeitung
Süddeutsche Zeitung
Real
Lesestück Interview
Köln
Schwerpunkt Rassismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gewalt vor Wahlen in Tansania: Tote und Festnahmen auf Sansibar
Kurz vor den Wahlen in Tansania schlägt der bislang friedliche Wahlkampf
doch noch in Gewalt um. Brennpunkt ist der halbautonome Teilstaat Sansibar.
Nach antisemitischer Karikatur: „SZ“ trennt sich von Hanitzsch
Die „Süddeutsche Zeitung“ hat nach der Veröffentlichung einer
antisemitischen Zeichnung die Zusammenarbeit mit ihrem Karikaturisten
beendet.
Antisemitische Karikatur in der „SZ“: Der kriegslüsterne und mächtige Jude
Die „Süddeutsche Zeitung“ hat sich für eine veröffentlichte Zeichnung
entschuldigt, die mehrere antisemitische Stereotype transportiert.
Real verkauft Wehrmachtskitsch: Einmal hin, alles drin. Wirklich alles
Einen schicken Tropenhelm im Stile des Afrikakorps’? Einen Gürtel à la
Wehrmacht? Gab es alles: im Onlineshop von Real.
Kriminalautor über NSU-Komplex: „Die offizielle Story stimmt nicht“
Im ZDF läuft am Montag die 3. Verfilmung von Wolfgang Schorlaus
Dengler-Krimis. Thema: NSU-Komplex. An der Version der Bundesanwaltschaft
hegt er große Zweifel.
Silvesternacht in Köln: Deutschland postcolognial
Die Übergriffe haben in Teilen der Bevölkerung für Verunsicherung gesorgt –
und alte Debatten neu angestoßen. Vier Beispiele.
Der „Focus“ zu den Kölner Übergriffen: Titel der Schande
Der „Focus“ inszeniert sexuelle Gewalt als erotische Fantasie. Das ist
nicht Kritik an Rape Culture, das ist Rape Culture. Und rassistisch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.