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# taz.de -- Kommentar Trump auf Asien-Reise: China First
> Das aufstrebende China fordert immer stärker die USA heraus. Diese
> agieren dort unter ihrem „America First“-Präsidenten Trump völlig
> konzeptlos.
Bild: Donald Trump hier mit dem vietnamesischen Premier Nguyen Xuan Phuc am Son…
Zwischen den USA und China wird nun in Asien der Hegemoniekonflikt mit
vertauschten Rollen gespielt. Das zeigt die Machtverschiebung: Das
aufstrebende China fordert immer stärker die USA heraus. Diese agieren dort
unter ihrem „America First“-Präsidenten Trump völlig konzeptlos, wie seine
am Montag endende Asien-Reise zeigt.
Im Streit mit den Anrainern des Südchinesischen Meeres besteht Peking
darauf, mit allen einzeln zu verhandeln. Wissend, dass die anderen kleiner
und schwächer und China allein nicht gewachsen sind. Multilaterale Lösungen
lehnt Peking ab. Die USA sind dabei offiziell neutral, letztlich aber gegen
China.
Umgekehrt ist es beim Handel. Beim Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgipfel,
der am Wochenende in Vietnam stattfand, präsentierte sich Chinas Xi Jinping
als Verteidiger von Freihandel und Multilateralismus. Als größter Gewinner
der Globalisierung möchte China am Handelsregime nichts ändern. Trumps
Botschaft in Vietnam war dagegen: An multilateralen Abkommen sind die USA
nicht mehr interessiert. Deshalb hatte er das von seinem Vorgänger
verhandelte Transpazifische Partnerschaftsabkommen (TPP) gekippt. Obama
hatte damit Asien an die USA binden und gegen China positionieren wollen.
Trump sagt jetzt: Wir verhandeln lieber einzeln. So sollen die asiatischen
Staaten Amerika weniger Paroli bieten können.
Beim Nordkorea-Konflikt fordert Trump hingegen Asien auf, sich gegen den
Möchtegern-Atomstaat zu vereinen. Und in Hanoi bot Trump plötzlich Vietnam
an, im Streit mit China um das Südchinesische Meer zu vermitteln. Das hatte
er in Peking nicht angeboten. Er weiß, dass China eine Einmischung ablehnt
und die USA nicht als neutral sieht.
Die vertauschten Rollen zeigen, dass China zunehmend aus einer Position vor
allem wirtschaftlicher Stärke handelt. Die USA hingegen verharren in
relativer Stagnation. Unter Trump haben sie den Asiaten, die nicht in
Chinas Abhängigkeit geraten wollen, außer Waffen immer weniger zu bieten.
12 Nov 2017
## AUTOREN
Sven Hansen
## TAGS
China
TTP
Donald Trump
Freihandel
Nordkorea
TPP
Schwerpunkt USA unter Trump
Donald Trump
Lesestück Recherche und Reportage
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