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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: So eine Art Wundertüte
> Der Air-Berlin-Deal wird die Stadt noch weiter beschäftigen. Auch die
> Landtagswahl in Niedersachsen. Und natürlich die Koalitionsgespräche.
Bild: Bald nicht mehr zu sehen: Eine Air-Berlin-Maschine rollt im Flughafen Teg…
Wir leben in einer langweiligen Zeit, zumindest auf den ersten Blick. Die
Bundestagswahl etwa (die gefühlt schon wieder Monate her ist, obwohl es nur
drei Wochen sind): Irgendwie wusste jeder, dass dabei Jamaika rauskommt.
Und siehe da: So kam es auch. Aber, und das ist die Erkenntnis dieser
ersten Zeilen: Ganz so langweilig sind die Zeiten doch nicht. Niemand weiß,
wie lange die Koalitionsgespräche dauern und welche Überraschungen sie
produzieren. Womit wir bei dieser Woche (16.–22. Oktober) wären.
Auch da winken einige Unberechenbarkeiten. Das beginnt schon mit den
Auswirkungen der Landtagswahl in Niedersachsen vom Sonntag und der Frage,
welche Schlüsse die auch in Berlin zuletzt arg gebeutelte SPD daraus zieht.
Und die SPD in Brandenburg, deren Koalition mit der Linken dieser Tage
immer mal wieder wackelt. Grund ist die von der Regierung angestrebte
Kreisgebietsreform. Nicht alle SPD-Abgeordnete gehen da mit. Werden es zu
viele, führt das ziemlich sicher zum Bruch und damit zu – wie in
Niedersachsen – recht überraschenden Neuwahlen. Also: Blicken Sie über die
Landesgrenze hinaus!
Auch Rot-Rot-Grün in Berlin hat so manches Magenleiden, verursacht durch
den Tegel-Volksentscheid. Sie erinnern sich: Die Mehrheit der Berliner
hängt am Krach des Flughafens, weil der so eine Art Heimatgefühl
(überraschenderweise das Trendwort bei den Grünen) vermittelt. Die
Niederlage kam nicht überraschend, aber irgendwie muss der Senat damit ja
umgehen. Deshalb soll ein Vermittler her, der – sollte es keinen Runden
Tisch aufgrund der Blockade von CDU und FDP geben (Flughafen und Blockade,
das passt seit 1948 zusammen) – einen Dialog zwischen Tegel-Fans und
-Gegnern anschieben muss. Wer sich das aufbürden darf, will der Senat diese
Woche bekannt geben.
Tegel ist aber nicht die einzige Luftnummer, die dem Senat Sorgen macht:
Nach der Teilübernahme der Air Berlin durch die Lufthansa vergangene Woche
– manche würden eher von einer „Filetierung“ sprechen – droht 1.400
Mitarbeitern in Berlin die Arbeitslosigkeit. Es gibt für Politiker wenig,
was so positiv fürs Image ist, wie Arbeitsplätze zu retten. Wie das bei Air
Berlin gelingen kann, darüber wird derzeit im Hintergrund verhandelt. Die
Zeit für Lösungen ist inzwischen knapp, heißt es von den Gewerkschaften.
Auch da könnte also diese Woche Überraschendes passieren – im Guten wie im
Schlechten.
16 Oct 2017
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Landtagswahl in Niedersachsen
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Flughafen Tegel
Jamaika
Air Berlin
Niedersachsen
Air Berlin
Air Berlin
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