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# taz.de -- Prämien für Neuwagen in Österreich: Deutscher Dieselgipfel aufge…
> Auch in Wien berät der Verkehrsminister mit den Autoherstellern, was
> wegen der Betrügereien zu tun ist. Angeblich mit mehr Erfolg als in
> Berlin.
Bild: Auch die Österreicher sind stinkig auf den Diesel
Wien taz | Das „magere Ergebnis von Deutschland“ habe er „aufgefettet und
für Österreich mehr herausgeholt, als das in Berlin der Fall war“. Mit
einem Lächeln und mit Günther Kerle, dem Sprecher des Arbeitskreises
Automobilimporteure, trat Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) nach
dem österreichischen Dieselgipfel in Wien am Dienstagnachmittag vor die
Presse. Neben der Zusage für freiwillige Software-Updates soll es eine
Ökoprämie und einen Ökobonus für alle geben, die auf ein
umweltfreundlicheres Fahrzeug umsteigen wolle. Von 4.000 bis 6.000 Euro von
Herstellern und Staat insgesamt pro Kauf ist die Rede. Das unterscheide
sich von den deutschen Anreizen, die unabhängig vom Schadstoffausstoß des
Neuwagens gezahlt werden.
Leichtfried hatte ja die deutsche Lösung, bei der die Autofahrer mit einem
schlichten Software-Update abgespeist wurden, als „mager“ bezeichnet.
Anders als in Deutschland saßen bei seinem Gipfel nicht nur deutsche
Autohersteller an der anderen Seite des Tisches, sondern neben heimischen
Importeuren auch Produzenten aus Frankreich, Spanien, Japan und Korea. Sie
erklärten sich zu freiwilligen Updates bereit, was rund ein Drittel des
600.000 Fahrzeuge großen Dieselbestands in Österreich betrifft.
Es gehe um zwei Dinge, führte Leichtfried aus: „Konkrete Sofortmassnahmen,
die für Österreich und die Umwelt etwas Positives bringen“. Zudem sei eine
breite Abgasstrategie zu entwickeln, „die dafür sorgen soll, dass 2030
Elektroautos für Jede und Jeden anmeldbar, kaufbar, verwendbar sind“.
## Hersteller verweisen auf 250.000 Jobs
Der Autofahrerklub ÖAMTC hatte vorgerechnet, dass allein die Materialkosten
für eine Hardware-Nachrüstung auf rund 1.500 Euro kämen, damit
Dieselfahrzeuge die Stickoxidvorschriften einhalten. Dafür würden diese
aber verlässlich funktionieren. Nach eigenen Messungen hätte sich etwa nach
dem Einbau einer modernen Stickoxidfilterung (SCR) der Ausstoß eines alten
VW Passat um mehr als 90 Prozent verringert, so der ÖAMTC. Die Hersteller
hatten allerdings schon vorher signalisiert, das sie für teure Lösungen
nicht zu haben seien. Und auf die 250.000 Arbeitsplätze verwiesen, die in
Österreich direkt oder indirekt am Diesel hängen.
Nach Frankreich und Luxemburg hat Österreich die höchste Dichte an
Diesel-PKW in der EU. Während in Deutschland nur 180 von 1.000 Personen
einen Diesel fahren, sind es im Alpenland 311. Seit 1990 habe sich die Zahl
der Diesel-Pkw im Lande versiebenfacht, kritisiert der Verkehrsclub
Österreich (VCÖ). Besonders hoch ist der Dieselanteil bei SUV sowie Autos
der Oberklasse.
Eine VCÖ-Analyse der Neuzulassungen seit dem Jahr 2015 zeigt, dass 72
Prozent der SUV und Geländewagen mit Diesel fahren und sogar 91 Prozent der
Pkw der Oberklasse. Dieselautos gelten als günstiger weil sie jahrelang als
sehr spritsparend beworben wurden. Dazu kommt, dass Diesel steuerbegünstigt
ist. Der Liter kostet derzeit in Österreich kaum mehr als einen Euro.
22 Aug 2017
## AUTOREN
Ralf Leonhard
## TAGS
Diesel
Schadstoffe
Österreich
Diesel
Diesel
Diesel
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Emissionen
Diesel
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