# taz.de -- Islamistische Terrorzelle in Katalonien: Alle tot oder hinter Gitte… | |
> Der Hauptattentäter wurde erschossen, damit gilt die katalanische | |
> Terrorzelle als zerschlagen. Derzeit werden ihre möglichen Verbindungen | |
> ins Ausland untersucht. | |
Bild: Die Polizei hat die Terrorzelle von Barcelona wohl zerschlagen | |
BARCELONA dpa | Nach [1][den Anschlägen mit 15 Todesopfern] in Spanien | |
setzt die Polizei ungeachtet [2][der Zerschlagung] der verantwortlichen | |
Terrorzelle die Untersuchungen fort. „Die zwölf Angehörigen der Zelle sind | |
entweder tot oder in Haft“, sagte der Polizeichef der betroffenen Region | |
Katalonien, Josep Lluís Trapero, am Montagabend vor Journalisten. Wenige | |
Stunden zuvor hatten Beamte den als Haupttäter beschuldigten Younes | |
Abouyaaquoub im kleinen Ort Subirats bei Barcelona erschossen. | |
Ministerpräsident Mariano Rajoy beglückwünschte die Polizei und | |
versicherte: „Gemeinsam werden wir den Terrorismus besiegen“. | |
Die Ermittler sind davon überzeugt, dass Abouyaaquoub am Donnerstag das | |
Tatfahrzeug bei dem Anschlag in Barcelona gesteuert hat. Der 22-Jährige | |
hatte [3][mit einem Lieferwagen] auf der Flaniermeile Las Ramblas Passanten | |
niedergefahren. Dabei tötete der Marokkaner 13 Menschen, mehr als 120 – | |
darunter 13 Deutsche – wurden verletzt. Auf seiner Flucht hatte | |
Abouyaaquoub in Barcelona noch einen weiteren Menschen getötet, um an | |
dessen Auto zu kommen. | |
Auch der als Kopf der Terrorzelle gesuchte Imam Abdelbaki Es Satty ist tot, | |
wie Trapero bestätigte. Der Mann sei, wie vermutet, am vergangenen Mittwoch | |
bei der Explosion in einem Haus in Alcanar südlich von Barcelona ums Leben | |
gekommen. In dem Haus sollen die Terroristen ihre Anschläge geplant haben. | |
„Die Situation ist unter Kontrolle, die Antiterror-Operation wird aber | |
nicht abgeschlossen“, sagte Trapero. Man wolle unter anderem die möglichen | |
Verbindungen der Terroristen von Katalonien zu anderen Gruppen untersuchen. | |
Es sei wahrscheinlich, dass „es schon in den kommenden Wochen Neuigkeiten | |
gibt“, so der Polizeichef. | |
## Fünf Terroristen in Cambrils erschossen | |
Auf einer Kundgebung auf der Plaça de Catalunya am obersten Teil der | |
Ramblas – dort, wo die Terrorfahrt von Abouyaaquoub begann – | |
[4][verurteilte die muslimische Gemeinde] von Katalonien am Montagabend die | |
Anschläge. „Wir sind Muslime, keine Terroristen“ und „Nein zum Terrorism… | |
war unter anderem auf Plakaten zu lesen. Zahlreiche andere Organisationen | |
und Politiker schlossen sich der Demo an. | |
Abouyaaquoub wurde nach amtlichen Angaben dank eines Hinweises einer Frau | |
gestellt, die sich in Subirats über die „für die hohen Temperaturen | |
ungeeignete Kleidung“ des Marokkaners gewundert habe. Er sei in nahe | |
gelegene Weinberge geflüchtet. Dort wurde er niedergeschossen. Nach | |
Polizeiangaben hat er noch „Allah ist groß“ gerufen. Ein Sprengstoffgürte… | |
den er trug, habe sich nach einer Untersuchung als Attrappe herausgestellt. | |
Abouyaaquoubs Mutter hatte am Wochenende an ihn appelliert, sich zu | |
stellen. „Mir ist es lieber, er kommt ins Gefängnis, als dass er stirbt.“ | |
Der Marokkaner galt als Teil einer zwölfköpfigen Zelle, die nach | |
Erkenntnissen der Behörden mehrere Anschläge geplant haben soll. Nach | |
Medienberichten soll auch die weltberühmte Basilika Sagrada Familia in | |
Barcelona zu den Zielen gehört haben. | |
Fünf mutmaßliche Terroristen wurden in der Nacht auf Freitag in der | |
Küstenort Cambrils von der Polizei erschossen. Sie waren in einem Wagen bei | |
einer Polizeikontrolle geflüchtet und hatten dabei Passanten angefahren. | |
Eine Frau wurde getötet. Die Verdächtigen trugen ebenfalls Attrappen von | |
Sprengstoffgürteln. Vier mutmaßliche Terroristen wurden gefasst. Sie sollen | |
am Dienstag dem Ermittlungsrichter in Madrid vorgeführt werden. | |
## Zwei Kinder unter den Opfern | |
Inzwischen sind alle Todesopfer identifiziert. Deutsche sind nicht | |
darunter. 48 Verletzte wurden am Montagabend noch in Krankenhäusern | |
behandelt. Acht von ihnen schwebten nach Angaben der Behörden noch in | |
Lebensgefahr. Unter den Opfern sind auch zwei Kinder. | |
22 Aug 2017 | |
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