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# taz.de -- Treffen von Deutschland und Frankreich: Akzent auf Militärprojekte
> Deutschland und Frankreich wollen gemeinsam ein Kampfflugzeug entwickeln.
> Deutschland soll auch mehr bei Einsätzen in Afrika mithelfen.
Bild: Spielerisch und gut gelaunt: Emmanuel Macron und Angela Merkel beim deuts…
Paris taz | Verständigung fängt mit der Sprache an. Vor dem Beginn des
deutsch-französischen Ministerrats am Donnerstag in Paris haben Präsident
Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Sprachlabor besucht
und dabei mitgespielt: „Ich heiße Emmanuel und wohne in Paris“, sagte der
französische Gastgeber auf Deutsch. Die deutsche Kanzlerin antworte mit
demselben Text auf Französisch – in beiden Versionen mit einem charmanten
Akzent zur Freude der Anwesenden. Einmal sprachen Politiker verständlichen
Klartext.
Es bleibt aber nicht bei der Anekdote. Macron hat bei dieser Gelegenheit
versprochen, dass in Frankreich die zuvor geschlossenen 1.200
zweisprachigen Schulklassen im Herbst wieder geöffnet würden.
Nach einem gemeinsamen Verteidigungsrat unter Einbezug der Verteidigungs-
und Innenminister wurde bekannt gegeben, dass man gemeinsam eine neue
Generation europäischer Kampfflugzeuge bauen will. Das neue System solle
die derzeitigen Flotten an Kampfflugzeugen ersetzen, teilte der
Élyséepalast mit. Bis Mitte 2018 solle ein Zeitplan entwickelt werden,
sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Das ist eine tiefgreifende
Revolution“, meinte Macron. Bislang setzt die deutsche Luftwaffe auf den
Eurofighter, die Franzosen dagegen auf dass Rafale-Kampfflugzeug.
Macron möchte zudem zur Unterstützung der französischen Rolle im Kampf
gegen den Terrorismus im Nahen Osten und in Afrika ein stärkeres
militärisches Engagement seines wichtigsten Partners – auch wenn er wisse,
dass Deutschland „nicht über dieselben Interventionskapazitäten“ verfüge.
Gemeinsam ist der Slogan eines „Europa, das Schutz gewährt“. Das betrifft
nicht nur die militärische Verteidigung, sondern auch den Kampf gegen
Terrorismus und die Migrationspolitik.
Auf aktive Hilfe hofft Macron in seinem Bestreben, neuen Schwung in die EU
zu bringen. Er will in der Eurozone einen gemeinsamen Wirtschafts- und
Finanzminister schaffen. „Diejenigen, die konkurrenzfähig waren, sind noch
konkurrenzfähiger geworden“, analysiert Macron. Und mahnt: „Aber
Deutschland profitiert auch von den Missständen in der Eurozone. Diese
Situation ist nicht gesund, weil sie nicht von Dauer sein kann.“
13 Jul 2017
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Militär
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Deutschland
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