| # taz.de -- Friedensprozess in Kolumbien: Farc-Rebellen sind entwaffnet | |
| > UN-Beobachter haben die Waffen der Farc-Rebellen in ihre Obhut genommen. | |
| > Eine Zeremonie mit dem Farc-Chef „Timoschenko“ setzt einen Schlusspunkt. | |
| Bild: Kolumbianische Soldaten rücken ins Farc-Gebiet ein | |
| Bogotá afp | Die nahezu vollständige Entwaffnung der Farc in Kolumbien hat | |
| das endgültige Ende des jahrzehntelangen Konfliktes zwischen den | |
| linksgerichteten Rebellen und der Regierung des südamerikanischen Landes | |
| besiegelt. Die UN-Beobachtermission für Kolumbien erklärte die Entwaffnung | |
| am Montag (Ortszeit) für abgeschlossen. Präsident Juan Manuel Santos und | |
| Farc-Chef Rodrigo Londoño alias „Timoschenko“ wollen den historischen | |
| Moment am Dienstag mit einer Zeremonie begehen. | |
| Die rund 7.000 Farc-Mitglieder hätten die „Gesamtheit“ ihrer 7132 | |
| registrierten Waffen abgegeben, erklärte die Beobachtermission. Ausgenommen | |
| davon seien lediglich einige Waffen, mit denen bis zum 1. August die | |
| Sicherheit in den insgesamt 26 Entwaffnungszentren des Landes gewährleistet | |
| werden soll. Die entwaffneten Farc-Kämpfer sollen [1][gemäß dem | |
| Friedensabkommen vom vergangenen Jahr] in das zivile Leben zurückkehren. | |
| Santos und Londoño wollen das Ende der Entwaffnung am Dienstag in Mesetas | |
| im Rahmen einer Zeremonie besiegeln. Der Farc-Chef hatte die Niederlegung | |
| der Waffen zuletzt als „Akt des Willens, des Mutes und der Hoffnung“ | |
| bezeichnet. Präsident Santos, der für seine Aussöhnungspolitik im | |
| vergangenen Jahr [2][mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde], | |
| sprach in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Paris von einem | |
| Ereignis, das die „Geschichte Kolumbiens“ verändere. „Die Farc, die | |
| mächtigste und älteste Guerilla-Truppe in Lateinamerika, wird aufhören zu | |
| existieren“, sagte der Staatschef. | |
| Die Waffen hätten einstmals „eine Funktion erfüllt“, sagte Farc-Kommandeur | |
| Mauricio Jaramillo der Nachrichtenagentur AFP. „Aber heute treffen wir | |
| politische Entscheidungen und brauchen sie nicht mehr.“ | |
| Die Entwaffnung ist Teil des historischen Friedensabkommens vom vergangenen | |
| Jahr. Mit dem im November unterzeichneten Friedensabkommen wurde der seit | |
| 1964 andauernde Konflikt beigelegt. Bei Kämpfen zwischen der Armee und der | |
| Farc, anderen linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs | |
| wurden mehr als 260.000 Menschen getötet wurden. Etwa sieben Millionen | |
| Menschen wurden zur Flucht gezwungen, mehr als 60.000 werden vermisst. | |
| Die letzte aktive Guerillaorganisation in Kolumbien ist die Rebellengruppe | |
| ELN. Seit Februar führt sie [3][Friedensgespräche mit der Regierung]. | |
| 27 Jun 2017 | |
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