Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar US-Präsident und Medien: Der Twitter-Krieg nutzt Trump
> Das Verhalten des US-Präsidenten ist unmöglich. Aber die Medien nutzen
> Trump mit ihrer Konzentration auf falsche Themen eher als dass sie ihm
> schaden.
Bild: Freund der beleidigenden Kurznachricht: Donald Trump
Es ist widerlich, wenn ein Mann Frauen auf einzelne Teile ihres Körpers
reduziert. Wenn er über ihren Körperumfang herzieht, das „Blut“ beschreib…
das aus ihnen herauslaufe. Donald Trump tut das mit Frauen, die es wagen,
ihn öffentlich zu kritisieren – in diesen Tagen mit der TV-Moderatorin Mika
Brzezinski, die er in Tweets als „strohdumm“ und „gefaceliftet“ beleidi…
Erschwerend hinzu kommt ein offensichtlicher Erpressungsversuch gegen
Brzezinski und ihren TV- und Lebenspartner Joe Scarborough.
All das ist skrupellos. Und die Erpressung könnte, so sie beweisbar ist,
auch strafrechtlich relevant sein. Doch überraschend ist nichts davon.
Trump hat seine komplette Karriere auf diese Art bestritten. Als
Immobilienmagnat, als TV-Star, als Kandidat und als Präsident teilt er die
Welt in Freund und Feind, verkehrt diese Rollen je nach Laune ins Gegenteil
und provoziert, um in die Schlagzeilen zu kommen.
Sowohl die Medien als auch jene Republikaner, die jetzt Krokodilstränen
über sein ungehöriges Benehmen vergießen, waren im Bilde. Wer jetzt
Einsicht verlangt, tut das wider besseres Wissen. Warum sollte ein
71-Jähriger, der als Brutalo an die Spitze der Macht gekommen ist,
„erziehbar“ sein und sein Verhalten ändern?
Mika Brzezinski, die jetzt im Visier von Trumps Mobbing ist, verdient
Solidarität. Aber bevor sie ein Trump-Opfer wurde, war sie Teil des
Trump-Systems: Sie bot ihm als eine von vielen ein Forum für seine
populistischen Thesen. Getreu der Logik der größten Einschaltquote und der
größten Klickrate, die Journalisten wie sie mit Politikern wie Trump
gemeinsam haben.
Der Twitter-Krieg zwischen dem Präsidenten und einer TV-Moderatorin, der
jetzt die Schlagzeilen beherrscht, nutzt erneut Trump. Denn dabei geht
unter, welchen innen- und außenpolitischen Schaden er anrichtet. Mit ihrer
Konzentration auf die falschen Themen transportieren die Medien jene
Desinformation, die Trump überhaupt erst möglich gemacht hat.
2 Jul 2017
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Donald Trump
Twitter / X
Medien
USA
QAnon
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
Twitter / X
Schwerpunkt Islamistischer Terror
## ARTIKEL ZUM THEMA
Twitter löscht QAnon-Accounts: Im Löschrausch
Die QAnon-Bewegung war eine treibende Kraft beim Sturm auf das Kapitol.
Nach der Sperrung von Trumps Account hat Twitter nun 70.000 weitere
gelöscht.
Demokratische Sozialisten Amerikas: Die Millennials sind da
Bei der Organisation „Democratic Socialists of America“ engagieren sich
zunehmend junge Leute. Bernie Sanders hat den Nerv der Generation
getroffen.
Trump attackiert die Medien: Prügel für CNN
Via Twitter verbreitet der Präsident ein Video, auf dem er scheinbar auf
das CNN-Logo einschlägt. Zuvor hatte er Moderatoren des Senders MSNBC
beleidigt.
Trumps Tweets: Der stolpert nicht
Donald Trump beleidigt eine Moderatorin. Die Empörung ist groß. Doch wer
glaubt, dass der US-Präsident über seine Tweets stürzen könnte, ist naiv.
Gesetz zu Trumps Onlinevermächtnis: „Covfefe“ zu den Akten
Ein US-Demokrat schlägt vor, Donald Trumps private Tweets im Nationalarchiv
zu archivieren. Ein guter Vorschlag?
Trump-Tweets zum Londoner Anschlag: Erst nachdenken, dann twittern
Statt den Opfern sein Mitgefühl auszusprechen, wirbt Donald Trump auf
Twitter für den „Travel Ban“. Auch Londons Bürgermeister wird zum Ziel.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.