# taz.de -- Kommentar zu Regenbogenfahnen: „Happy Pride“ als Gruß zum CSD! | |
> Zum CSD wehen wieder Regenbogenfahnen vor Berliner Rathäusern. Das war's | |
> dann aber auch schon an öffentlicher Aufmerksamkeit. Woanders geht viel | |
> mehr. | |
Bild: Es bräuchte viel mehr als Regenbogenfahnen in der ganzen Stadt | |
|In [1][Toronto] geht am Samstag der Christopher Street Day (CSD) über die | |
Bühne, der dort – wie in allen nicht deutschsprachigen Ländern – „Pride | |
Parade“ heißt. Der Juni firmiert in der kanadischen Stadt als „Pride Month… | |
mit vielen Aktionen unterschiedlichster Art. Ganze Gebäude werden in | |
Regenbogenfarben angestrahlt. | |
Die gesamte Stadt ist im queeren Freudentaumel und scheint irgendwie | |
beteiligt. Und sei es auf eine einfache wie charmante Art: Im Vorfeld der | |
Pride Parade wird wirklich jedem überall in den Geschäften, in den Bars und | |
Cafés, ja selbst von freundlichen Busfahrern statt des sonst gängigen | |
„Hello“ ein fröhliches „Happy Pride!“ als Willkommens- oder Abschiedsg… | |
entgegengerufen. Ganz selbstverständlich. Wie schön und herzlich! „Pride“ | |
heißt übrigens so viel wie „Stolz“. | |
Und in Berlin? Der queeren Weltmetropole? Hier werden dieses Jahr wie schon | |
seit nunmehr 22 Jahren Regenbogenfahnen vor Bezirksratshäusern und anderen | |
Behörden, etwa Innenverwaltung, Feuerwehr und Polizei, gehisst. Elisabeth | |
Ziemer, die grüne Schöneberger Bezirksbürgermeisterin, war damals | |
Vorreiterin und ließ zum ersten Mal die Regenbogenfahne vor einem Rathaus | |
aufziehen. Kreuzberg und Tiergarten folgten. Der damalige Innensenator Jörg | |
Schönbohm (CDU) tobte und untersagte Regenbogenfahnen vor Dienstgebäuden – | |
aber vergeblich. | |
Sicher, die wehenden Regenbogenfahnen als Symbol für „Vielfalt, Freiheit | |
und das Recht auf Selbstbestimmung“, wie Innensenator Andreas Geisel (SPD) | |
gestern verlauten ließ, sind ein wichtiges Signal an alle BerlinerInnen. | |
Für ein paar Tage rund um den CSD, der dieses Jahr am 22. Juli stattfindet. | |
Aber da geht noch mehr als diese Sondergenehmigung für das Hissen von | |
Regenbogenfahnen. | |
Nehmen wir uns doch ein Beispiel an Kanada und den Pride-Paraden in Toronto | |
oder auch Vancouver. Tauchen wir Berlin doch in einen großen Topf mit | |
Regenbogenfarben! Mehr ist manchmal mehr. Warum führen wir nicht einfach | |
das „Happy Pride“ als Gruß ein? Berlin würde das gut zu Gesicht stehen. | |
20 Jun 2017 | |
## LINKS | |
[1] http://www.pridetoronto.com/ | |
## AUTOREN | |
Andreas Hergeth | |
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