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# taz.de -- Antiregierungsproteste in Venezuela: Rettungskräfte zählen 100 Ve…
> Bei einer Demonstration in der Hauptstadt Caracas sind Dutzende Menschen
> verletzt worden. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
Bild: Bislang kamen bei den Protesten 60 Menschen ums Leben, mehr als 1.000 wur…
Caracas dpa | Bei heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und
Demonstranten in der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind Dutzende
Menschen verletzt worden. Anhänger der Opposition zogen am Mittwoch über
eine Stadtautobahn und demonstrierten gegen die sozialistische Regierung
von Präsident Nicolás Maduro. Die Polizei stoppte den Protestzug mit
Tränengas und Wasserwerfern.
„Die Unterdrückung durch die Sicherheitskräfte hat heute zu Dutzenden
Verletzten geführt. Sie haben uns mit Tränengaskartuschen, Gummigeschossen
und sogar mit Kugeln verletzt“, sagte der oppositionelle Abgeordnete Miguel
Pizarra. Die Rettungskräfte zählten mindestens 100 Verletzte.
Seit zwei Monaten gehen in Venezuela fast täglich Demonstranten gegen
Präsident Maduro auf die Straße. Sie werfen der Regierung
Menschenrechtsverletzungen vor und fordern Neuwahlen. Maduro hingegen
spricht von einer Verschwörung der Opposition und des Auslands. Bislang
kamen bei den Protesten 60 Menschen ums Leben, mehr als 1000 wurden
verletzt.
„Trotz dieses massiven und selektiven Terrorismus machen wir auf
demokratische und pazifistische Weise weiter, bis die verfassungsmäßige
Ordnung wieder hergestellt ist“, sagte der frühere Parlamentspräsident
Henry Ramos Allup bei der Kundgebung.
Die Außenminister der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gingen bei
ihrer Krisensitzung zu Venezuela am Mittwoch in Washington ohne Ergebnis
auseinander, weil sie sich nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung
einigen konnten.
## Die Abwertung des Bolívar
„Wir müssen festhalten, dass es in Venezuela einen Bruch mit der
demokratischen Ordnung gibt“, sagte der mexikanische Außenminister Luis
Videgaray. Venezuelas Verbündete stemmten sich gegen eine gemeinsame
Erklärung. „Einige Länder wollten eine Resolution verabschieden, die die
Souveränität verletzt, die auf Intervention setzt. Das hat nicht geklappt“,
sagte Boliviens Außenminister Fernando Huanacuni.
Venezuela leidet unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen
Krise. Regierung und Opposition stehen sich unversöhnlich gegenüber,
mehrere Dialogversuche sind bereits gescheitert.
Inmitten der schweren Wirtschaftskrise in Venezuela hat die Notenbank die
Landeswährung Bolívar um 64 Prozent abgewertet. Bei einer
Devisenversteigerung in der vergangenen Woche sei ein Preis von 2010
Bolívar pro US-Dollar erzielt worden, teilte die Zentralbank am Mittwoch
mit. Auf diesen Wert werde nun auch der offizielle Wechselkurs festgelegt.
Zuvor lag er bei 1:721.
Wegen des niedrigen Ölpreises und jahrelanger Misswirtschaft verfügt
Venezuela zudem kaum noch über Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und
Dinge des täglichen Bedarfs einzuführen.
Die Abwertung des Bolívar dürfte die Inflation weiter in die Höhe treiben.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das laufende Jahr eine
Teuerungsrate von mehr als 1600 Prozent.
1 Jun 2017
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