Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Proteste in Venezuela: Die Todesfälle nehmen kein Ende
> Ein Demonstrant ist bei Kämpfen mit der Nationalgarde gestorben. Tausende
> Menschen waren erneut für den Rücktritt von Präsident Maduro auf die
> Straße gegangen.
Bild: Die Kämpfe dauern an
Caracas rtr/afp | Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der
Nationalgarde und Demonstranten in Venezuela ist am Mittwoch ein
17-Jähriger ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer der
sozialen Unruhen seit April auf 66. Nach offiziellen Angaben starb der
Demonstrant in der Hauptstadt Caracas, weil eine selbstgebaute Granate in
seiner Hand explodierte. Abgeordnete der Opposition sagten indes, er sei
von einer Tränengasgranate getroffen worden, die direkt auf ihn abgefeuert
worden sei. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Tausende Menschen waren erneut auf die Straße gegangen, um den Rücktritt
von Präsident Nicolás Maduro zu fordern. In Chacao gab es Ausschreitungen,
drei Lastwagen wurden angezündet. Als die Oppositionsanhänger versuchten,
zum Sitz der Wahlkommission zu gelangen, wurden sie von den
Sicherheitskräften mit Tränengas zurückgedrängt.
Zuvor hatte Verteidigungsminister Vladimir Padrino López erstmals
eingeräumt, dass es gewalttätige Übergriffe von Soldaten gegen
Demonstranten gegeben habe. „Ich will keinen einzigen Nationalgardisten
mehr sehen, der Abscheulichkeiten auf der Straße verübt“, erklärte Padrino
López. Wer die „Staatspolitik“ nicht respektiere, die der Achtung der
Menschenrechte oberste Priorität gebe, und wer unprofessionell handele,
werde sich dafür verantworten müssen, warnte der Minister und Armeechef.
Die [1][Proteste] gegen Präsident Nicolas Maduro begannen vor mehr als zwei
Monaten. Unter den Todesopfern sind Anhänger der Regierung und der
Opposition ebenso wie Sicherheitskräfte und Unbeteiligte. Jede Seite
beschuldigt die andere, für die Gewalt verantwortlich zu sein.
In Venezuela fordern die Opposition und viele Bürger vorgezogene Wahlen und
einen Rücktritt Maduros, dem sie die Verantwortung für die schlechte
wirtschaftliche Lage geben. In der Bevölkerung herrscht große Wut über die
Wirtschaftskrise in dem ölreichen Land, die Lebensmittel und Medikamente
knapp werden lässt. Kritiker werfen Maduro vor, wie ein Diktator zu
herrschen.
8 Jun 2017
## LINKS
[1] /Debatte-Politische-Lage-in-Venezuela/!5406357
## TAGS
Venezuela
Nicolás Maduro
Opposition
Venezuela
Venezuela
Maduro
Venezuela
UN-Menschenrechtsrat
Nicolás Maduro
Venezuela
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hubschrauberangriff in Venezuela: Maduro glaubt an Putschversuch
Ein möglicher Granatenangriff auf den Obersten Gerichtshof in Caracas sorgt
für wilde Spekulationen: Soll Präsident Maduro gestürzt werden?
Tränengas in Venezuela wird knapp: Krokodilstränen
Die Unterversorgung in Venezuela trifft auch die Repression. Statt
Tränengasgranaten aus Brasilien gibt es womöglich welche aus China.
Ökonom über Venezuelas Krise: „Nur die USA bringen Dollar“
Trotz seines Ölreichtums ist das Land nah an der Zahlungsunfähigkeit. José
Carlos Carcione erklärt, wie es so weit kommen konnte.
Kampf um Verfassung in Venezuela: Generalstaatsanwältin greift ein
Venezuelas Präsident Maduro will die Verfassung überarbeiten – um das Volk
zu besänftigen, aber ohne es vorher zu befragen. Juristischer Widerstand
regt sich.
Neue UNO-Botschafterin der USA: Make Menschenrechte great again
Nikki Haley will „Menschenrechtsverletzer“-Staaten aus dem
UNO-Menschenrechtsrat werfen. Ihre Kriterien sind flexibel, von
Selbstkritik keine Spur.
Neue Verfassung in Venezuela: „Wir werden sie besiegen“
Venezuelas Präsident Maduro kündigt ein Referendum über die neue Verfassung
an. Trotz parteiübergreifender Kritik zeigt er sich siegessicher.
Antiregierungsproteste in Venezuela: Rettungskräfte zählen 100 Verletzte
Bei einer Demonstration in der Hauptstadt Caracas sind Dutzende Menschen
verletzt worden. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.