Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Flucht über das Mittelmeer: 1000 Geflüchtete gerettet
> Am Dienstag waren die Schiffe der Hilfsorganisationen im Dauereinsatz.
> Geflüchtete schildern ein Bootsunglück, bei dem womöglich über 100
> Menschen ertranken.
Bild: Geflüchtete, die im Februar aus dem Mittelmeer gerettet wurden
Rom afp | Vor der libyschen Küste sind nach Berichten von Flüchtlingen
dutzende Menschen vermutlich ertrunken. Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk
UNHCR und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag
mitteilten, berichteten gerettete Flüchtlinge, dass sie während ihrer
Überfahrt über das Mittelmeer am Freitag ein fast gesunkenes Boot entdeckt
hätten, an das sich noch vier Männer geklammert hätten. Diese vier
Nigerianer hätten erzählt, sie seien in einem Boot mit 156 anderen Menschen
von Tripolis aus gestartet, darunter viele Frauen und Kinder, die alle
ertrunken seien, nachdem ihr Schlauchboot die Luft verloren hatte.
Das Boot mit Flüchtlingen, darunter die vier Nigerianer, war Freitagabend
von der italienischen Küstenwache gerettet worden, die insgesamt 952
Menschen an Land brachte. Weder das UNHCR noch die IOM konnten direkt mit
den vier Nigerianern sprechen, die nun nur noch schwer ausfindig zu machen
sein dürften. In Italien werden neu angekommene Flüchtlinge sofort in Busse
gesetzt, die sie in Aufnahmezentren im ganzen Land bringen.
Die italienische Küstenwache teilte am Dienstag mit, sie habe die Rettung
von etwa 1000 Flüchtlingen koordiniert, die von Organisationen wie SOS
Mediterranee und der deutschen Hilfsorganisation Jugend Rettet aufgenommen
worden seien. Die Mannschaft von Jugend Rettet berichtete, dass sie während
ihrer Rettungsaktion beobachtet habe, wie von einem Boot der libyschen
Küstenwache aus auf andere Flüchtlingsboote geschossen wurde.
Mehr als 50.000 Flüchtlinge wurden bisher in diesem Jahr nach Italien in
Sicherheit gebracht, wie das italienische Innenministerium am Montag
bekanntgab. Mindestens 1254 starben laut IOM bei der gefährlichen
Überfahrt.
24 May 2017
## TAGS
Schwerpunkt Flucht
Mittelmeer
Libyen
Italien
Seenotrettung
Fluchtrouten
Libyen
Schwerpunkt taz Leipzig
Mittelmeer
Schwerpunkt Flucht
Frontex
## ARTIKEL ZUM THEMA
Weiteres Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: Mindestens 34 Tote vor Libyens Küste
Rund 200 Flüchtlinge sind bei einer Rettungsaktion ins Meer gestürzt. Ihr
Boot soll mit 700 Menschen völlig überladen gewesen sein.
EU-Hilfe für libysche Küstenwache: Eine heikle Bitte vom Türsteher
Libyen will von Europa aufgerüstet werden, Deutschland prüft. Was
Flüchtlinge aufhalten soll, könnte Schleuser fördern.
Asyl für Afghanen: Organisierte Ablehnung
Hilfsinitiativen für geflüchtete Afghanen haben in Leipzig immer stärkeren
Zulauf, seit der Bund gewisse Regionen des Landes für sicher hält.
Bootsunglücke vor der Küste Siziliens: 200 Tote bei Bootshavarien
Am Wochenende sollen erneut zwei Schlauchboote untergegangen sein. Dabei
konnten weniger als 50 Menschen gerettet werden.
Migranten im Mittelmeer: Seenotretter an der Kapazitätsgrenze
Bei Einsätzen am Wochenende bargen die Retter rund 6.000 Menschen innerhalb
von 48 Stunden. Zeitweise waren mehrere Boote in akuter Seenot.
EU-Pläne für Abschiebungen nach Libyen: Flüchtlinge sollen zurück ins Chaos
Die EU will in Libyen „Legalitätsinseln“ schaffen, um dort Lager
einzurichten. Die Linke spricht von einer Aufkündigung des
Flüchtlingsrechts.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.