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# taz.de -- Islamismus in Mali: Paar zu Tode gesteinigt
> Hinter der Gewalttat stecken offenbar Anhänger des Terroristen Iyad ag
> Ghali. Sie halten den Norden des Landes besetzt. UN und Bundeswehr sind
> machtlos.
Bild: Hilfreich im Norden Malis sind leider weder UN noch Bundeswehr
Genf/Bamako epd | Islamisten haben im Norden Malis ein unverheiratetes Paar
zu Tode gesteinigt. Hinter der Steinigung, die sich dem französischen
Auslandssender RFI zufolge am Mittwoch in einer entlegenen Region zwischen
den Städten Aguelhoc und Tessalit ereignet haben soll, stecken offenbar
Anhänger des Terroristen Iyad ag Ghali.
Ag Ghali gehört zu den Anführern der Rebellion vor fünf Jahren, bei der
Islamisten den Norden Malis für ein Jahr besetzten. Im Juli 2012 hatten sie
eine ähnliche Steinigung in Aguelhoc verantwortet und sich dabei auf den
Koran berufen.
RFI zitierte am Donnerstag einen örtlichen Würdenträger, der den Vater des
gesteinigten Mannes, einen Terroristen, für die Steinigung verantwortlich
machte. Die Aktion sei beispielhaft für die Schreckenstaten, mit denen
Islamisten die Bevölkerung terrorisierten.
Vor einem wachsenden Einfluss von Islamisten in Mali warnte am Donnerstag
auch die Gesellschaft für bedrohte Völker. Weder die UN-Präsenz noch die
der Bundeswehr hätten die Gewalt beenden können, sagte ihr Sprecher, Ulrich
Delius. Im Gegenteil [1][weiteten Islamisten ihren Einfluss derzeit aus].
Seit Jahresanfang seien im Zentrum und im Norden Malis 311 Menschen getötet
worden.
Mit der Steinigung will ag Ghali womöglich Stärke zeigen, nachdem er im
März einen Zusammenschluss mehrerer dschihadistischer Gruppen verkündet und
sich selbst als Anführer ausgegeben hatte. Die Bundeswehr hat als Teil der
UN-Mission (Minusma) bis zu 1.000 Soldaten in Mali stationiert, die meisten
davon in Gao. Dazu kommen weitere bis zu 300 Soldaten, die Teil einer
europäischen Trainingsmission sind.
Minusma soll zur Stabilisierung Malis beitragen. Vor allem im Norden des
Landes kommt es auch fünf Jahre nach der Besetzung Nord-Malis immer wieder
zu Kämpfen mit separatistischen oder islamistischen Gruppen.
18 May 2017
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