# taz.de -- US-Justizminister über Wikileaks-Gründer: Festnahme Assanges hat … | |
> Zwar hat Wikileaks mit Dokumenten zu Hillary Clinton womöglich Trumps | |
> Wahlkampf unterstützt. Doch Assange soll jetzt so schnell es geht | |
> angeklagt werden. | |
Bild: Keine Hoffnung auf Gnade durch die US-Justiz für Assange | |
Washington afp | US-Justizminister Jeff Sessions hat [1][die Festnahme von | |
Wikileaks-Gründer Julian Assange] sowie den Kampf gegen die | |
Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen zu einer „Priorität“ der neuen | |
US-Regierung erklärt. „Wir werden unsere Anstrengungen gegen alle undichten | |
Stellen verstärken und verstärken diese bereits“, antwortete Sessions am | |
Donnerstag in Washington auf die Frage eines Journalisten, ob Assanges | |
Festnahme eine Priorität der USA sei. | |
Der Justizminister kritisierte, dass der Geheimnisverrat ein nie da | |
gewesenes Ausmaß angenommen habe. Erfahrene Sicherheitsexperten seien | |
„schockiert über die Zahl der undichten Stellen“. „Wann immer ein Fall | |
eingeleitet werden kann, werden wir versuchen, die Leute ins Gefängnis zu | |
stecken“, fügte Sessions hinzu. | |
Laut [2][einem Bericht der Washington Post] haben US-Staatsanwälte in den | |
vergangenen Wochen an einem Memo gearbeitet, das Anklagen gegen Assange und | |
andere Wikileaks-Mitarbeiter wegen Verschwörung, Diebstahl von | |
Regierungseigentum und Verstöße gegen das Spionagegesetz vorsehe. Auch | |
andere Medien berichteten unter Berufung auf nicht namentlich genannte | |
Behördenvertreter, es werde eine Klage gegen Assange vorbereitet. Das | |
Justizministerium wollte sich zu den Berichten nicht äußern. | |
Assange lebt seit 2012 [3][im Exil in der ecuadorianischen Botschaft] in | |
London. Damit will der 45-jährige Australier einer Auslieferung an die | |
schwedische Justiz entgehen, die ihn zu Vergewaltigungsvorwürfen befragen | |
will. Assange spricht von einem politisch motivierten Verfahren und von | |
einvernehmlichem Sex. Er befürchtet, dass ihn Schweden an die USA | |
ausliefert, wo ihm möglicherweise die Todesstrafe droht. | |
## CIA bezeichnet Wikileaks als „feindlichen Geheimdienst“ | |
Die Internet-Plattform Wikileaks hatte im Jahr 2010 ein politisches | |
Erdbeben ausgelöst, als sie mehr als 250.000 vertrauliche Dokumente von | |
US-Botschaften in aller Welt veröffentlichte. Sie enthüllte unter anderem | |
Details über das Vorgehen der US-Streitkräfte bei den Kriegen im Irak und | |
in Afghanistan. Wikileaks machte auch eine Reihe von Dokumenten publik, die | |
zeigen, wie der US-Geheimdienst NSA Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) | |
ausspionierte. | |
Im vergangenen Jahr veröffentlichte Wikileaks Dokumente aus dem | |
Präsidentschaftswahlkampf der US-Demokraten, die der Kandidatin Hillary | |
Clinton schadeten. Die US-Geheimdienste werteten dies als von Russland | |
gesteuertes Vorgehen, das dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump helfen | |
sollte. | |
Im März brachte Wikileaks die CIA in Verlegenheit: Die Plattform enthüllte | |
eine zweifelhafte Cyberspionage-Technik, mit der sich die CIA Zugang zu | |
Smartphones und Fernsehern verschafft, um die Geräte zum Abhören zu nutzen. | |
Der neue CIA-Chef Mike Pompeo bezeichnete Wikileaks vergangene Woche als | |
„feindlichen Geheimdienst“. | |
21 Apr 2017 | |
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[2] https://www.washingtonpost.com/world/national-security/justice-dept-debatin… | |
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