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# taz.de -- Trumps Dekret zu „Buy American“: Milchkrieg mit Kanada
> „America First“, so will es US-Präsident Trump. In Wisconsin wettert er
> gegen die Handelsbeziehungen und nimmt sich nun auch Kanada vor – es geht
> um Milch.
Bild: Der Milchmann: Trump will die US-Agrarindustrie stärken
Washington dpa | US-Präsident Donald Trump will US-Firmen bei
Regierungsaufträgen künftig bevorzugen und gegen angeblichen Missbrauch bei
der Visa-Vergabe an ausländische Fachkräfte vorgehen. Trump unterzeichnete
am Dienstag beim Besuch eines Werkzeugherstellers in Kenosha im Bundesstaat
Wisconsin ein entsprechendes Dekret. Trump kündigte dabei erneut an,
sämtliche Handelsbeziehungen unter die Lupe zu nehmen. Er kritisierte auch
den Nachbarstaat Kanada.
Zur Vergabe von Aufträgen von Regierungsbehörden soll es zunächst interne
Prüfungen geben. Die Bundesbehörden sollen Reformvorschläge erarbeiten, wie
eine „Buy American, Hire American“-Politik („Kauft Amerikanisch, stellt
Amerikanisch ein“) umgesetzt werden kann. Trump sagte, in der Vergangenheit
seien zu viele Aufträge an ausländische Firmen gegangen, zu Lasten von
Fabriken und Jobs in den USA. Die USA würden nun aber ein „starkes Signal“
in die Welt senden, sagte Trump.
Eines der zentralen Wahlversprechen Trumps ist es, neue Jobs für
amerikanische Arbeiter zu schaffen. Er hatte wichtigen US-Handelspartnern
wie China oder Deutschland wiederholt vorgeworfen, riesige Überschüsse im
Handel mit den USA zu Lasten amerikanischer Jobs zu machen.
Die USA hatten außerdem bereits angekündigt, das nordamerikanische
Handelsabkommens Nafta mit Kanada und Mexiko neu zu verhandeln. Nafta sei
ein „Desaster“, bekräftigte Trump in Wisconsin.
## Vergabe von Arbeitsvisa soll beschränkt werden
Der US-Präsident attackierte nun auch Kanada. Er warf dem Nachbarland
unfaire Praktiken bei Milch vor. Die US-Milchindustrie hatte Kanada vor
kurzem vorgeworfen, dass im Zuge einer neuen Preispolitik immer mehr
billige Milch in die USA komme. Außerdem blockiere Kanada auf der anderen
Seite die Einfuhr amerikanischer Milch. Dies führe zu erheblichen
wirtschaftlichen Schwierigkeiten für US-Milchbauern.
Die Milchindustrie hatte Trump zu Hilfe gerufen. Die [1][Washington Post]
sprach in einem Bericht schon einem „Milch-Handelskrieg“. Trump sprach bei
seiner Rede in Wisconsin von „schrecklichen Dingen“ zu Lasten der
amerikanischen Milchbauern.
Zur Visa-Vergabe sollen die Ministerien Änderungsvorschläge vorlegen. Beim
Thema Visa hatte die US-Regierung bereits ankündigt, schärfer gegen einen
angeblichen Missbrauch bei der Vergabe sogenannter H-1B-Visa vorzugehen.
Diese sind die gängigsten Arbeitsvisa, mit denen etwa Technologie-Firmen
internationale Mitarbeiter ins Land holen können. Der Vorwurf lautet, dass
durch Missbrauch bei diesen Visa zu viele qualifizierte US-Arbeiter
benachteiligt worden seien. Trump hatte bereits einen neuen Kurs in der
Einwanderungspolitik angekündigt.
19 Apr 2017
## LINKS
[1] https://www.washingtonpost.com/business/canada-trump-is-wrong-when-he-says-…
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