| # taz.de -- Kommentar zu digitaler Sicherheit: Sparsam sein und investieren | |
| > IT-Sicherheit nicht im Griff zu haben, gibt niemand gerne offen zu. Dabei | |
| > geht es sowohl Unternehmen als auch Kunden an. | |
| Bild: Sollte für alle ein rotes Warnsignal geben | |
| Wir doch nicht! Das ist die übliche Reaktion, wird ein Unternehmen auf ein | |
| mutmaßliches Datenleck – sei es durch einen Angriff oder durch | |
| Schlampigkeit – hingewiesen. Klar, seine IT-Sicherheit nicht im Griff zu | |
| haben ist wie Fußpilz: [1][Gibt niemand gerne offen zu]. Yahoo zum Beispiel | |
| kommunizierte erst zwei Jahre nach einem Angriff, dass Unbefugte an die | |
| persönlichen Daten von 500 Millionen Nutzerkonten gelangt waren. Sollte das | |
| Unternehmen den Angriff mit einer entsprechenden Verspätung bemerkt haben – | |
| besser machen würde es die Sache nicht gerade. | |
| Dabei geht so ein Angriff die Kunden genauso an wie das Unternehmen selbst. | |
| Denn Kundendaten sind ein beliebtes Diebesgut. Vielfältig verwertbar, vom | |
| klassischen Identitätsdiebstahl über Kreditkartenmissbrauch und Phishing | |
| bis zum Benutzen eines fremden Accounts für den Spamversand. Die Nachfrage | |
| nach frischen Daten versiegt nicht, der Markt floriert, das Tabu bleibt. | |
| Das IT-Sicherheitsgesetz, das überhaupt nur einen kleinen Teil der | |
| Unternehmen und diese lediglich zu anonymen Meldungen an die | |
| Aufsichtsbehörde verpflichtet, schafft leider keinen Anreiz, für | |
| Transparenz zu sorgen und in die eigene Infrastruktur zu investieren. Den | |
| bräuchte es aber. Und zwar auf jeder Ebene. Es beginnt bei der | |
| Verschlüsselung von Onlineformularen und endet noch lange nicht dabei, dass | |
| Passwörter nie im Klartext gespeichert werden dürfen. | |
| Interessanterweise schätzen auch die Unternehmen selbst laut einer | |
| aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfer von KPMG Kundendaten als besonders | |
| attraktive Beute ein. Aber die Menge von Daten erschwere es, hier den | |
| Überblick zu behalten. | |
| Nun, es gäbe da eine ganz einfache, quasi die simpelste aller | |
| Schutzmethoden: Datensparsamkeit. Was nirgendwo gespeichert ist, kann | |
| nicht abgegriffen werden. Ach, daran ist das Interesse der Unternehmen eher | |
| so mittelgroß? Wer hätte das gedacht. | |
| 13 Apr 2017 | |
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| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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