| # taz.de -- KPMG-Studie zu Cyberkriminalität: Kein diffuses Schreckgespenst me… | |
| > Das Bewusstsein für digitale Angriffe nimmt zu. Die Unternehmen scheuen | |
| > sich aber, nach einer Attacke auch Anzeige zu erstatten. | |
| Bild: Das Interesse von Kriminellen an fremden Passwörtern ist weiterhin hoch | |
| Neue Technologien, neue Angriffspunkte: Das ist inzwischen auch den | |
| deutschen Unternehmen bewusst. 88 Prozent sehen in digitalen Angriffen ein | |
| hohes Risiko für die deutsche Wirtschaft, jedes dritte Unternehmen war in | |
| den letzten beiden Jahren selbst betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine | |
| Studie, die die Unternehmensberatung KPMG präsentiert hat. | |
| Cyberkriminalität sei nicht mehr ein „diffuses Schreckgespenst“, sondern | |
| ein „bekanntes und akzeptiertes Risikothema“. Als solches sei es jedoch so | |
| akut wie folgenreich. Von den 500 befragten Unternehmen seien 38 Prozent in | |
| den letzten beiden Jahren Opfer eines Angriffs geworden. Zu den häufigsten | |
| Delikten zählten Computersabotage und Systembeschädigungen, beides gehe oft | |
| mit Erpressung einher. | |
| Verbreitet sind auch sogenannte Ransomware-Angriffe: „Dabei gelangt | |
| Schadsoftware per E-Mail ins Unternehmen und wird durch das Öffnen von | |
| vermeintlich harmlosen Dateianhängen ahnungslos ausgeführt“, erklärt | |
| Alexander Geschonneck von KPMG. „Anschließend werden Systemdateien auf | |
| Unternehmensrechnern verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegelds | |
| wieder freigegeben.“ Die Methode sei nicht neu, habe aber in Verbreitung | |
| und Vielfalt massiv zugenommen. | |
| Für viele Unternehmen begünstige vor allem die Unachtsamkeit von | |
| Mitarbeiter*innen die Angriffe. Das liege jedoch oft an unzureichender | |
| Schulung. So müssten laut KPMG insbesondere kleinere Unternehmen mehr in | |
| Sicherheitsvorkehrungen und Fortbildungen investieren. | |
| ## Seltene Anzeigen | |
| Besorgniserregend sei auch, dass immer weniger Unternehmen nach einem | |
| Angriff rechtliche Schritte einleiten würden. 43 Prozent der aktuell | |
| befragten Unternehmen hätten keine Konsequenzen gezogen. 2015 waren es 23 | |
| Prozent, 2013 nur 14 Prozent. Das Bundeskriminalamt (BKA) weist auf diesen | |
| Umstand in ihren „Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft in Fällen von | |
| Cybercrime“ ebenfalls hin. | |
| Die Straftaten gelangten „nur in wenigen Einzelfällen zur Anzeige und somit | |
| zur Kenntnis der Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden“, heißt es dort. | |
| Sandra Clemens, Pressesprecherin des BKA, bestätigt der taz: „Nur wenn | |
| Strafanzeigen angezeigt werden, können sie verfolgt werden. Aus den daraus | |
| gezogenen Erkenntnissen können wiederum Präventionsmaßnahmen entwickelt | |
| werden.“ | |
| Die Studien-Autor*innen von KPMG vermuten, dass das Wissen der Täter*innen | |
| um eine vergleichsweise aufwendige Strafverfolgung digitale Angriffe | |
| begünstigen würde. Viele der Unternehmen setzten inzwischen auf externe | |
| Untersuchungen zur Aufklärung der Angriffe oder nähmen diese selbst vor. | |
| 12 Apr 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Merle Groneweg | |
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