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# taz.de -- Gestohlene E-Mail-Daten: Sicherheit als Fremdwort
> Deutsche Behörden kritisieren Yahoo heftig. Der US-Konzern hat einen
> gigantischen Datenklau eingestehen müssen.
Bild: Namen, Geburtstage, Sicherheitsfragen – den Nutzern von Yahoo wurden ih…
Berlin taz | Aus Deutschland kommt heftige Kritik am
US-Internetdienstleister Yahoo, der am Mittwoch den größten Datenhack aller
Zeiten eingestehen musste. Anwender sollten „genauer hinschauen, welche
Dienste sie zukünftig nutzen wollen“, hieß es vom Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik. Im Bereich E-Mail gebe es eine Reihe von
Anbietern aus Deutschland, für die „Sicherheit kein Fremdwort ist.“
Yahoo hatte zuvor einräumen müssen, dass bereits im August 2013 die Daten
von mehr als einer Milliarde Nutzerprofilen gestohlen worden waren – das
ist der größte bekannte Diebstahl dieser Art. Zu den gestohlenen
Informationen gehören offenbar Namen, E-Mail-Adressen, verschlüsselte
Passwörter, Telefonnummern, Geburtsdaten und Sicherheitsfragen zur
Feststellung der User-Identität. US-Behörden hatten das Unternehmen
informiert, dass Dritte über Yahoo-Nutzerdaten verfügten.
„Das Schlimme am aktuellen Fall ist, dass Yahoo eine
Verschlüsselungstechnik für die Nutzer-Passwörter verwendet hat, die seit
Jahren nicht mehr sicher ist“, sagt Dennis Schirrmacher, Redakteur beim
Computermagazin c't. „Das war auch 2013 schon bekannt.“ Für Hacker sei es
mit überschaubarem Zeitaufwand möglich, die Yahoo-Passwörter zu knacken.
Auch die erbeuteten Sicherheitsfragen und -antworten sind für Kriminelle
wertvoll, da mit ihrer Hilfe Passwörter zurückgesetzt werden können. Zudem
verwenden viele Nutzer die gleichen Kombinationen bei verschiedenen
Diensten.
Erst im September hatte das Unternehmen einen massiven Datendiebstahl
bekannt gegeben – 2014 waren 500 Millionen Nutzerprofile gehackt worden.
Das Unternehmen vermutete damals einen von einer Regierung gesponserten
Dieb hinter der Aktion. Neben dem aktuellen Datendiebstahl gab Yahoo eine
Attacke mit gefälschten Cookies bekannt – dies deute auf eine Verbindung zu
dem Täter des Falls von 2014 hin.
## Neue Zertifizierung für E-Mail-Anbieter
Cookies sind Daten, die im Browser gespeichert werden, sodass man sich
nicht bei jedem Besuch bestimmter Websites erneut anmelden muss. Yahoo
erklärte, dass diese Cookies einem „Eindringling erlauben könnten, ohne
Passwort auf Nutzerinformationen zuzugreifen“. Die betroffenen Nutzer seien
informiert und die Cookies entfernt worden.
„Seit Jahren dränge ich Freunde und Familie, den E-Mail-Dienst von Yahoo zu
verlassen“, schreibt der in den USA bekannte Technikjournalist Brian Krebs.
Jahrelang sei der einstige Onlinegigant bei der Vermeidung von Spam und
anderen E-Mail-Attacken hinter andere Anbieter zurückgefallen.
Das Bonner Bundesamt hat indes eine neue Zertifizierung für E-Mail-Anbieter
entwickelt und Anfang Dezember das erste deutsche Unternehmen damit
ausgezeichnet – den Berliner Anbieter Posteo. Für Verbraucher geben
Experten ohnehin seit Langem zwei Tipps: Sichere Passwörter wählen und auf
keinen Fall dasselbe Passwort für mehrere Onlinedienste verwenden.
15 Dec 2016
## AUTOREN
Luca Spinelli
Friederike Meier
## TAGS
Daten
Datensicherheit
Yahoo
Hacker
Email
Datensicherheit
IP-Adressen
Hillary Clinton
Yahoo
Jacob Appelbaum
Telekom
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