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# taz.de -- Yahoo und Nutzerdaten: Womöglich neuer Hack
> Der Konzern hatte erst vor Kurzem ein Datenleck eingeräumt. Nun werden
> Details eines weiteren Hackerangriffs bekannt – aus dem Jahr 2013.
Bild: Kein Paradies für Nutzerdaten: Yahoo
New York ap | Der Internetdienst Yahoo hat den Diebstahl von Daten von
offenbar mehr als einer Milliarde Nutzer eingeräumt. Bei dem Hackerangriff
im August 2013 seien womöglich Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern,
Informationen zu Geburtstagen und Sicherheitsfragen zur Feststellung der
User-Identität erbeutet worden, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Auch
Passwörter könnten entwendet worden sein. Angaben zu Bankkonten und
Zahlungskarten seien jedoch offenbar nicht kompromittiert worden. Experten
zeigten sich alarmiert und sprachen vom größten Datenleck überhaupt.
Erst im September war ein umfangreicher Hackerangriff im Hause Yahoo publik
geworden. Damals hieß es, Cyberkriminelle hätten Ende 2014 Daten von
mindestens 500 Millionen Nutzern abgegriffen. Doch sprach Yahoo von zwei
unterschiedlichen Datenlecks. Für den unerlaubten Zugriff von 2014 machte
Yahoo einen Hacker mit Verbindungen zu einer Regierung im Ausland
verantwortlich. Den Urheber der Hackerattacke von 2013 habe man noch nicht
identifiziert, hieß es.
Yahoo hat pro Monat mehr als eine Milliarde aktive Nutzer, einige nutzen
jedoch mehrere Accounts.
Bei beiden Hackerangriffen gehörten offenbar Passwörter zur Beute.
Technisch gesehen sollten sie sicher sein: Yahoo hat die Passwörter nach
eigenen Angaben zweifache Weise verschlüsselt – über Codierung und mit
einer Technik namens Hashing.
Doch können Hacker inzwischen gesicherte Passwörter knacken, indem sie
riesige Lexika mit ähnlich verschlüsselten Begriffen anlegen und sie mit
Datenbanken mit gestohlenen Passwörtern abgleichen. Dadurch könnten User in
Schwierigkeiten geraten, die ihr Yahoo-Passwort auch für andere
Online-Konten nutzen.
Das Unternehmen wies Nutzer an, ihre Passwörter zu ändern und ihre
Sicherheitsfragen ungültig zu machen, um unerlaubte Zugriffe auf
E-Mail-Konten zu verhindern.
## Übernahme durch Verizon steht in Frage
Experten für Internetsicherheit vermuteten prompt eine ausländische
Regierung hinter der mutmaßlichen Mega-Hackerattacke von 2013. Die
Drahtzieher hätten es offenbar auf Informationen bestimmter Personen
abgesehen. Darauf deute unter anderem der Umstand hin, dass wenige
Privatdaten aus Yahoo-Accounts im Netz zum Verkauf angeboten worden seien.
Das bedeute, dass der Hackerangriff vermutlich nicht das Werk gewöhnlicher
Kriminelle gewesen sei. Sollte das stimmen, hätten die meisten Yahoo-Nutzer
nichts zu befürchten, sagte J.J. Thompson, Geschäftsführer der IT-Diensts
Rook Security.
Die jüngste Enthüllung könnte aber Auswirkungen auf eine geplante Übernahme
des Online-Geschäfts von Yahoo durch den US-Telekomkonzern Verizon haben.
Der Deal soll ein Volumen von rund 4,8 Milliarden Dollar haben. Nun steht
die Frage im Raum, ob Verizon seine Offerte ändert oder gar fallenlässt.
Das Unternehmen kündigte dazu nur an, die Situation bei Yahoo zu
beobachten. Nach Prüfung der „neuen Entwicklung“ würde Verizon dann eine
endgültige Entscheidung treffen, teilte Sprecher Bob Varettoni weiter mit.
Verizon will Yahoo und die zahlreichen Nutzer des Internetdiensts vor allem
für den Aufbau einer digitalen Anzeigensparte nutzen. Im äußersten Fall
könnte Verizon die Yahoo-Sicherheitspannen in den Verhandlungen dazu
heranziehen, den Preis zu senken, sagte die bei der Beratungsfirma Gartner
tätige Analystin Avivah Litan.
15 Dec 2016
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