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# taz.de -- Fortgang des Brexit: Jetzt wird's ernst
> Der Weg für die Austrittsverhandlungen ist frei. Die britische
> Premierministerin bestätigte das im Londoner Parlament. Der
> EU-Ratspräsident zeigte sich enttäuscht.
Bild: Historischer Moment: EU-Ratspräsident Donald Tusk (rechts) erhält den B…
London/Brüssel dpa/ap | Großbritannien hat am Mittwoch offiziell die
Scheidung von der Europäischen Union eingereicht. Das bestätigte
Premierministerin Theresa May am Mittwoch im Parlament in London. Fast
zeitgleich überreichte der britische EU-Botschafter Tim Barrow ein
entsprechendes Schreiben in Brüssel. EU-Ratspräsident Donald Tusk teilte
auf Twitter in Brüssel mit, die Union habe den Brief erhalten. [1][„Nach
neun Monaten hat Großbritannien geliefert.“]
Damit ist der Weg frei für zweijährige [2][Brexit-Verhandlungen], in denen
die Verflechtungen zwischen Großbritannien und der EU gelöst werden müssen.
Mehr als 20 000 Gesetze und Regeln sind davon betroffen. Im März 2019 endet
dann voraussichtlich die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens.
Theresa May geht davon aus, dass die Austrittsverhandlungen in den
vorgesehen zwei Jahren abschlossen werden können. Danach solle es eine
Umsetzungsphase geben, um ein neues Abkommen umzusetzen, sagte sie am
Mittwoch vor dem Parlament in London.
In einer früheren Rede hatte May gedroht, Großbritannien werde eher
ungeregelt aus der EU ausscheiden, als ein schlechtes Abkommen zu
akzeptieren. Das wiederholte sie am Mittwoch nicht. Stattdessen sagte sie,
London strebe einen „reibungslosen, geordneten“ EU-Austritt an.
## EU-Sondergipfel Ende April
Die übrigen 27 Länder wollen ihre Verhandlungsposition bei einem
Sondergipfel am 29. April festzurren. Bis Herbst 2018 sollen die
Verhandlungen abgeschlossen sein, damit das Abkommen noch rechtzeitig
ratifiziert werden kann. Auf EU-Seite müssen das Europaparlament und der
Rat ihre Zustimmung geben.
EU-Ratspräsident Donald Tusk machte aus seiner Enttäuschung über den
Brexit-Antrag Großbritanniens kein Geheimnis. Es gebe keinen Grund, so zu
tun, als wäre dies „ein glücklicher Tag“, erklärte Tusk. „Es gibt nich…
gewinnen“, sagte er weiter. Beim Brexit gehe es darum, „Schadensbegrenzung�…
zu betreiben. An Großbritannien gerichtet sagte er: „Wir vermissen euch
jetzt schon.“ Tusk kündigte außerdem an, dass er bis Freitag seinen
Vorschlag für das Verhandlungsmandat vorlegen werde.
Theresa May will den Vertrag auch dem britischen Parlament vorlegen.
Nachverhandlungen auf Wunsch der britischen Abgeordneten soll es aber nicht
geben.
Sollten die Parlamentarier in Westminster das Abkommen ablehnen, würde
Großbritannien ungeregelt aus der Staatengemeinschaft ausscheiden.
Wirtschaftsverbände warnen vor erheblichen Konsequenzen.
29 Mar 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/eucopresident/status/847047933405093892
[2] /Q--A-zum-Brexit/!5396961/
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